Bistum

Beginnt alles mutig!

Redaktion am 28.10.2020

Mittel Frauenseelsorge 2018

50 Jahre Frauenseelsorge im Bistum Passau: Obwohl es in Zeiten von Corona nicht leicht ist, gemeinsam zu feiern, ist es gelungen, das Jubiläum würdig zu gestalten.

Mit einer Wort-Got­tes-Fei­er in der Klos­ter­kir­che Nie­dern­burg und einem anschlie­ßen­den Fest­akt in St. Valen­tin hat die Frau­en­seel­sor­ge der Diö­ze­se Pas­sau ihr 50-jäh­ri­ges Jubi­lä­um gefeiert. 

Beginnt alles mutig, ver­treibt die Dun­kel­heit und strahlt Licht aus.”

Leitwort für das Jubiläum war ein Zitat der Heiligen Katharina von Siena.

Frau­en auf ihrem Lebens- und Glau­bens­weg beglei­ten, Lern- und Erfah­rungs­or­te des Glau­bens schaf­fen, reli­giö­se und spi­ri­tu­el­le Hei­mat geben, unge­rech­te Struk­tu­ren gegen­über Frau­en benen­nen und wenn das Leben weh tut“ Hil­fe und Unter­stüt­zung anbie­ten: Das waren und sind die Haupt­auf­ga­ben der Frau­en­seel­sor­ge in Ver­gan­gen­heit, Gegen­wart und Zukunft. Des­halb rich­ten sich ihre Ange­bo­te an Frau­en in ver­schie­de­nen Lebens­la­gen und jeg­li­chen Alters, ganz unab­hän­gig von ihrer Nähe zur Kir­che. Ange­spro­chen und beglei­tet wer­den Frau­en, die an Schei­de- und Wen­de­punk­ten des Lebens ange­kom­men sind, mit Belas­tun­gen nicht mehr klar­kom­men oder sich der Not­wen­dig­keit einer Neu­ori­en­tie­rung bewusst werden.

Die bei­den Seel­sor­ge­rin­nen im Refe­rat Frau­en, Hil­de­gard Wei­le­der-Wurm und Wal­bur­ga Wes­ten­ber­ger, gaben den Frau­en zu Beginn der got­tes­dienst­li­chen Fei­er ein Lese­zei­chen mit Früch­ten des Geis­tes in die Hand. In einer Medi­ta­ti­on zum The­ma: Wir alle sind geist­be­gabt!“ konn­ten die Mit­fei­ern­den über­le­gen, wel­che urei­gens­ten Bega­bun­gen und Talen­te in ihnen ste­cken. Sie wur­den ermu­tigt, die Cha­ris­men nicht brach­lie­gen, son­dern zum Woh­le der Gemein­schaft frucht­bar wer­den zu lassen.

Als Bibel­text stand der Korin­ther­brief im Mit­tel­punkt. Der Apos­tel Pau­lus spricht hier davon, dass alle durch die Tau­fe mit dem einen Geist getränkt wur­den. In der Pre­digt beton­te die Abtei­lungs­lei­te­rin und stell­ver­tre­ten­de Seel­sor­ge­amts­lei­te­rin Hele­ne Uhr­mann-Pau­li, dass die kirch­li­che Gemein­schaft von allen Men­schen lebt, die mit ihrer Geist­be­ga­bung Teil des Mit­ein­an­ders sind. Die Theo­lo­gin hob her­vor, dass unter Brü­dern und Schwes­tern, Geschwis­tern also, jede und jeder sei­nen je eige­nen Platz und sei­ne gleich­wer­ti­ge Auf­ga­be im Gefü­ge der Gemein­schaft innehat.

Gruppenbild Aufstellung zum Jubiläumsbild Lena Klinger
Aufstellung zum Jubiläumsbild: Hildegard Weileder-Wurm (v.l.), Dr. Hildegard Gosebrink, Helene Uhrmann-Pauli und Walburga Westenberger gestalteten die Feierstunde.

Beim Fest­akt in St. Valen­tin hieß die Lei­te­rin der Frau­en­seel­sor­ge, Hil­de­gard Wei­le­der-Wurm, alle Gäs­te will­kom­men. Ihr beson­de­rer Gruß galt den Ehe­ma­li­gen, die den Boden für die Frau­en­seel­sor­ge berei­tet haben. Aus­drück­lich dank­te sie neben den eige­nen Mit­ar­bei­te­rin­nen auch allen Koope­ra­ti­ons­part­nern und Koope­ra­ti­ons­part­ne­rin­nen, beson­ders dem Katho­li­schen Frau­en­bund und den evan­ge­li­schen Schwes­tern“ vom Deka­nats­frau­en­team in Passau.

Dr. Hil­de­gard Gose­brink, Lei­te­rin der Arbeits­stel­le Frau­en­seel­sor­ge der Frei­sin­ger Bischofs­kon­fe­renz, spann­te in ihrem Fest­vor­trag einen Bogen vom Grün­dungs­jahr der Pas­sau­er Frau­en­seel­sor­ge bis zu den aktu­el­len Her­aus­for­de­run­gen. Schon in den 60ern hat­te Karl Rah­ner in einem berühm­ten Vor­trag fest­ge­stellt, dass es die Frau“ nicht gebe, dafür ganz ver­schie­de­ne Leit­bil­der zum The­ma Frau­en. Nie­mand kön­ne den Frau­en abneh­men, ihren Stand­ort sel­ber zu fin­den. Die baye­ri­schen Bischö­fe berie­fen ganz in die­sem Sin­ne im gan­zen Bun­des­land vor fünf­zig Jah­ren Diö­ze­san­re­fe­ren­tin­nen für Frau­en­seel­sor­ge, die mit geziel­ten pas­to­ra­len Ange­bo­ten Frau­en stär­ken und beglei­ten sollten.

Beim Blick auf die Frau­en in der Kir­che heu­te skiz­zier­te Gose­brink die Zwi­schen­er­geb­nis­se des Frau­en­fo­rums beim Syn­oda­len Weg. Vie­le Mög­lich­kei­ten, die das Kir­chen­recht bie­tet, wür­den noch nicht aus­ge­schöpft. Als gesell­schaft­li­che Her­aus­for­de­run­gen nann­te sie den Gen­der-Pay-Gap, Gewalt gegen Mäd­chen und Frau­en, Frau­en in der Pfle­ge und geschlech­ter­rol­len­spe­zi­fi­sche Aus­wir­kun­gen der Corona-Pandemie.

Gose­brink zitier­te Johan­nes Tau­ler, einen spi­ri­tu­el­len Meis­ter aus dem 14. Jahr­hun­dert. Er nann­te die Men­schen, die mit fünf­zig Jah­ren zur Rei­fe gekom­men sind, Säu­len der Kir­che. In die­sem Sin­ne gra­tu­lier­te Gose­brink der Pas­sau­er Frau­en­seel­sor­ge zum Fünf­zigs­ten. Sie wünsch­te den Mit­ar­bei­te­rin­nen und auch allen Frau­en im Bis­tum Pas­sau, im Sin­ne Tau­lers zu immer wich­ti­ge­ren Säu­len der Kir­che zu werden.

Abschlie­ßend wag­te Dr. Anna Hen­ner­sper­ger unter der Über­schrift Streif­lich­ter und Frau­en­bli­cke“ auf humor­vol­le Wei­se eini­ge Sei­ten­bli­cke auf das Ver­hält­nis von Frau­en und katho­li­scher Kir­che. Resü­mee: Es ist alles eine Fra­ge der Perspektive!“

Text: Hil­de­gard Wei­le­der-Wurm
Foto: Lena Klinger

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