300 Jahr-Jubiläum der Mariazeller Muttergottes „Unsere liebe Frau von Frischeck“ in Waldkirchen in Bayern: Exakt vor 300 Jahren hat der Maurermeister Josef Märkl eine Kopie der Mariazeller Muttergottes für seinen Heimatort anfertigen lassen, die in einer wechselvollen Geschichte bis heute in Waldkirchen im Bayrischen Wald verehrt wird und heute in einer Seitenkapelle der Pfarrkirche ihren Aufstellungsort gefunden hat.
Obwohl die Kapelle in Frischeck (erbaut 1722) im Rahmen der Säkularisation 1809 ihrer religiösen Bestimmung beraubt wurde und 1939 große Teile der Kapelle abgerissen und nur noch wenige Mauerreste bis 2020 erhalten blieben, ist bis zum heutigen Tag die Strahlkraft der „Lieben Frau von Frischeck“ und die damit verbundene Wallfahrt nicht verblasst. Spuren, die sich über 300 Jahre erhalten haben, bezeugen dies bis heute.
Sich mit Maria auf den Weg machen! 300 Jahre „Unsere Liebe Frau von Frischeck“ – ist auf das Erbe von Maurermeister Joseph Märkl zurückzuführen. Ein bedeutendes Jubiläum, das von der Waldkirchner und umliegenden Pfarrbevölkerung groß gefeiert wurde. Immer mehr Menschen und Gruppierungen fanden sich dazu am Autohaus Brandl Areal in Frischeck ein – exakt jenem Ursprungsort, an dem die Kapelle stand. Am Beginn der Wallfahrt hieß Kaplan Michael Osterholzer zu einem außergewöhnlichen Festtag willkommen. Im besonderen Dr. Michael Staberl OSB, Wallfahrtsrektor aus dem österreichischen Mariazell.
Mit einer Lichterprozession ließen hunderte Gläubige die Frischecker-Madonnen-Wallfahrt aufleben. Ein erhabener Moment, als sich die Prozession in Bewegung setzte. Während der Lichterprozession wechselten sich Blaskapelle, Vorbeter und Rosenkranzgesätz ab.
Alle Glocken des Bayerwalddoms läuteten bei der Ankunft der Wallfahrer – die vor dem Kirchenportal von Dekan Magnus König in Empfang genommen wurden. Krankheitsbedingt war Stadtpfarrer Michael Nirschl entschuldigt. Der Gottesdienst, gehalten nach dem Messformular der Mariazeller Votivmesse, wurde von Dr. Michael Staberl zelebriert, der freudig die „kleine Schwester von Mariazell“ begrüßte.
In seiner Predigt ging Staberl auf die Mariazeller Entstehungsgeschichte ein und leitete zur Frischecker über. Dabei hob er den Wert „in Bewegung bleiben“, „Danken“ und „Lobpreis“ hervor. Wallfahren ist Ort der Freude, um gestärkt und gesegnet nach Hause zu gehen. Der Wallfahrtsrektor wartete mit einer Gegeneinladung nach Mariazell auf, um dort das Original der Frischecker Madonna zu besichtigen. Das Wallfahrtsgebet „Unsere Liebe Frau von Frischeck“ liegt in der Stadtpfarrkirche von Waldkirchen zum Mitnehmen auf. Ein Auszug daraus:
„O liebe Frau von Frischeck, zu der wir kommen mit Bitt und Dank, uns mit deinem Mantel deck, beschütz vor Not und Zank, vor Gefahr, Krieg und Leid behüte uns in unserer Zeit, so dass in deinen Händ unser Leben sei, bis zum End. Amen.”
Text und Fotos: Reinhilde Schreiber