Bistum

„Mariazell in Bayern“

Redaktion am 08.11.2022

2022 11 08 pb alb mariazell prozession2 Foto: Reinhilde Schreiber
Die Lichterprozession-Wallfahrt mit dem Gnadenbild – vom Ursprungsort Frischeck zur Stadtpfarrkirche Waldkirchen – begleiteten hunderte Gläubige.

Vor 300 Jahren wurde eine Kopie des Gnadenbildes aus dem berühmten österreichischen Wallfahrtsort für Frischeck bei Waldkirchen im Bayerischen Wald gestiftet. Die Pfarrei feierte dieses Jubiläum mit einer großen Lichterprozession.

300 Jahr-Jubi­lä­um der Maria­zel­ler Mut­ter­got­tes Unse­re lie­be Frau von Fri­scheck“ in Wald­kir­chen in Bay­ern: Exakt vor 300 Jah­ren hat der Mau­rer­meis­ter Josef Märkl eine Kopie der Maria­zel­ler Mut­ter­got­tes für sei­nen Hei­mat­ort anfer­ti­gen las­sen, die in einer wech­sel­vol­len Geschich­te bis heu­te in Wald­kir­chen im Bay­ri­schen Wald ver­ehrt wird und heu­te in einer Sei­ten­ka­pel­le der Pfarr­kir­che ihren Auf­stel­lungs­ort gefun­den hat.

2022 11 08 pb alb waldkirchen madonna Foto: Reinhilde Schreiber
„Unsere Liebe Frau von Frischeck“.

Obwohl die Kapel­le in Fri­scheck (erbaut 1722) im Rah­men der Säku­la­ri­sa­ti­on 1809 ihrer reli­giö­sen Bestim­mung beraubt wur­de und 1939 gro­ße Tei­le der Kapel­le abge­ris­sen und nur noch weni­ge Mau­er­res­te bis 2020 erhal­ten blie­ben, ist bis zum heu­ti­gen Tag die Strahl­kraft der Lie­ben Frau von Fri­scheck“ und die damit ver­bun­de­ne Wall­fahrt nicht ver­blasst. Spu­ren, die sich über 300 Jah­re erhal­ten haben, bezeu­gen dies bis heute. 

Sich mit Maria auf den Weg machen! 300 Jah­re Unse­re Lie­be Frau von Fri­scheck“ – ist auf das Erbe von Mau­rer­meis­ter Joseph Märkl zurück­zu­füh­ren. Ein bedeu­ten­des Jubi­lä­um, das von der Wald­kirch­ner und umlie­gen­den Pfarr­be­völ­ke­rung groß gefei­ert wur­de. Immer mehr Men­schen und Grup­pie­run­gen fan­den sich dazu am Auto­haus Brandl Are­al in Fri­scheck ein – exakt jenem Ursprungs­ort, an dem die Kapel­le stand. Am Beginn der Wall­fahrt hieß Kaplan Micha­el Oster­hol­zer zu einem außer­ge­wöhn­li­chen Fest­tag will­kom­men. Im beson­de­ren Dr. Micha­el Sta­berl OSB, Wall­fahrts­rek­tor aus dem öster­rei­chi­schen Mariazell.

Mit einer Lich­ter­pro­zes­si­on lie­ßen hun­der­te Gläu­bi­ge die Fri­schecker-Madon­nen-Wall­fahrt auf­le­ben. Ein erha­be­ner Moment, als sich die Pro­zes­si­on in Bewe­gung setz­te. Wäh­rend der Lich­ter­pro­zes­si­on wech­sel­ten sich Blas­ka­pel­le, Vor­be­ter und Rosen­kranz­ge­sätz ab.

Alle Glo­cken des Bay­er­wald­doms läu­te­ten bei der Ankunft der Wall­fah­rer – die vor dem Kir­chen­por­tal von Dekan Magnus König in Emp­fang genom­men wur­den. Krank­heits­be­dingt war Stadt­pfar­rer Micha­el Nirschl ent­schul­digt. Der Got­tes­dienst, gehal­ten nach dem Mess­for­mu­lar der Maria­zel­ler Votiv­mes­se, wur­de von Dr. Micha­el Sta­berl zele­briert, der freu­dig die klei­ne Schwes­ter von Maria­zell“ begrüßte. 

2022 11 08 pb alb waldkirchen ruine2 Foto: Reinhilde Schreiber
Ein Foto aus den 1930er-Jahren zeigt die im Jahr 1809 profanierte Kapelle mit dem Altarrundbau. An diesem Ort stand die Kapelle „Unsere Liebe Frau von Frischeck“ mit dem Gnadenbild.

In sei­ner Pre­digt ging Sta­berl auf die Maria­zel­ler Ent­ste­hungs­ge­schich­te ein und lei­te­te zur Fri­schecker über. Dabei hob er den Wert in Bewe­gung blei­ben“, Dan­ken“ und Lob­preis“ her­vor. Wall­fah­ren ist Ort der Freu­de, um gestärkt und geseg­net nach Hau­se zu gehen. Der Wall­fahrts­rek­tor war­te­te mit einer Gegen­ein­la­dung nach Maria­zell auf, um dort das Ori­gi­nal der Fri­schecker Madon­na zu besich­ti­gen. Das Wall­fahrts­ge­bet Unse­re Lie­be Frau von Fri­scheck“ liegt in der Stadt­pfarr­kir­che von Wald­kir­chen zum Mit­neh­men auf. Ein Aus­zug daraus:

O lie­be Frau von Fri­scheck, zu der wir kom­men mit Bitt und Dank, uns mit dei­nem Man­tel deck, beschütz vor Not und Zank, vor Gefahr, Krieg und Leid behü­te uns in unse­rer Zeit, so dass in dei­nen Händ unser Leben sei, bis zum End. Amen.”

Aus dem Wallfahrtsgebet „Unsere Liebe Frau von Frischeck“
2022 11 08 pb alb waldkirchen gedenkstein2 Foto: Reinhilde Schreiber
Frischeck: Das Areal mit der Gedenksäule – einem bildstockartigen Vierseitkasten auf toskanischer Säule aus dem Jahr 1958.

Text und Fotos: Rein­hil­de Schreiber

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