Mit Liebe gebacken

„Unser Baby ist da!“, schrieb Manue­la Wag­ner eupho­risch in die Whats­App-Grup­pe des Asam-Cafès und lös­te damit bei den Grup­pen­mit­glie­dern eine Rei­he von ​„Dau­men hoch-“ und ​„Lach Emo­jis“ aus. Aber was berei­te­te den zehn Damen des Asam-Cafè-Teams so gro­ße Freu­de? Davon erfuh­ren die zahl­rei­chen Gäs­te, die vor kur­zem den Weg in die Räum­lich­kei­ten des Asam Cafès gefun­den hatten. 

Zunächst ergriff Pfar­rer Sebas­ti­an Wild das Wort und berich­te­te von der Ent­ste­hungs­ge­schich­te des Cafés. Wäh­rend der Lan­des­aus­stel­lung ​„Bier in Bay­ern“ im Jahr 2016 wur­de schnell klar, dass ein Café im Ort feh­le, das am Wochen­en­de geöff­net hat. Bereits damals boten Ehren­amt­li­che Kaf­fee sowie selbst­ge­mach­te Kuchen und Tor­ten an. Die Reso­nanz war überwältigend. 

Nach Ende der Aus­stel­lung waren sich des­halb ein paar enga­gier­te Damen schnell einig, dass man in Alders­bach auch wei­ter­hin an den Wochen­en­den mit einem Café einen Ort der Begeg­nung schaf­fen und den erwirt­schaf­te­ten Rein­erlös der Deckung der kost­spie­li­gen Sanie­rung der Asam­kir­che zufüh­ren möch­te. Das war vor acht Jah­ren. ​„Man merkt, dass die Haupt­zu­tat hier im Cafè die Lie­be ist“, führ­te Pfar­rer Sebas­ti­an Wild aus und nutz­te die Gele­gen­heit sich bei den ​„Mädels“ des Asam-Cafés herz­lich für deren Enga­ge­ment zu bedanken. 

Team­che­fin Manue­la Wag­ner erklär­te den Wer­de­gang des Pro­jekts. Da immer wie­der Gäs­te nach dem einen oder ande­ren Rezept gefragt hat­ten, ent­stand im Novem­ber letz­ten Jah­res spon­tan die Idee, ein Back­buch mit den Lieb­lings­re­zep­ten der Kuchen­bä­cke­rin­nen, die das Café regel­mä­ßig belie­fern, her­aus­zu­ge­ben. Nach­dem man ins­ge­samt 73 Rezep­te – begin­nend von A, wie Abt-Hugo-Tor­te bis Z wie Zwetsch­ge­n­nu­deln – gesam­melt hat­te, war der eigent­li­che Plan, die­se zu kopie­ren, zu lami­nie­ren und zu bin­den. Elke Mai­er aus Alders­bach, die für ihre kunst­vol­len Fotos von Pflan­zen und Tie­ren bekannt ist, über­nahm den foto­gra­fi­schen Part und hol­te zudem ihre Toch­ter San­dra, eine gelern­te Gra­fik­de­si­gne­rin, mit ins Boot. Dann ging alles ganz schnell. Wäh­rend alle Rezep­te geschrie­ben und kor­rek­tur gele­sen wur­den, ver­wan­del­te sich das Asam-Café an vier Sams­ta­gen in ein Foto­stu­dio. Die ange­lie­fer­ten süßen Köst­lich­kei­ten wur­den kunst­voll in Sze­ne gesetzt, ins rech­te Licht gerückt und von Elke Mai­er foto­gra­fiert. San­dra Mai­er füg­te anschlie­ßend Text und Bil­der kunst­voll zusam­men. Blieb nur noch, die Finan­zie­rung zu organisieren. 

„Die groß­zü­gi­gen Spen­den der VR-Bank Vils­ho­fen-Pocking eG, der Spar­kas­se Vils­ho­fen und von Erwin Vog­gen­rei­ter von der Deut­schen Ver­mö­gens­be­ra­tung in Alders­bach waren eine gro­ße Hil­fe“, so Manue­la Wag­ner. Und so konn­ten die Damen des Teams nach Mona­ten der Pla­nung end­lich die ers­te Auf­la­ge in ihren Hän­den hal­ten. Zu ihrer gro­ßen Freu­de über­nahm Cor­ne­lia Was­ner-Som­mer die Prä­sen­ta­ti­on des fer­ti­gen klei­nen Kunst­werks. Schließ­lich unter­stütz­te die stell­ver­tre­ten­de Land­rä­tin das Café von der ers­ten Stun­de an und schaut, wann immer es ihre Zeit erlaubt, vor­bei. Was­ner-Som­mer ver­setz­te sich in ihrer Lau­da­tio in ihre eige­ne Kind­heit. So zau­ber­te sie auf dem elter­li­chen Bau­ern­hof häu­fig zusam­men mit ihrer Mut­ter ihren Lieb­lings­ku­chen nach einem alten Fami­li­en­re­zept. ​„Die gemein­sam ver­brach­te Zeit beim Backen, das Naschen – wenn ich dar­an den­ke, erle­be ich die glück­li­chen Momen­te erneut“, schwärm­te sie. ​„Backen ist etwas Beson­de­res – und Rezep­te sind mehr als die Lis­te der Zuta­ten“, führ­te sie wei­ter aus. Im Asam-Café gin­ge es nicht aus­schließ­lich um But­ter, Zucker oder Mehl, son­dern viel­mehr um Enga­ge­ment, Gemein­schafts­geist, Krea­ti­vi­tät und ganz viel Herz­blut Auch sie ließ es sich nicht neh­men den Damen des Café-Teams für ihren Ein­satz zu dan­ken. Die­ses Pro­jekt zei­ge, was man gemein­sam alles errei­chen kann. Im Anschluss an ihre mit viel Applaus bedach­ten Rede lie­ßen die Gäs­te den Abend bei einem klei­nen Umtrunk und ange­reg­ten Gesprä­chen aus­klin­gen. Dabei nutz­ten vie­le die Gele­gen­heit, sich ein Back­buch zu sichern. 

Wer die ​„Back­lie­be“ kau­fen möch­te, erhält das Buch für 18,50 Euro jeden Sonn­tag im Asam-Café wäh­rend der Öff­nungs­zei­ten von 13 bis 17 Uhr. Aber auch im Alders­ba­cher Klos­ter­shop oder Lieb­lings­la­den sowie im Welt­la­den in Vils­ho­fen kann es gekauft wer­den. Online­be­stel­lun­gen sind unter asamcafe-​aldersbach@​freenet.​de mög­lich. Der erwirt­schaf­te­te Erlös wird für die Sanie­rung der Asam­kir­che zur Ver­fü­gung gestellt.

Text: red