Münster. Die aktuelle Weihnachtsaktion führe „die Ungerechtigkeiten in den Städten in Lateinamerika und den Kampf so vieler Menschen um das tägliche Überleben“ vor Augen, sagte Bischof Felix Genn am Sonntag beim bundesweiten Eröffnungsgottesdienst im Dom von Münster: „Wir sind mitverantwortlich für die Welt und dürfen nicht die Augen verschließen vor der Not der anderen.“
Die Weihnachtsaktion sei „keine bloße Bettelaktion, sondern eine Aktion gelebter Solidarität, die zuerst darin besteht, dass wir überhaupt einen Blick füreinander haben“, fügte der Münsteraner Bischof hinzu. So sei aktuell gerade die Corona-Pandemie bei aller Schrecklichkeit eine Herausforderung, „ob wir nur auf uns selbst schauen oder ob wir bereit sind, über uns zu wachsen, indem wir uns impfen lassen und die Impfstoffe mit anderen Völkern teilen“.
Der Erzbischof der Amazonas-Metropole Manaus in Brasilien, Leonardo Ulrich Steiner, berichtete davon, wie schwer die Pandemie die Stadt getroffen hat: „Die Bilder der überfüllten Kliniken und der vielen offenen Gräber gingen um die Welt. Bis zu 500 Menschen starben täglich allein in Manaus.“
Text: kna