Soziales

Auf St. Gunthers Spuren

Redaktion am 31.03.2021

Gunthersteig aussichtsplattform frauenbrünnl woidlife marco felgenhauer Woidlife Photography, Marco Felgenhauer
Das idyllische Kleinod "Frauenbrünnl" steht mitten im Rinchnacher Hochwald. Direkt über diesem schönen ruhigen Platz lädt eine Aussichtsplattform zum Verweilen ein. Eine Hacke ist das Kennzeichnen des Pilgerwegs, passend zum Rodungsmönch Gunther.

Pilgern ist mehr als nur zu gehen. Pilgern bedeutet Grenzen zu überwinden. Im Falle des Gunthersteigs gilt es gleich mehrere Grenzen zu überwinden: Landkreisgrenzen, Landesgrenzen und die eigenen Grenzen.

Der Gun­t­her­steig ist ein Pil­ger­weg mit mitt­le­rem Schwie­rig­keits­grad, der auf 160 km in neun Tages­etap­pen durch den Baye­ri­schen Wald und Böh­mer­wald führt. Wer am Gun­t­her­steig unter­wegs ist, fin­det einen ruhi­gen Pil­ger­weg direkt vor der Haus­tü­re. Die­ser öff­net, abseits von bekann­ten Hot­spots, auf unbe­kann­ten Pfa­den neue Blick­win­kel auf die Hei­mat. Nicht nur in der aktu­el­len Zeit ist der Genuss von Natur und Land­schaft eine bedeu­ten­de Kraftquelle.

Der Gun­t­her­steig ist einer der prä­gen­den his­to­ri­schen Besied­lungs­we­ge Bay­erns und Böh­mens und einer von acht Fern­wan­der­we­gen im ARB­ER­LAND BAYE­RI­SCHER WALD. St. Gun­ther zog im 11. Jahr­hun­dert tief in den Nord­wald“, der damals noch unbe­sie­delt war. Im heu­ti­gen Rinchnach begann er mit sei­ner Rodungs­tä­tig­keit. Des­halb ist das Mar­kie­rungs­zei­chen des Gun­t­her­steigs auch eine Hacke. Auf den Spu­ren des als Volks­hei­li­gen ver­ehr­ten Rodungs­mönchs“ Gun­ther ver­läuft der Gun­t­her­steig durch die ursprüng­li­che Wald­wild­nis in Bay­er- und Böh­mer­wald. In neun Etap­pen führt er von Nie­der­al­t­eich über Lal­ling, Rinchnach und Lind­berg in den Natio­nal­park Baye­ri­scher Wald und zum grü­nen“ Grenz­über­gang Gsen­get. Von dort aus geht es wei­ter im Böh­mer­wald durch den Šuma­va Natio­nal­park über Dobrá Voda (Gut­was­ser) und Prá­ši­ly bis nach Blatná. 

Kraftquelle Waldwildnis

Gunthersteig markierung woidlife marco felgenhauer woidlife marco felgenhauer
Gunthersteig markierung

Ent­lang des Pil­ger­we­ges gibt es zahl­rei­che Beson­der­hei­ten, wie zum Bei­spiel den Gun­t­her­stein bei Lal­ling, die Wall­fahrts­kir­che Frau­en­brünnl bei Rinchnach – auch als Gun­ther­kir­cherl bekannt – oder den Grenz­über­gang nach Böh­men, der vie­le Jah­re durch den Eiser­nen Vor­hang“ ver­sperrt war. Auf böh­mi­scher Sei­te gibt es unter ande­rem den glä­ser­nen Altar in Dobrá Voda oder die Syn­ago­ge in Hart­ma­nice zu entdecken. 

Aktu­ell wird im Rah­men eines INTER­REG Pro­jekts der his­to­ri­sche Gun­t­her­steig nach­hal­tig auf­ge­wer­tet: Es wer­den Impuls- und Infor­ma­ti­ons­ta­feln zum Pil­gern und über das Leben Gun­thers auf­ge­stellt, Gun­ther-Apfel­bäu­me gepflanzt und neue, umfas­sen­de Etap­pen­füh­rer in deut­scher und tsche­chi­scher Spra­che erstellt und ein Lehr­pfad installiert.

Der Gunthersteig: Genuss auf 9 Etappen

Ein Pil­ger­weg, der auf 160 km durch den Baye­ri­schen Wald und Böh­mer­wald führt. Im Rah­men eines Inter­reg-Pro­jekts wird der ursprüng­li­che Weg (Nie­der­al­t­eich – Dobrá Voda) bis Blat­ná erwei­tert und im Herbst 2021 offi­zi­ell eröffnet.

  • Etap­pe 1. Nie­der­al­t­eich – Lal­ling (19 km)
  • Etap­pe 2. Lal­ling – Rinchnach (19 km)
  • Etap­pe 3. Rinchnach – Zwie­sel (15 km)
  • Etap­pe 4. Zwie­sel – Prá­ši­ly (21 km)
  • Etap­pe 5. Prá­ši­ly – Hart­ma­nice (14 km)
  • Etap­pe 6. Hart­ma­nice – Sušice (16 km)
  • Etap­pe 7. Sušice – Horažďo­vice (22 km)
  • Etap­pe 8. Horažďo­vice – Cha­no­vice (15 km)
  • Etap­pe 9. Cha­no­vice – Blat­ná (20 km)
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