Bistum

Der stille Lotse im Hintergrund

Wolfgang Krinninger am 01.10.2020

GV Josef Ederer Roland Kickinger Wolfgang Krinninger
Generalvikar Josef Ederer (l.) gratulierte Roland Kickinger herzlich zum Dienstjubiläum. Schon vier Bischöfen hat der Passauer als Zeremoniar und Fahrer gedient.

Roland Kickinger seit 40 Jahren im Dienst der Kirche. Zeremoniar und Fahrer für vier Bischöfe

PAS­SAU. Er hält sich stets im Hin­ter­grund, aber er ist als stil­ler Die­ner“ unab­kömm­lich: Zere­mo­ni­ar und Bischofs­fah­rer Roland Kickin­ger. Der 58-Jäh­ri­ge kann mitt­ler­wei­le auf 40 Berufs­jah­re im Bischöf­li­chen Ordi­na­ri­at zurück­bli­cken. Zu die­sem Jubi­lä­um wur­de er nun von Gene­ral­vi­kar Josef Ede­rer geehrt.

Roland Kickin­ger erin­nert sich gut: Am 2. Sep­tem­ber 1980 war sein ers­ter Arbeits­tag bei der Kir­che von Pas­sau, der er als Dom­mi­nis­trant schon von Kin­des­bei­nen an eng ver­bun­den war. Der jun­ge Mann fing damals als Ord­ner und Hilfs­mes­ner im Dom an, nach­dem er sei­ne Aus­bil­dung als Auto­la­ckie­rer abge­schlos­sen hat­te. Wäh­rend der Win­ter­mo­na­te über­nahm er zusätz­lich Auf­ga­ben im Regie­be­trieb, der sich um den Erhalt der kirch­li­chen Gebäu­de küm­mert. Dabei stell­te er sich so geschickt an, dass er ab 1987 auch noch Haus­meis­ter­tä­tig­kei­ten im Diö­ze­san­se­mi­nar St. Maxi­mi­li­an über­nahm.

Und doch: Sei­ne eigent­li­che Beru­fung fand Roland Kickin­ger am 1. Janu­ar 1992: Er über­nahm das Amt als Fah­rer und Zere­mo­ni­ar für Alt­bi­schof Anto­ni­us Hof­mann. Die­ser Auf­ga­be blieb er all die Jah­re treu. Bischof Ste­fan Oster ist damit bereits der vier­te Bischof, der sich auf die Diens­te des Pas­sau­ers hun­dert­pro­zen­tig ver­las­sen kann.

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Als Zere­mo­ni­ar ist Roland Kickin­ger ver­ant­wort­lich für die Vor­be­rei­tung und dezen­te Beglei­tung der Abläu­fe in fest­li­chen Got­tes­diens­ten. Er ist es, der dem Bischof stets den Rücken frei­hält und den Über­blick behält. Das ist ein sehr wich­ti­ger Dienst, der viel Mit­den­ken und vor­aus­schau­en­des Han­deln erfor­dert“, beton­te Gene­ral­vi­kar Josef Ede­rer bei der Ehrung. Kickin­ger sel­ber sieht dar­in vor allem einen sehr berei­chern­der Dienst. Jeder Got­tes­dienst ist ein­zig­ar­tig, ich ler­ne immer wie­der Neu­es ken­nen, es ist immer wie­der schön“, fasst er zusammen.

Ganz beson­ders in Erin­ne­rung geblie­ben ist ihm die Bischofs­wei­he von Ste­fan Oster. Das war schon her­aus­ra­gend“, sagt der Zere­mo­ni­ar. Doch auch der Ritus bei einer Altar­wei­he gebe ihm auch nach all den Jah­ren immer noch ein erhe­ben­des Gefühl. Man spürt dabei die Dank­bar­keit der Men­schen“, sagt Kickin­ger. Am ande­ren Ende der Emp­fin­dun­gen steht die Pro­fa­nie­rung einer Kir­che, die er auch schon mehr­mals beglei­tet hat:

Der letz­te Akt, wenn das Schluss­ge­bet gespro­chen wird, die Reli­quie her­aus­ge­nom­men und schließ­lich das Ewi­ge Licht aus­ge­bla­sen wird. Das ist schlimm.”

Roland Kickinger

Beson­nen­heit und Ruhe, die­se Tugen­den sind für den Zere­mo­ni­ar wie für den Fah­rer wich­tig, ist Roland Kickin­ger über­zeugt. Dass er auch als Chauf­feur höchst umsich­tig unter­wegs ist, belegt allein schon die Tat­sa­che, dass er nur einen ein­zi­gen Blech­scha­den beim Ein­par­ken in sei­ner ansons­ten makel­lo­sen Bilanz ste­hen hat – und das bei rund 35.000 Kilo­me­ter, die er pro Jahr mit sei­nem Chef zurück­legt. Es ist offen­sicht­lich kein Scha­den, dass der Bischof und sein Fah­rer jede Fahrt mit einem kur­zen Gebet beginnen.

Wolfgang krinninger

Wolfgang Krinninger

Chefredakteur

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