Große Bitte an die Eisheiligen

Redaktion am 09.05.2023

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Freyung blüht auf! Zur Landesgartenschau im Bayerischen Wald erzählt das Bistumsblatt Spannendes aus der Welt der Blumen. Im Editorial hat sich Redakteur Werner Friedenberger Gedanken gemacht zu diesem besonderen Anlass, dem die aktuelle Ausgabe mehrere Seiten widmet.

Fol­gen wir der Schöp­fungs­ge­schich­te aus dem Alten Tes­ta­ment, dann waren Adam und Eva zunächst im Para­dies zuhau­se, bevor die Schlan­ge Eva und Eva dann Adam über­re­de­te, die Früch­te von dem Baum zu essen, deren Ver­zehr Gott dem Men­schen­paar aus­drück­lich unter­sagt hat­te. Mit dem Genuss der ver­bo­te­nen Früch­te war die Zeit im Para­dies für Adam und Eva zu Ende: Sie wur­den aus dem Gar­ten Eden vertrieben.

Zu ihrer Geschich­te gehört das Para­dies. Heu­te noch gebraucht man die­sen Aus­druck, um etwas sehr Schö­nes zu beschrei­ben. Man sagt manch­mal: Es war para­die­sisch“ oder Es ist wie im Para­dies“. Anstatt zu fra­gen: Müs­sen wir jetzt noch ein­mal ganz von vor­ne begin­nen?“ sagt man manch­mal: Fan­gen wir jetzt wie­der bei Adam und Eva an?“

2023 05 08 pb alb adam und eva Foto: Gianni Crestani auf Pixabay
Wo liegt oder lag eigentlich das Paradies, jener Ort der Glückseligkeit, der auch der Garten Eden genannt wird?

Dar­über gibt es sehr unter­schied­li­che Theo­rien – archäo­lo­gi­sche, theo­lo­gi­sche und his­to­ri­sche. Her­mann Hes­se sah die Sache wie folgt: Das Para­dies pflegt sich erst dann als Para­dies zu erken­nen zu geben, wenn wir dar­aus ver­trie­ben werden.“ 

Was immer der Ein­zel­ne sich vor­stel­len mag: Ein Hauch von Para­dies wird auf der Baye­ri­schen Lan­des­gar­ten­schau Wald.Weite.Wunderbar.“ mit allen Sin­nen spür­bar sein. Vom 25. Mai bis 3. Okto­ber wird die Bay­er­wald-Stadt Frey­ung im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes auf­blü­hen (sie­he Son­der­sei­ten 25 – 32). Es wird eine Schau – Blu­men, Pflan­zen, Sträu­cher und Bäu­me prä­sen­tie­ren sich über eine Zeit von 132 Tagen von ihrer schöns­ten Seite.

2023 05 08 pb alb landesgartenschau2 Foto: Freyung 2023 gGmbH
Wald.Weite.Gmiatle. Vom 25. Mai bis 3. Oktober wird die Bayerwald-Stadt Freyung im wahrsten Sinne des Wortes aufblühen.

Auch wenn die Lan­des­gar­ten­schau-Macher seit Lan­gem an einem ful­mi­nan­ten Pro­gramm tüf­teln: ohne Segen von oben geht nix. So besagt eine Bau­ern­re­gel, dass man die Eis­hei­li­gen abwar­ten soll­te, bevor man den Gar­ten frisch bepflanzt. Die Eis­hei­li­gen könn­ten ein Wört­chen mit­re­den, wann auf der höchst­ge­le­ge­nen Lan­des­gar­ten­schau Bay­erns – 800 Meter über dem Mee­res­spie­gel – die Blu­men blühen. 

Ist da wirk­lich etwas Wah­res dran? Obwohl Anfang Mai die Tem­pe­ra­tu­ren in Deutsch­land bereits rela­tiv hoch sind, kann es an drei bzw. fünf Tagen in die­sem Won­ne­mo­nat noch ein­mal sehr kalt wer­den und sogar zu Boden­frost kom­men. Die Eis­hei­li­gen hei­ßen auch die Wet­ter­hei­li­gen“, da sie oft eine Wet­ter­ver­än­de­rung mit sich bringen.

Wer sind denn die Eis­hei­li­gen über­haupt? Sie hei­ßen Mamer­tus, Pan­kra­ti­us, Ser­va­ti­us, Boni­fa­ti­us und Sophie. Häu­fig ist die Rede von den gestren­gen Her­ren“ und der kal­ten Sophie“. An ihren Namens­ta­gen erwar­ten wir die Eisheiligen.

Doch wann ist das genau? Los geht es am 11. Mai mit dem hei­li­gen Mamer­tus, der eher im Nor­den Deutsch­lands geläu­fig ist, und am 15. Mai enden die Eis­hei­li­gen mit dem Namens­tag der hei­li­gen Sophia von Rom. Die Bau­ern­re­gel sagt:

Der hei­li­ge Mam­erz hat von Eis ein Herz. / Pan­kra­ti­us hält den Nacken steif, sein Har­nisch klirrt von Frost und Reif. / Pan­kra­zi, Ser­va­zi und Boni­fa­zi sind drei fros­ti­ge Bazi. Und zum Schluss fehlt nie die Kal­te Sophie. / Vor Nacht­frost du nicht sicher bist, bis Sophie vor­über ist.

Übri­gens, die Eis­hei­li­gen sind nicht zu ver­wech­seln mit der Schafs­käl­te, die auch noch dro­hen kann. Die Schafs­käl­te kann immer Mit­te Juni das Wet­ter bestim­men – meist im Zeit­raum zwi­schen dem 10. und 12. Juni, schreibt der Deut­sche Wetterdienst.

Aber blei­ben wir bei den Eis­hei­li­gen, an die wir eine gro­ße Bit­te rich­ten wol­len: Sie möch­ten heu­er im Jahr der Lan­des­gar­ten­schau doch bit­te gnä­dig sein …

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