Dass das Gnadenbild Unserer Lieben Frau am Aschermittwoch die Gnadenkapelle verlässt, ist eine gute Tradition: zur Verehrung wird sie dann in ein größeres Kirchengebäude übertragen – heuer in die Basilika St. Anna. Dort nutzten zahlreiche Gläubige die Gelegenheit, der Muttergottes besonders nahe zu sein und Andachtsgegenstände am Fastenröckl berühren zu lassen. Gewöhnlich ist das Gnadenbild anschließend „nach Hause“ zurückgekehrt. In diesem Jahr jedoch nicht: Denn wie berichtet führte der Rückweg angesichts der umfangreichen Sanierung der Gnadenkapelle zur Stiftspfarrkirche St. Philippus und Jakobus, wo Administrator Dr. Klaus Metzl die Schwarze Madonna ins „Asyl“ bis Mitte Oktober brachte.
Beim zweiten Gottesdienst um 14 Uhr hatte Bruder Gabriel Hüger Sam. FLUHM den Aufruf von Papst Franziskus zitiert: „Die Friedenskönigin möge die Welt vor dem Wahnsinn des Krieges schützen!“ Zudem verwies Bruder Gabriel auf die Einladung Jesu aus dem Evangelium, eine Einladung auf die drei Grundhaltungen des Herzens, die unsere Umkehr zum Ausdruck bringen: Das Fasten als tiefe Haltung der Demut; das Gebet als schöne Haltung der Hoffnung; das Almosengeben für die Armen und Bedürftigen als krönende Haltung der Liebe.
Bei allen Gottesdiensten und während der Gnadenbildverehrung wurde das Aschenkreuz gespendet. Gelegenheit zur Verehrung der Muttergottes haben die Gläubigen nun am eigens geschaffenen Schrein neben dem Volksaltar der Stiftspfarrkirche. Auch dort können sie dem Gnadenbild näher als sonst sein.
Text: Roswitha Dorfner / Wolfgang Terhörst, Fotos: Roswitha Dorfner