„Beeindruckend und sehr berührend“, „Zeugnis einer starken und trotz Schicksalsschläge lebensbejahenden und frohen Frau“ oder „Diese Werke sind wie gemacht für diesen Kirchenraum“ – das sind nur wenige Stimmen, die bei der Vernissage der Ausstellung in der Universitätskirche St. Nikola zu hören waren.
Im Mittelpunkt: die 87-jährige Künstlerin Rut Kohn aus Triftern, die die rund 200 Gäste der Ausstellungseröffnung mit ihren leisen Worten still und unaufdringlich für sich einnahm, ebenso wie mit ihrem 12 Werken, die aus dem Zyklus„Bilder zum Alten Testament“ stammen. Im Gespräch mit Moderator Wolfgang Christian Bayer erzählte die 1937 in Tschechien geborene Künstlerin aus ihrem Leben, dass die Geschichten des Alten Testaments sie schon von frühester Kindheit an begleitet haben.„Wie Märchen“ seien sie ihr von ihrer Mutter früher vorgelesen worden. Kein Wunder also, dass auch viele autobiographische Erlebnisse in dem Zyklus verborgen sind. Nachdem Rut Kohn 1967 nach Deutschland auswanderte, entstand während ihrer Münchner Zeit ein großer Teil der Werke zum Alten Testament, vollendet wurde er erst 2017. Fast zwei Jahrzehnte lang zeichnete Kohn immer wieder neue biblische Geschichten: die Schöpfung, König David, Kain und Abel und weitere.