Anemone (9) hat über das Kreuz Christi am Kalvarienberg einen kräftig leuchtenden Regenbogen gemalt – als österliches Hoffnungszeichen für die Welt. Denn auch Kinder beteiligten sich an der Veranstaltung. Sie überzeugten mit ihren Werken auch beim eher mystischen Thema zur Passion Jesu: Matthias (11 Jahre) etwa hatte die Idee, den Kreuzweg Jesu in Form von farbig gestalteten Balkonholzlatten, ähnlich der Darstellung von Totenbrettern, zu gestalten.
Das Thema Kreuz und Tod hat auch Erni Brendtner beschäftigt. Zum Jahrestag des russischen Angriffskrieges in der Ukraine fertigte sie ein „Wanderbild“, eine Collage und Chronologie, die das unbegreifliche Kriegsgeschehen aufrüttelnd ausdrückt: auf vorwiegend leuchtend rotem Hintergrund formte sie aus Zeitungsausschnitten ein Kreuz, das einem Hilferuf der ukrainischen Zivilbevölkerung gleichkommt. Erni Brendtners Enkel Maxi hat diese Szenerie mit einer eigenen Zeichnung vervollständigt, überschrieben mit dem Titel: „Krieg ist schlimm!“ (siehe Titel)
Aschermittwoch der Künstler in Altötting – Impressionen
Die Kunstgießerei Otto Strehle präsentierte eine ausdrucksstarke Corpus-Christi-Darstellung vor dem Volksaltar. Zum Nachdenken anregen sollten die Bildkreationen von Anna Breidenbach: Jesus am Kreuz wird von einem schattenhaften Wesen umfangen, das die Künstlerin mit der menschlichen Seele in Verbindung zu Jesus erklärte. Die beiden Porträtfotos von Jesus und Maria mit dem göttlichen Kind in einem Türrahmen versinnbildlichten den Durchgang zum Himmel, die „Türen zum ewigen Leben“.
Eingeleitet wurde die Ausstellung mit einem Gottesdienst, zelebriert von Stadtpfarrer Prälat Klaus Metzl in Konzelebration mit dessen Vorgänger Prälat Günther Mandl, assistiert von Diakon Gerold Hochdorfer. Ausstellungsinitiator Anselm Ebner dankte all den mitwirkenden Künstlern. Berührend für die Seele waren die einfühlsam dargebotenen Liedsätze vom Chorensemble unter Leitung von Anselm Ebner, das gekonnt „musikalische Kunst“ zum Besten gab.
Stadtpfarrer Metzl erklärte in seiner Predigt: „Sic transit gloria mundi – so vergeht der Ruhm der Welt!“ – mit diesen Worten sei früher der neu gewählte Papst vor seiner Inthronisation an die Gräber seiner Vorgänger geführt worden. Ein Hinweis, wie Prälat Metzl mahnte, dass wir uns alle auf dem Weg der Vergänglichkeit befänden. Eine Mahnung insbesondere auch an politische Machthaber?
Text und Fotos: Roswitha Dorfner