Bistum

Wird es leicht? – Nein! Macht es Sinn? – Unbedingt!

Redaktion am 02.12.2024

2024 12 02 pb alb berufungstag 2024 Foto: Uschi Friedenberger
Bischof Stefan Oster ließ im Anschluss an seinen Vortrag beim Berufungstag im Haus St. Max den zumeist recht jungen Leuten Raum für Begegnung, Fragen und Austausch.

Beim Berufungstag im Haus St. Max informierten sich 30 Teilnehmer über Berufung und Wege in kirchliche Berufe.

Es gibt die­sen Punkt im Leben der meis­ten jun­gen Men­schen, an dem sie sich fra­gen: Wie geht es wei­ter? Wel­che Auf­ga­be passt zu mir? Was bringt mir Freu­de und Erfüllung? 

Ganz klar: Die jun­gen Men­schen, die sich heut­zu­ta­ge für einen kirch­li­chen Beruf inter­es­sie­ren, wer­den rasant weni­ger. Aber es gibt sie noch! Umso mehr freu­te es Dom­vi­kar Peter Kunz, Lei­ter der Beru­fungs­pas­to­ral im Bis­tum Pas­sau, und Mar­tin Cle­mens, Refe­rent der Beru­fungs­pas­to­ral, dass 30 Inter­es­sier­te letz­ten Sams­tag zum Beru­fungs­tag ins Haus St. Max gekom­men waren, davon 14 vom Home“ am Dom­platz. Peter Kunz: Die Teil­neh­mer sind vom Alter her bunt gemischt und inter­es­sie­ren sich für die unter­schied­lichs­ten kirch­li­chen Beru­fe – vom Pries­ter über die Gemein­de­ar­beit, für das Amt des Dia­kons, für das geweih­te Leben oder auch eine Tätig­keit als Reli­gi­ons­leh­rer.“ Man wol­le ein Grup­pen­er­leb­nis schaf­fen, so dass die Leu­te aus den unter­schied­lichs­ten Tei­len des Bis­tums und dar­über hin­aus mer­ken: Ich bin nicht allein mit mei­nem Wunsch nach einem kirch­li­chen Beruf.

Was mir wich­tig ist: Jeder Mensch sucht nach dem, was für ihn Sinn macht. Sinn­erfah­rung ist etwas, das mich moti­viert, das mir Freu­de gibt im Leben, am Tun. Es stellt sich viel­leicht die Fra­ge: Was möch­te ich? Dass ich Aner­ken­nung bekom­me, Ein­fluss habe oder viel Geld ver­die­ne? Gibt es aber auch eine Art von Sinn­erfah­rung, die mehr ist als das, was nur die Welt zu bie­ten hat? Ich glau­be, dass es ein Berührt­wer­den von Gott gibt und wenn man die­ser Spur folgt und erkennt, in Jesus Chris­tus ist das, was uns zieht, was uns erfüllt mit Freu­de, mit Dank­bar­keit, mit Sinn – dann glau­be ich, kann so etwas wie Beru­fung wach­sen! Und wenn man die­sem Ruf folgt und auch dar­in bleibt – es ist ja nicht so leicht, in die­ser Gesell­schaft die­se Ver­bin­dung zu hal­ten – dann ist das etwas tief Erfüllendes!”

Bischof Stefan Oster SDB beim Berufungstag 2024
2024 12 02 pb alb berufungstag 2024 bischof Foto: Uschi Friedenberger
Bischof Stefan Oster beim Berufungstag.

Wie Beru­fung ablau­fen könn­te, beschrieb Bischof Dr. Ste­fan Oster SDB in sei­nem fes­seln­den Vor­trag: Eine der her­aus­for­dernds­ten Erfah­run­gen in unse­rem Leben ist: Wie kom­men wir eigent­lich über uns hin­aus? Viel­leicht habt ihr schon ein­mal die Erfah­rung gemacht, wie es ist, wenn ich immer nur um mich sel­ber krei­se und über­le­ge, was ich zu tun habe. Viel­leicht habt ihr aber auch schon die Erfah­rung gemacht, wenn ich von etwas tief bewegt bin, dass ich dann von mir sel­ber weg kom­me.“ Der Bischof wei­ter: „‚Hin­ge­ris­sen‘ sagen wir mach­mal im Blick auf etwas Schö­nes wie eine Berg­ku­lis­se oder einen Son­nen­un­ter­gang. Und in die­sem Augen­blick kann das, was dich hin­reißt, etwas mit dir machen. Wenn wir nur bei uns blei­ben und die Din­ge kon­trol­lie­ren, dann blei­ben wir zwar der Chef im Ring. Aber ehr­lich gesagt, wird die­ses Leben lang­wei­lig. Wenn Beru­fung damit zu tun hat, dass Gott in dein Leben ein­tre­ten darf und du lernst, er ist der Regis­seur, er führt dich zu dem Platz, an den du hin­ge­stellt sein sollst, dann kann ein Lebens­aben­teu­er begin­nen, das nicht vor­her­seh­bar ist. Wenn du dich dar­auf ein­lässt, dann ist es in jedem Fall das, was dich erfül­len kann mit Freu­de und mit der Erfah­rung von Sinn. Du kannst die Fra­ge stel­len: Wird‘s leicht wer­den? Wahr­schein­lich nicht. Wird‘s mehr Sinn machen als alles ande­re in dei­nem Leben? Ja. Weil es in die­ser Welt nichts gibt, was so viel Sinn macht wie die Begeg­nung mit Christus!“

Eli­sa­beth Grübl (26) aus Pas­sau mein­te im Anschluss: Mich haben vor allem die Wor­te des Bischofs beein­druckt, als er sag­te, dass nicht nur das eige­ne Ich im Vor­der­grund ste­hen, son­dern Gott der Regis­seur des Lebens sein soll­te.“ Die 18-jäh­ri­ge Lani Bent­ler vom Home“ am Pas­sau­er Dom­platz erzähl­te, dass sie heu­er Abitur gemacht hat und nun dar­über nach­denkt, wo der Weg hin­ge­hen soll. Die Abitu­ri­en­tin aus Pader­born über­legt, ein Musik­stu­di­um zu begin­nen und dies mit einem Beruf in der Kir­che zu verbinden. 

Janos Kis (54) aus Post­müns­ter im Pfarr­ver­band Pfarr­kir­chen erzähl­te, dass er in der Bau­bran­che arbei­tet, in der Kir­che als Lek­tor, in der Kir­chen­ver­wal­tung und im Kir­chen­chor tätig ist und nun das Amt des Dia­kons anstrebt: Mich hat der Beru­fungs­tag in mei­nem Wunsch bestärkt! Das ver­steht zwar nicht jeder, aber Iro­nie lässt sich leicht über­win­den für die gro­ße Sache!“

An die­sem Beru­fungs­tag wur­den nicht nur die Köp­fe der Teil­neh­mer mit Infor­ma­tio­nen gefüt­tert“. Beim Got­tes­dienst in der Andre­as­ka­pel­le waren die Her­zen erfüllt von den Gedan­ken und Mög­lich­kei­ten, die zuvor auf­ge­zeigt wor­den waren. Am Altar stan­den neben Bischof Ste­fan Oster Dom­vi­kar Peter Kunz und Dia­kon Anton Cuffari. 

Noch Fra­gen? Ant­wor­ten über Beru­fe in der Kir­che gibt es unter berufungspastoral@​bistum-​passau.​de

Uschi Friedenberger

Ursula Friedenberger

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