Soziales

„Es ist ein Gesamtkunstwerk“

Redaktion am 13.08.2024

2024 08 09 pb alb christian wieser altoettinger klostermarkt Foto: Roswitha Dorfner
Ganz in seinem Element: Hauptorganisator Christian Wieser bei der Eröffnung des Klostermarkts im Jahr 2022.

Der Altöttinger Klostermarkt feiert heuer sein 20-jähriges Jubiläum. Der Initiator Christian Wieser spricht über Anfänge, Entwicklungen und Besonderheiten.

Herr Wie­ser, wie ist die Idee für den Klos­ter­markt ent­stan­den, wel­che Hür­den galt es zu über­win­den?
Chris­ti­an Wie­ser:
Um die Jahr­tau­send­wen­de fand in Stift Rei­chers­berg der Baye­risch-Ober­ös­ter­rei­chi­sche Klos­ter­markt statt, den ich damals besuch­te. Das For­mat gefiel mir und als ich dann im Jahr 2000 in Alt­öt­ting an den Start ging, bin im Jahr 2002 beim Wirt­schafts­ver­band vor­stel­lig gewor­den. Hür­den? Was soll ich da sagen, wie es eben ist, wenn eine neue Idee hier kom­mu­ni­ziert wird. Da brumm­te Admi­nis­tra­tor Furt­ner scho wie­da wos am Kapell­platz!“ Spä­ter kam die Ein­sicht, dass der Klos­ter­markt auf den Kapell­platz passt. Bloß kein Volks­fest auf dem Kapell­platz, so unser Bür­ger­meis­ter!“ War es nicht, und wird es nie sein.

Sie haben den im April ver­stor­be­nen Bene­dik­ti­ner-Abt­pri­mas Not­ker Wolf als Geburts­hel­fer“ des Klos­ter­markts bezeich­net. Wie kam es dazu und was hat er zum Gelin­gen bei­getra­gen? Hat er die Ent­wick­lung der Ver­an­stal­tung wei­ter­ver­folgt?
Wie­ser:
Ja, wir waren da immer wie­der im Aus­tausch und er war stets ein guter Rat­ge­ber und Hel­fer, wo er nur konn­te. Selbst auf sei­ner letz­ten Rei­se mach­te er noch PR bei den von ihm besuch­ten Klös­tern rund um Rom. Wir waren noch weni­ge Tage vor sei­nem Tod in Kontakt.

Zum Start 2004 waren es 17 Klös­ter, heu­te – im Jubi­lä­ums­jahr – sind es 26. War­um ist Alt­öt­ting so inter­es­sant für die Gemein­schaf­ten?
Wie­ser:
Sicher­lich weil der Klos­ter­markt im Umgriff der Gna­den­ka­pel­le auf dem Kapell­platz statt­fin­det – mit dem baro­cken Ensem­ble rund um die Gna­den­ka­pel­le. Auch durch die wirt­schaft­li­che Bril­le kann Alt­öt­ting punk­ten. Laut Aus­sa­ge eini­ger Teil­neh­mer ist Alt­öt­ting der umsatz­stärks­te Markt im Ver­gleich zu allen andern.

Was zeich­net den Klos­ter­markt neben den vie­len geist­li­chen Gemein­schaf­ten unter den Aus­stel­lern beson­ders aus?
Wie­ser:
Es wird nicht nur ein­ge­kauft, son­dern es sind auch die Gesprä­che zwi­schen Ordens­leu­ten und Besu­chern. Die Pro­dukt­viel­falt und deren Qua­li­tät. Ein wei­te­rer Grund dürf­te sein, dass die ange­bo­te­nen Pro­duk­te in die­sem Umfang wäh­rend des Jah­res nicht zu bekom­men sind. Die Besu­cher kom­men mit Einkaufslisten!

Was den Besu­chern beson­ders gefällt, sind die zahl­rei­chen Ein­kaufs­mög­lich­kei­ten unter­schied­lichs­ter Pro­duk­te. Außer­dem die beson­de­re Atmo­sphä­re des Kapell­plat­zes und das har­mo­ni­sche Mit­ein­an­der der Teil­neh­mer, die Freu­de, wenn man sich wie­der trifft.”

Christian Wieser, Initiator des Altöttinger Klostermarkts

Immer wie­der eröff­nen hoch­ka­rä­ti­ge Gäs­te den Klos­ter­markt, heu­er sind es der baye­ri­sche Minis­ter­prä­si­dent Mar­kus Söder und der katho­li­sche Nun­ti­us in Ber­lin, Niko­la Etero­vic. Wie gelingt Ihnen das?
Wie­ser:
Gute Fra­ge, ich habe in den zwan­zig Jah­ren ver­sucht dem Klos­ter­markt hier in Alt­öt­ting ein Stan­ding und ein ein­zig­ar­ti­ges Image zu ver­pas­sen. Es ist ein Gesamt­kunst­werk und mit der pas­sen­den Argu­men­ta­ti­ons­li­nie kann ich immer wie­der beson­de­re Gäs­te ins Boot holen.

Was schät­zen die Besu­che­rin­nen und Besu­cher beson­ders am Alt­öt­tin­ger Klos­ter­markt, wel­che Rück­mel­dun­gen bekom­men Sie hier?
Wie­ser:
Die Rück­mel­dun­gen sind aus­schließ­lich posi­tiv, was den Besu­chern beson­ders gefällt, sind wie bereits erwähnt die zahl­rei­chen Ein­kaufs­mög­lich­kei­ten unter­schied­lichs­ter Pro­duk­te. Außer­dem die beson­de­re Atmo­sphä­re des Kapell­plat­zes und das har­mo­ni­sche Mit­ein­an­der der Teil­neh­mer, die Freu­de, wenn man sich wie­der trifft. So ist dies der Grund für vier Tage Klos­ter­markt in Alt­öt­ting, um das wir“ noch zu stär­ken und zu ver­tie­fen. Da ist natür­lich der Got­tes­dienst mit Nun­ti­us Etero­vic etwas ganz Beson­de­res für die Teilnehmer.

Gibt es Ideen für die Zukunft – oder darf alles so blei­ben, wie es ist?
Wie­ser:
Ideen gibt es genug, denn Still­stand ist Rück­schritt. Natür­lich wird die Luft nach oben lang­sam dünn!

Wolfgang Terhoerst

Wolfgang Terhörst

Redaktionsleiter

Altöttinger Klostermarkt: Ministerpräsident und Nuntius bei Eröffnung

Eine gro­ße Alt­öt­tin­ger Ver­an­stal­tung fei­ert in die­sem Jahr ein beson­de­res Jubi­lä­um. 20 Jah­re Alt­öt­tin­ger Klos­ter­markt ist Beweis für die gro­ße Akzep­tanz und Kon­ti­nui­tät im Rah­men der Alt­öt­tin­ger Ver­an­stal­tungs­an­ge­bo­te. Das Erfolgs­re­zept liegt im gro­ßen Enga­ge­ment des Orga­ni­sa­tors Chris­ti­an Wie­ser, der für den Alt­öt­tin­ger Wirt­schafts­ver­band das gan­ze Jahr hin­durch engs­ten Kon­takt zu Klös­tern in ganz Euro­pa auf­recht erhält und die­se moti­viert, Jahr um Jahr mit Ihren Erzeug­nis­sen den Alt­öt­tin­ger Klos­ter­markt zu berei­chern. Zum Jubi­lä­ums­jahr sind die Klös­ter Stift Hei­li­gen­kreuz (Öster­reich) und der Pau­li­ner­or­den Jas­na Gora/​Tschenstochau (Polen) neu ver­tre­ten. Zu den Eröff­nungs­fei­er­lich­kei­ten im Jubi­lä­ums­jahr wer­den am Don­ners­tag, 29. August um 16 Uhr der baye­ri­sche Minis­ter­prä­si­dent Dr. Mar­kus Söder und der katho­li­sche Nun­ti­us Dr. Niko­la Etero­vic erwar­tet. Das Rah­men­pro­gramm des Klos­ter­markts beinhal­tet das Alt­öt­tin­ger Mari­en­sin­gen Sal­ve Regi­na“ von Hans Ber­ger mit Gro­ßem Ensem­ble, Mon­ti­ni Chor, Solis­ten und Drei­ge­sän­gen im Kultur+Kongress Forum Alt­öt­ting am Sonn­tag, 1. Sep­tem­ber um 15.30 Uhr.

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