Nach dem 125jährigenJubiläum der Selbständigkeit der Pfarrei St. Nikolaus Frohnstetten am 19. Januar 2020, das noch ohne einen Gedanken an Corona mit einem Pontifikalamt durch Bischof Dr. Stefan Oster gefeiert werden konnte, ist die Sanierung des Kirchturms ein weiterer Höhepunkt der Kirchengeschichte in Frohnstetten.
Unter erschwerenden Corona-Bedingungen wurde die Maßnahme im September in Angriff genommen. Ende November konnte sie fertiggestellt werden. Vor kurzem nahmen Pfarradministrator Pater Thomas Wagner und Pfarrvikar Pater Ambrosius in Anwesenheit der Mitglieder des Pfarrgemeinderates und der Kirchenverwaltung, der Baureferentin des Ordinariats Passau Ingrid Angerer sowie von Vertretern der an der Maßnahme beteiligten Firmen die Segnung der Turmkugel und des Turmkreuzes vor, die beide restauriert bzw. neu vergoldet wurden. In die Maßnahme eingebunden war auch die Erneuerung des Kaiserstiels, als tragendes Element für die Turmkugel und das Turmkreuz, die Erneuerung von drei Holzkonstruktionen im Zwiebelturm der Kirche sowie die Außenreinigung und der Anstrich des Kirchenturms. Noch zu erledigende Sanierungsarbeiten am Kirchendach werden zu einem späteren Zeitpunkt ausgeführt teilte Ingrid Angerer von der Diözese Passau mit, die für den Löwenanteil der Sanierung aufkommen wird.
Mit der Installierung der Turmspitze wurde in die Turmkugel eine Kartusche mit einem Begleitschreiben sowie den Unterschriften des Pfarradministrators, der Mitglieder der Kirchenverwaltung mit voran Vorsitzendem Ludwig Wolf, des Pfarrgemeinderates mit voran Vorsitzender Heidi Laubscher sowie dem stellvertretenden Pfarrgemeinderatsvorsitzendem Peter Weinmann hinterlegt, auf dem die Hauptlast der Organisation lag. Letzterer war immer mit Rat und Tat zur Stelle, wenn er gebraucht wurde bekräftige Pater Thomas Wagner, der den Anwesenden das von ihm unterzeichnete Begleitschreiben vorlas, in dem unter anderem festgehalten ist, wie es dazu kam, den Turmbereich einer umfassenden Sanierung zu unterziehen. Bei einer umfassenden Begehung der Pfarrkirche St. Nikolaus mit Vertretern des Baureferats der Diözese Passau anlässlich der angedachten Sanierung der Kirchhofmauer wurde der Schrägstand des Turmkreuzes als kritisch betrachtet. Bei der anschließenden Turmbesichtigung mit der ausführenden Zimmerei wurde der verfaulte Kaiserstiel entdeckt und aus Sicherheitsgründen das Turmkreuz abgebaut.
Ohne Turmkreuz, aber auch noch ohne Pandemie-Gedanken konnten die 450 Pfarreimitglieder mit ihren Gästen, darunter Bischof Dr. Stefan Oster, noch im gleichen Monat das 125jährige Jubiläum der Selbständigkeit der Pfarrei Frohnstetten feiern. Dann kam Corona, mit der sich die geplante Turmsanierung verzögerte. Ein erneutes Hinausschieben in den Herbst war dann den Turmfledermäusen geschuldet, deren Brut- und Nistzeit nicht gestört werden durfte. Am 27. September war es dann soweit, die Gerüstbauer konnten anrücken und danach die Zimmerer ihre Arbeit aufnehmen. Gleichzeitig mit der Turmsanierung erfolgte die Reinigung und das Streichen der Turmaußenhülle. „Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben, im Kreuz ist Hoffnung!“ zitierte Pater Thomas einen Kehrvers aus dem Gotteslob, auf den man in den Widrigkeiten unserer Zeit in Kirche und Welt vertraue. Als Zeichen des Vertrauens habe man sich entschlossen, über die bisher vergoldete Turmkugel hinaus auch das gesamte Turmkreuz zu vergolden.
Peter Weinmann bedankte sich für das ihm von der Kirchenverwaltung entgegengebrachte Vertrauen. Er verwies auf die seit 128 Jahren in der Pfarrei vorhandene Dokumentation der Frohnstettener Kirchengeschichte, in die auch die nun abgeschlossene Turmsanierung einen würdigen Platz finden wird. Weinmann bedankte sich bei der Diözese Passau für die Finanzierungshilfe, explizit bei Ingrid Angerer, die sich für die Verwirklichung der Maßnahme stark eingesetzt hat. Letztere ergänzte zur Baumaßnahme, dass noch diese Woche das Turmgerüst abgebaut wird, die erforderlichen Restarbeiten am Dach jedoch aus Zeitgründen erst nach Weihnachten ausgeführt werden können.
Text und Fotos: Robert Fuchs
Spendenaufruf
Weil von der Pfarrkirchenstiftung Frohnstetten ein nicht unerheblicher Eigenanteil für die Kirchturmsanierung getragen werden muss, bitten die Verantwortlichen um Spenden, die auf das Konto bei der Sparkasse Hengersberg, IBAN DE43 741500000380107227 unter dem Verwendungszweck „Spende für die Pfarrei Frohnstetten“ einbezahlt werden können.