Domkapitular Gerhard Auer hatte die beiden Gottesdienste unter das Motto „Die Liebe hört niemals auf“ (1 Kor 13,8) am 2. Advent in der Passauer St. Nikola Kirche und am 3. Advent in der Liebfrauenkirche in Burghausen gestellt. Im Gottesdienst wurden die Namen der verstorbenen Kinder verlesen und von jeweils einem Angehörigen eine Kerze für das Kind entzündet. In seiner Ansprache ging Auer auf das bekannte Motiv der „Erschaffung Adams“ von Michelangelo ein. „Die Berührung Gottes schafft und erhält Leben – über den Tod hinaus“, so der Domkapitular. Er verwies auch auf die Ängste von Michelangelo, die Nähe des Schöpfers nicht mehr spüren zu können und erwähnte seine eigene hoffnungsvolle Antwort: „Gott hat uns nicht geschaffen, um uns zu verlassen“. Diese Zuversicht wünschte Domkapitular Auer allen Mitfeiernden, besonders zu Weihnachten, wo sich in der Geburt Jesu Himmel und Erde berührten. Die Messfeier wurde in Passau vom Heininger Sponti-Chor und in Burghausen von der Familie Kone Raischl einfühlsam musikalisch umrahmt, was von den Mitfeiernden mit dankbarem Applaus bedacht wurde.
Im Anschluss an den Gedenkgottesdienst war für die Teilnehmenden Gelegenheit zum Austausch bei Kaffee und Kuchen: in Passau im Haus Spectrum Kirche, in Burghausen im Kirchencafé „ZULF Punkt“.
Einige nahmen zum ersten Mal an dieser Veranstaltung teil, andere haben sie seit Jahren fest im Kalender stehen: „Es tut gut, mit anderen zu reden, die das gleiche Schicksal teilen. Hier fühlen wir uns verstanden.“ Diese und ähnliche Worte hört man immer wieder, wenn „Verwaiste Eltern und Geschwister“ zusammenkommen. Pastoralreferent Wolfgang Plail vom Referat Hospiz- und Trauerpastoral lud zum Schluss alle Anwesenden zu einem eigenen Einkehrtag am 4. Mai 2024 nach Eggenfelden ein: Eine Gelegenheit, die Verbundenheit untereinander zu stärken und der Trauer einen geschützten Raum zu geben.
Text: Wolfgang Plail / red