BÜCHLBERG/PASSAU. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich in der vergangenen Woche die Nachricht vom Tode Klaus Moosbauers. Er war in der Nacht zum Freitag (5. Februar) an einer Gehirnblutung verstorben.
„Die Nachricht hat uns alle tief getroffen und stimmt uns sehr traurig. Er verkörperte regelrecht die DJK. Alles, was der größte katholische Verband in der Diözese Passau darstellt, hat er zum größten Teil Klaus Moosbauer zu verdanken.”
Mit seiner ruhigen und beschwichtigenden, aber immer bestimmten Art sei er bei allen in den Vereinen bekannt und beliebt gewesen. „Auf sein Wort konnte man sich verlassen“, so Müller. Die drei Säulen der DJK – Sport, Glaube und Gemeinschaft – seien im Tun und Handeln Moosbauers das Dogma gewesen, nach dem er sich ausgerichtet habe. Damit habe er den Verband auf Diözesanebene (1999 bis heute), später auch auf Landesebene (bis 2015) geleitet.
Aufgrund seiner überragenden Verdienste im Ehrenamt wurde dem Verstorbenen im November 2012 das Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland verliehen, das ihm Staatsminister Bernd Sibler im Damenstift von Osterhofen feierlich überreichte.
Der Minister lobte Klaus Moosbauer damals ganz besonders für sein Eintreten für die Werteorientierung in Sport und Gesellschaft, die Förderung der Jugend- und Behindertenarbeit, aber auch die Ausbildung der Führungskräfte in den DJK-Vereinen, wofür der Verstorbene ganz besonders stand. So gibt es seit fast 20 Jahren schon die Bayerischen Behindertenmeisterschaften und das Internationale Turnier im Rollstuhltennis in Moosbauers Heimatverein DJK-TC Büchlberg, den er mit gegründet und 36 Jahre lang als 1. Vorsitzender geleitet hat und dessen Ehrenvorsitzender er bis heute war. Dank Klaus Moosbauer wird dort Inklusion vorbildhaft gelebt.
Klaus Moosbauer war in vielfältiger Weise gesellschaftlich engagiert. „Ich habe 20 Jahre lang als Ministrant in meiner Heimatpfarrei Büchl-berg gedient und war 19 Jahre lang aktiv in der Jungen Union“, erzählte er gerne über seine Kindheit und Jugend. Daneben war er viele Jahre in der Katholischen Jugend engagiert. Beruflich hat es den jungen Mann zunächst in eine Bank gezogen, wo er Bankkaufmann lernte. Später wurde er Vorsitzender des Fremdenverkehrsvereins Büchlberg. In diese Zeit fiel die Idee, dem Tennisboom folgend, einen Tennisclub zu gründen.
Im Jahre 1996 haben ihn die Vereinsvertreter zum stellvertretenden DJK-Diözesanvorsitzenden gewählt, 1999 übernahm er den Diözesanvorsitz und war damit schlagartig für diesen riesigen Sportverband mit seinen damals rund 33.000 Mitgliedern zuständig. Schnell zeigte sich, dass die Verantwortlichen eine gute Wahl getroffen hatten, besaßen doch die Vereine mit ihren Anliegen für Moosbauer stets oberste Priorität. Moosbauer blickte aber auch über den Tellerrand seines Sportverbandes hinaus. So organisierte er zusammen mit den Diözesen Budweis in Tschechien und Linz in Oberösterreich alle Jahre gemeinsame Familiensportwochen.
Von 2001 an bekleidete der Verstorbene bis zu seinem Ruhestand 2012 auch in Personalunion das Amt des hauptamtlichen Diözesan-Geschäftsführers mit Sitz am Domplatz in Passau, das heute Ralph Müller inne hat. Ein bleibendes Denkmal zu Lebzeiten hat sich Moosbauer auch mit dem Passauer Domlauf gesetzt, der seit dem Jahre 2000 einmal jährlich stattfindet und zuletzt weit über 1000 Teilnehmer anlockte. Im Jahre 2003 wurde Klaus Moosbauer auch zum Präsidenten des DJK-Landesverbandes Bayern mit seinen 427 Vereinen und 210.000 Mitgliedern gewählt, dessen Ehrenpräsident er bis zu seinem Tode war.
Eine Vielzahl von Ehrungen erfuhr der engagierte Funktionsträger, darunter die Silberne Bürgermedaille seiner Heimatgemeinde Büchlberg (2006), den Sportpreis des Landkreises Passau (2014), das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten (1994) sowie das DJK-Ehrenzeichen in Gold (2006). Die Katholische Kirche ehrte Moosbauer unter anderem 2012 mit dem päpstlichen Orden „Ritter vom Heiligen Silvester“. Der damalige Bischof Wilhelm Schraml meinte seinerzeit bei der Ordensverleihung: „Die DJK ist bei Ihnen in guten Händen, Sie haben dem Verband ein Profil verliehen“.
Klaus Moosbauer war ein geselliger Mensch. Er liebte es, unter Gleichgesinnten zu sein, mit ihnen zu feiern oder Ausflüge und Reisen zu unternehmen. Geradezu legendär sind dabei die vom DJK-Diözesanverband angebotenen Reisen in interessante deutsche und europäische Regionen, die der Verstorbene federführend organisierte und leitete. Dabei zeigte er in geselliger Runde gerne sein Können als begeisterter Sänger mit seiner fast unerschöpflichen Textsicherheit bei Volksliedern und Oldies. Der Verstorbene beeindruckte aber auch durch sein Pflichtbewusstsein und seine akribische Arbeitsweise. Gepaart mit seinem großen Organisationstalent nahm er auch schwierige Herausforderungen an und meisterte sie.
Klaus Moosbauer war aber auch ein tief religiöser Mensch. Für ihn war es eine Selbstverständlichkeit, den Sonntagsgottesdienst zu besuchen. Größere Veranstaltungen der DJK oder die Jahreshauptversammlungen der Vereine wollte er stets mit einem Gottesdienst verbunden wissen.
Der unverheiratete Klaus Moosbauer wird seinen Angehörigen und der DJK-Familie sehr fehlen. Sie alle trauern um einen lieben Menschen.
Readaktion/sl