
Festgottesdienst beim Frühjahrshauptfest der Marianischen Männerkongregation Altötting (MC) am vierten Fastensonntag, 30. März, mit rund 1500 Teilnehmern und Erzbischof em. Ludwig Schick
Immer wieder komme ich gerne zum Gnadenort Altötting“, sagte der emeritierte Bamberger Erzbischof. Ludwig Schick ist nicht nur regelmäßiger Besucher des Wallfahrtsorts, sondern er war auch schon oft und gerne Festprediger bei der MC; auch deshalb, weil er viele Jahre lang bei der Deutschen und auch bei der Freisinger Bischofskonferenz zuständig war für die Männerseelsorge. „In unserer religionsarmen und gottvergessenen Zeit ist es wichtig, dass sich gerade die Männer bewusstmachen, was für ein großer Schatz der Glaube, die Hoffnung, die Gottes- und Nächstenliebe für das persönliche, familiäre, berufliche und gesellschaftliche Leben sind“, stellte er in seiner Predigt fest und erklärte: Die Gottesmutter Maria führe zu Jesus – auf ihre Fürsprache und durch ihr Vorbild „können wir gute Christen sein und bleiben“.

„Immer wieder heimkehren zu Gott“, empfahl Schick den Sodalen in seiner Predigt über das Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lk 15,11−32). Dabei sprach er eigentlich über zwei verlorene Söhne – über den wieder heimgekehrten, für den der barmherzige Vater ein Willkommensfest veranstaltete, und über den älteren Bruder, der zwar daheim geblieben, aber nach der Heimkehr seines Bruders alles andere als erfreut war, nicht am Festmahl teilnahm und daher sehr verloren schien. Letzterer repräsentiere so viele Gläubige: die „Fernstehenden“, die nominell dazugehören, aber nicht mehr so richtig mitfeiern und mitmachen in der Kirche und stattdessen mit anderen Dingen beschäftigt sind. Erzbischof em. Schick verwies an dieser Stelle auf ein Buch des niederländischen Pastoraltheologen Jan Loffeld mit dem Titel „Wenn nichts fehlt, wo Gott fehlt“ und rief aus: „Wenn Gott fehlt, dann fehlt den Menschen sehr viel!“ Es fehle ihnen das Vertrauen in das Leben, ein Sinn im Leben, Hoffnung, es fehlten Werte und außerdem fehle es an Einsatz, Treue, Ehrenamt …
Auch wenn die Zeiten aktuell wenig hoffnungsvoll scheinen, so dürften wir uns dennoch sicher sein: „Gott wird sich von schlechten Zeiten, die Menschen verursachen, nicht von seinem Heilsplan abbringen lassen.“ Daher sollten wir uns jeden Tag aufs Neue bewusstmachen, dass Gott da ist, mit uns geht. Auch wenn das Evangelium es nicht sage, so dürften wir hoffen, dass auch der ältere Sohn „heimkehrte“, die Barmherzigkeit seines Vaters erkannte, und dass er sich mitfreute über die Heimkehr seines Bruders. Und so sollten auch die Sodalen die Freude am Glauben leben und mit anderen teilen.
MC-Frühjahrshauptfest 2025 – Impressionen
Fotos: Roswitha Dorfner
Dass die MC-Sodalen ihren Glauben leben und auch weitergeben möchten, zeigte sich erneut an der voll besetzten St. Anna-Basilika beim Festgottesdienst – an den 45 Fahnenabordnungen, die zu Beginn in den Altarraum zogen; außerdem an den 55 Sodalen, die nach einjähriger Mitgliedschaft ihre Lebensweihe ablegten und an den 13 Sodalen, die sich neu in die Glaubensgemeinschaft aufnehmen ließen.
Den von Erzbischof em. Schick zelebrierten Gottesdienst gestaltete die Altöttinger Hofmusik unter Leitung von Karlmann Kanzler musikalisch. Neben MC-Präses Kapuzinerbruder Georg Greimel konzelebrierten der MC-Obmann aus Schleching, Pfarrer Martin Straßer, und Pfarrer Ulrich Bork aus Hamburg; die Diakone Hubert Liebhart (Ulm) und Gerold Hochdorfer (Altötting) assistierten. Die Ministranten waren dieses Mal Altöttinger. Am Festgottesdienst nahmen u.a. auch CSU-Generalsekretär Martin Huber, MdB Stephan Mayer und Bürgermeister Stephan Antwerpen teil.
Nach der Messe zogen die Gottesdienstteilnehmer und die Fahnenabordnungen in einer Eucharistischen Prozession von der Basilika hinauf zur Gnadenkapelle. Bei der Statio vor der Kapelle erteilte Erzbischof em. Schick den Schlusssegen mit der Monstranz. Im Anschluss fand ein Stehempfang für alle Besucher am Papst-Benedikt-Platz neben dem Kongregationssaal statt.

Michael Glaß
Redakteur