Bistum

Sich von Gott anrühren lassen

Redaktion am 07.04.2025

2025 04 07 pb alb ag pilger der hoffnung Foto: Stefanie Hintermayr / pbp
Die Arbeitsgruppe mit dem Diözesanratsvorstand konnte Kardinal Ladislav Német SVD (Erzbischof Erzbistum Belgrad, 4.v.l.) ein interessantes Programm präsentieren: Agnes Stefenelli (Gemeindecaritas, v.l.), Theresia Hofbauer (Leiterin Seniorenseelsorge), Otto Penn (Pressesprecher Heiliges Jahr), Michael Bruns (Geschäftsführer Diözesanrat), Markus Biber (Vorsitzender Diözesanrat), Birgit Geier (stv. Vorsitzende Diözesanrat), Bischof Stefan Oster SDB, Domdekan und Seelsorgeamtsleiter Hand Bauernfeind, Peter Seidl (stv. Vorsitzender Diözesanrat) und Generalvikar Josef Ederer.

Pilger der Hoffnung hat Papst Franziskus das Heilige Jahr 2025 überschrieben. Im Bistum Passau hat sich eine Arbeitsgruppe intensiv damit befasst. Über die Ideen und Projekte informieren Domdekan Dr. Hans Bauernfeind und Otto Penn, Leiter Familienpastoral, im Interview.

Die Arbeits­grup­pe zum Hei­li­gen Jahr hat ein inter­es­san­tes Pro­gramm auf die Bei­ne gestellt. Was sind Ihre per­sön­li­chen Höhe­punk­te?
Bau­ern­feind: Jeder Pro­gramm­punkt für sich ist wert­voll. Die Pil­ger­rei­se nach Rom mit unse­rem Bischof Dr. Ste­fan Oster SDB zu den Hei­li­gen Pfor­ten ragt unter den Ange­bo­ten gewiss her­aus.
Penn: Ein gro­ßes Ereig­nis wird auch der Tag der Besuchs­diens­te sein, der ver­bun­den mit der Maria-Hilf-Woche statt­fin­den wird. Seit Beginn des Hei­li­gen Jah­res steht bereits ein UNHCR-Zelt im Dom­hof. Die­ses erin­nert uns ein­drück­lich an die Situa­ti­on von Flüch­ten­den welt­weit. Papst Fran­zis­kus hat uns aus­drück­lich deren Schick­sal ans Herz gelegt. Eben­so sei auf die gro­ße Jugend­fuß­wall­fahrt ver­wie­sen.

Das Hei­li­ge Jahr soll den Gläu­bi­gen in Zei­ten gro­ßer Her­aus­for­de­run­gen Hoff­nung schen­ken und den Glau­ben ver­tie­fen. Wie kann das gelin­gen?
Bau­ern­feind: Dies geschieht durch Gebet, Got­tes­dienst und die Hym­ne zum Hei­li­gen Jahr. Beson­ders emp­foh­len sei die Arbeits­hil­fe des Katho­li­schen Bibel­werks Stutt­gart, die acht Bibel­stel­len zur Betrach­tung anbie­tet, die das Jah­res­the­ma der Hoff­nung in den Mit­tel­punkt stel­len. Eben­so ist auf den Ado­ra­tio-Kon­gress im Sep­tem­ber zu ver­wei­sen, der in Alt­öt­ting wie­der vie­le Teil­neh­men­de anzie­hen wird.

Bischof Ste­fan Oster hat zum Hei­li­gen Jahr 22 Jubi­lä­ums­kir­chen ernannt. Was hat es mit die­sen Kir­chen auf sich? Was unter­schei­det sie von ande­ren Kir­chen?
Penn: Sehr herz­lich dan­ken wir den Pfar­rei­en, die ihre Kir­che für den Jubi­lä­ums­ab­lass zur Ver­fü­gung gestellt haben. Die­se Kir­chen sol­len eine beson­de­re Ein­la­dung sein, sich an das Hei­li­ge Jahr zu erin­nern und den von Papst Fran­zis­kus emp­foh­le­nen Ablass zu gewinnen.

Tipps und Infos: Angebote zum Heiligen Jahr im Bistum Passau

In den Jubi­lä­ums­kir­chen ist das Geschenk des Ablas­ses erfahr­bar“. Aber hat etwas wie der Ablass für den moder­nen Men­schen noch Rele­vanz, wird er noch als Geschenk erfah­ren?
Bau­ern­feind: Der Ablass ist eine Gele­gen­heit, bewusst auf das eige­ne Leben zu schau­en und zu beden­ken, dass mein Han­deln immer Fol­gen hat – auch sol­che, die bei ande­ren lan­ge nach­wir­ken. Der Nach­lass ist die Bit­te, von den Fol­ge­wir­kun­gen, die einem nicht bewusst sind, von Gott frei­ge­spro­chen zu wer­den und zugleich bewuss­ter und auf­merk­sa­mer mit den Men­schen zu leben. Papst Fran­zis­kus hat hin­ge­wie­sen, dass in der Kir­chen­ge­schich­te Ablass und Barm­her­zig­keit im sel­ben Wort­ge­brauch ver­wen­det wur­den. Der Ablass ist eine gro­ße Gele­gen­heit unser Mit­ein­an­der im Sin­ne Got­tes neu in den Blick zu nehmen.

Das Kon­zil von Nicäa steht für weg­wei­sen­de Fest­stel­lun­gen zum Glau­ben. Es jährt sich heu­er zum 1700. Mal. Nimmt das Hei­li­ge Jahr auf das Kon­zil Bezug? Wie hän­gen die bei­den Ereig­nis­se zusam­men?
Bau­ern­feind: Papst Fran­zis­kus greift die Gleich­zei­tig­keit des Hei­li­gen Jah­res mit dem 1700-jäh­ri­gen Jubi­lä­um des Kon­zils von Nicäa bewusst auf. So wer­den wir umso mehr in unse­rem Glau­ben an die Gött­lich­keit Jesu Chris­ti bestärkt, die uns die­ses Kon­zil ver­ständ­lich gemacht hat. Des­halb dür­fen wir heu­te beken­nen, dass Jesus Chris­tus wah­rer Gott und wah­rer Mensch zugleich ist.
Penn: Zum tie­fe­ren Ver­ständ­nis des Kon­zils von Nicäa fin­den sich eini­ge Vor­trä­ge als Ange­bot in unse­rem Pro­gramm wieder.

Pil­gern boomt, was man von Kir­che all­ge­mein nicht unbe­dingt behaup­ten kann. Was kann die Kir­che von die­sem Pil­ger­boom ler­nen?
Penn: Wir sehen, dass die Men­schen eine Sehn­sucht haben, die Schöp­fung neu wahr­zu­neh­men und sich in ihr von Gott anrüh­ren zu las­sen. Pil­gern hat einen ganz­heit­li­chen Aspekt – näm­lich den, dass See­le und Leib davon ange­spro­chen wer­den. Nicht umsonst fin­den sich vie­le Ange­bo­te des Pil­gerns im Jahresprogamm.

Kar­di­nal Ladis­lav Német SVD (Erz­bi­schof Erz­bis­tum Bel­grad) war bei der Diö­ze­san­rats-Voll­ver­samm­lung. Wel­che Impul­se kamen von ihm in Bezug auf das Hei­li­ge Jahr?
Bau­ern­feind: Der Kar­di­nal hat uns gebe­ten, das Hei­li­ge Jahr ganz im Sin­ne des Hei­li­gen Vaters zu bege­hen und die Kir­che von heu­te im Glau­ben zu stärken.

Was ver­bin­den Sie per­sön­lich mit dem Begriff Pil­ger der Hoff­nung“? Wie wird man zum Pil­ger der Hoff­nung?
Penn: Wir ver­ste­hen uns als Pil­ger der Hoff­nung. Das bedeu­tet, dass wir den Men­schen durch unser christ­li­ches Leben und durch unser kirch­li­ches Wir­ken Hoff­nung geben möch­ten. Zugleich seh­nen wir uns danach, mit Hoff­nung beschenkt zu wer­den durch unse­re Weg­ge­fähr­tin­nen und Weg­ge­fähr­ten, durch das Gebet, durch die Fei­er der Lit­ur­gie und durch die Hei­li­ge Schrift.
Bau­ern­feind: All dies ver­weist uns auf Jesus Chris­tus, den Urgrund aller Hoff­nung. Durch ihn sind wir gemein­sam als pil­gern­de Kir­che der Hoff­nung unter­wegs durch die Zeit.

Wolfgang krinninger

Wolfgang Krinninger

Chefredakteur

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