Das Leitwort der Firmaktion 2022 des Bonifatiuswerks heißt „Viele Gaben. Ein Geist.“ und greift Themen auf, die seit Jahren verstärkt diskutiert werden: Vielfalt, Diversität, „Buntheit“.
Was bedeutet Vielfalt in der Kirche, inwiefern schenkt der Heilige Geist jedem Menschen individuelle Gaben? Was sind meine Gaben, meine Stärken – und wie kann ich sie zum Wohle der ganzen Gemeinde einsetzen? Mit dem Leitwort sollen junge Menschen ermutigt werden, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen und sich auch die Frage zu stellen, wie aus der Vielfalt der Gaben eine Einheit im Geist Gottes werden kann. Unter dem Gedanken „Mithelfen durch Teilen“ sammeln bundesweit die Firmbewerber an ihrem großen Tag in einer eigenen Kollekte für die Kinder- und Jugendhilfe des Bonifatiuswerkes. Als mündige Christen übernehmen sie schon in ihrer Feier der Firmung Verantwortung für sich, die Kirche und die Gesellschaft, in dem sie die Nöte und Sorgen ihrer Altersgenossen in der Diaspora nicht vergessen.
Im Jahr 2022 sammeln die Firmbewerber unter anderem für das Kinder- und Jugendzentrum „Steinhaus“ in Berlin (siehe Reportage). Alle Informationen zur Aktion gibt es im Internet unter der Adresse www.bonifatiuswerk.de/firmung.
„Kinder und Jugendliche um ihrer selbst willen ernst nehmen“ – Die „Firmung mit 16“ im Bistum Passau
Ganz bewusst hat man sich im Bistum Passau im Jahr 2018 dafür entschieden, das Firmalter von zwölf auf 16 Jahre heraufzusetzen, geltend für alle Dekanate mit ihren Pfarrverbänden und Pfarreien. Daher sind in den Jahren 2019 und 2020 keine Firmungen gespendet worden, 2021 war Corona noch oft im Weg. Doch heuer gibt es wieder viele Termine.
Die Firmvorbereitung nach dem „Passauer Konzept“ führt mit einem ganzheitlichen pastoralen Gesamtkonzept in drei Phasen hin zur Firmung ab 16 Jahren. Pastoral nehme Kinder und Jugendliche um ihrer selbst willen ernst, so die Verantwortlichen. Darum sollen die Lebensphasen der Kinder und der jungen Menschen nach der Erstkommunion hin zur Entscheidung, sich für die Firmung frei, bewusst und entschieden vorzubereiten, kontinuierlich begleitet werden. Dabei wird eine erste Zeiteinheit nach der Erstkommunion gesehen, die zusammen mit den Eltern gestaltet wird; eine weitere Phase vom 12. bis zum 14. Lebensjahr und dann eine vom 15. Lebensjahr an, in der jemand sich frei entscheidet, verantwortlich und vorbereitet den Weg zur Firmung zu gehen.
Diese Kontinuität von der Zeit nach der Erstkommunion bis hin zur Firmung entspricht dem Wunsch vieler, dass der Beziehungsfaden zur Kirche vor Ort erhalten bleibt und gestärkt wird. Die dargestellte Pastoral sei eine Herausforderung an alle Gläubigen im Bistum Passau – eine Grundsatzentscheidung, für die Kinder und Jugendlichen da zu sein und mit ihnen gemeinsam zu handeln.