RUHSTORF. Nicht Klagen, sondern konkretes Handeln ist gefragt. Das ist die Leitidee für den gesellschaftlich engagierten jungen Ruhstorfer Leon Bangerl. Dazu passen auch sein Bachelor-Studiengang „Soziale Arbeit“ an der Technischen Hochschule Rosenheim (Campus Mühldorf) und sein Semester-Praktikum bei der Caritas. Und vor allem passt dazu sein Projekt „junge Bettler“, mit der er Heranwachsende motivieren will, sich sozial zu engagieren.
„Schon Buben wie Mädchen im späteren Grundschulalter werde dabei „gezeigt, wie es ist, buchstäblich als Bettler von Haus zu Haus zu gehen und dabei sowohl die Herzlichkeit der Mitbürgerschaft als auch mitunter deren Ablehnung selbst zu spüren“.”
Das (Pilot-)Projekt soll künftig im besten Fall mit verschiedenen Jugendgruppen durchgeführt werden, richtete der Initiator seinen Blick bereits auf die nächsten Caritas-Sammlungen, wobei vor allem auch der Einsatz von Firmlingen nach deren Sakramentsempfang (ab 16 Jahren) denkbar sei. Als ersten Ruhstorfer Projekt-Partner begrüßte Leon Bangerl vor dem neuen Pfarrzentrum eine stattliche Abordnung des Ruhstorfer Pfadfinderstamms St. Georg samt dessen Vorsitzendem, Förderschulpädagoge Thomas Krompaß.
Der Dank des Semester-Praktikanten für die weitere Projekt-Zusammenarbeit galt vorab der Caritasgemeinde Passau mit Ingrid Aldozo, Konrad Haberger, Wolfgang Duschl und Agnes Stefenelli sowie der Ruhstorfer Caritas-Ortsvorsitzenden Maria Hatz. Keineswegs verhehlen wollte Bangerl im Zusammenhang mit der „Bettel-Aktion“ große Präventions-Herausforderungen mit verpflichtendem Hygienekonzept sowie Mund-Nasen-Schutz als zwischenmenschliche Kontakt-Erschwernisse.
Der Ruhstorfer Ortsverband kann mit der Haussammlung viel Gutes bewirken, beispielsweise bei der individuellen Unterstützung von Einzelpersonen und Familien in besonderen Notsituationen. Auch die Caritas-Frühförderung mit eigenem Ruhstorfer Stützpunkt profitiert von den Spenden. Sie bietet gerade zur Förderung von Kindern gezielte pädagogische wie psychologische sowie medizinisch-therapeutische Hilfen. Aber auch der Diözesanverband ist auf die Gelder der Haussammlung bei vielen Angeboten für Menschen in Not angewiesen.
„Gutmenschen sind Leute, die für Zusammenhalt buchstäblich auf die Straße gehen“, lautete die Botschaft Leon Bangerls an die sozial aufgeschlossenen Ruhstorfer Pfadis für deren Projekteinsatz im Pillhamer Ortsteil. „Trotz der Corona-Vorsichtsmaßnahmen sogar noch besser gelaufen als erwartet“, zog Bangerl ein „positives Fazit“ des Sammelprojekts mit den Ruhstorfer Pfadi-Bettlern, die von der Pillhamer Bevölkerung überwiegend mit offener Herzlichkeit empfangen und größtenteils auch mit Spenden für den guten Zweck bedacht worden seien.
Text: Hans Nöbauer