Kirche vor Ort

Immer wieder heimkehren

Redaktion am 31.03.2025

2025 03 31 pb alb mc fruehjahrshauptfest1 Foto: Roswitha Dorfner
Frühjahrshauptfest der Marianischen Männerkongregation Altötting (MC) 2025: Erzbischof em. Ludwig Schick gratulierte einem MC-Sodalen zur Lebensweihe nach einjähriger Mitgliedschaft.

Festgottesdienst beim Frühjahrshauptfest der Marianischen Männerkongregation Altötting (MC) am vierten Fastensonntag, 30. März, mit rund 1500 Teilnehmern und Erzbischof em. Ludwig Schick

Immer wie­der kom­me ich ger­ne zum Gna­den­ort Alt­öt­ting“, sag­te der eme­ri­tier­te Bam­ber­ger Erz­bi­schof. Lud­wig Schick ist nicht nur regel­mä­ßi­ger Besu­cher des Wall­fahrts­orts, son­dern er war auch schon oft und ger­ne Fest­pre­di­ger bei der MC; auch des­halb, weil er vie­le Jah­re lang bei der Deut­schen und auch bei der Frei­sin­ger Bischofs­kon­fe­renz zustän­dig war für die Män­ner­seel­sor­ge. In unse­rer reli­gi­ons­ar­men und gott­ver­ges­se­nen Zeit ist es wich­tig, dass sich gera­de die Män­ner bewusst­ma­chen, was für ein gro­ßer Schatz der Glau­be, die Hoff­nung, die Got­tes- und Nächs­ten­lie­be für das per­sön­li­che, fami­liä­re, beruf­li­che und gesell­schaft­li­che Leben sind“, stell­te er in sei­ner Pre­digt fest und erklär­te: Die Got­tes­mut­ter Maria füh­re zu Jesus – auf ihre Für­spra­che und durch ihr Vor­bild kön­nen wir gute Chris­ten sein und bleiben“.

2025 03 31 pb alb mc fruehjahrshauptfest2 Foto: Roswitha Dorfner
Frühjahrshauptfest der Marianischen Männerkongregation Altötting (MC) 2025: Erzbischof em. Ludwig Schick bei der Predigt in der St. Anna-Basilika.

Immer wie­der heim­keh­ren zu Gott“, emp­fahl Schick den Soda­len in sei­ner Pre­digt über das Gleich­nis vom ver­lo­re­nen Sohn (Lk 15,1132). Dabei sprach er eigent­lich über zwei ver­lo­re­ne Söh­ne – über den wie­der heim­ge­kehr­ten, für den der barm­her­zi­ge Vater ein Will­kom­mens­fest ver­an­stal­te­te, und über den älte­ren Bru­der, der zwar daheim geblie­ben, aber nach der Heim­kehr sei­nes Bru­ders alles ande­re als erfreut war, nicht am Fest­mahl teil­nahm und daher sehr ver­lo­ren schien. Letz­te­rer reprä­sen­tie­re so vie­le Gläu­bi­ge: die Fern­ste­hen­den“, die nomi­nell dazu­ge­hö­ren, aber nicht mehr so rich­tig mit­fei­ern und mit­ma­chen in der Kir­che und statt­des­sen mit ande­ren Din­gen beschäf­tigt sind. Erz­bi­schof em. Schick ver­wies an die­ser Stel­le auf ein Buch des nie­der­län­di­schen Pas­to­ral­theo­lo­gen Jan Lof­feld mit dem Titel Wenn nichts fehlt, wo Gott fehlt“ und rief aus: Wenn Gott fehlt, dann fehlt den Men­schen sehr viel!“ Es feh­le ihnen das Ver­trau­en in das Leben, ein Sinn im Leben, Hoff­nung, es fehl­ten Wer­te und außer­dem feh­le es an Ein­satz, Treue, Ehrenamt …

Auch wenn die Zei­ten aktu­ell wenig hoff­nungs­voll schei­nen, so dürf­ten wir uns den­noch sicher sein: Gott wird sich von schlech­ten Zei­ten, die Men­schen ver­ur­sa­chen, nicht von sei­nem Heils­plan abbrin­gen las­sen.“ Daher soll­ten wir uns jeden Tag aufs Neue bewusst­ma­chen, dass Gott da ist, mit uns geht. Auch wenn das Evan­ge­li­um es nicht sage, so dürf­ten wir hof­fen, dass auch der älte­re Sohn heim­kehr­te“, die Barm­her­zig­keit sei­nes Vaters erkann­te, und dass er sich mit­freu­te über die Heim­kehr sei­nes Bru­ders. Und so soll­ten auch die Soda­len die Freu­de am Glau­ben leben und mit ande­ren teilen.

MC-Frühjahrshauptfest 2025 – Impressionen

Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Dass die MC-Soda­len ihren Glau­ben leben und auch wei­ter­ge­ben möch­ten, zeig­te sich erneut an der voll besetz­ten St. Anna-Basi­li­ka beim Fest­got­tes­dienst – an den 45 Fah­nen­ab­ord­nun­gen, die zu Beginn in den Altar­raum zogen; außer­dem an den 55 Soda­len, die nach ein­jäh­ri­ger Mit­glied­schaft ihre Lebens­wei­he ableg­ten und an den 13 Soda­len, die sich neu in die Glau­bens­ge­mein­schaft auf­neh­men ließen.

Den von Erz­bi­schof em. Schick zele­brier­ten Got­tes­dienst gestal­te­te die Alt­öt­tin­ger Hof­mu­sik unter Lei­tung von Karl­mann Kanz­ler musi­ka­lisch. Neben MC-Prä­ses Kapu­zi­ner­bru­der Georg Grei­mel kon­ze­le­brier­ten der MC-Obmann aus Schleching, Pfar­rer Mar­tin Stra­ßer, und Pfar­rer Ulrich Bork aus Ham­burg; die Dia­ko­ne Hubert Lieb­hart (Ulm) und Gerold Hoch­dor­fer (Alt­öt­ting) assis­tier­ten. Die Minis­tran­ten waren die­ses Mal Alt­öt­tin­ger. Am Fest­got­tes­dienst nah­men u.a. auch CSU-Gene­ral­se­kre­tär Mar­tin Huber, MdB Ste­phan May­er und Bür­ger­meis­ter Ste­phan Ant­wer­pen teil.

Nach der Mes­se zogen die Got­tes­dienst­teil­neh­mer und die Fah­nen­ab­ord­nun­gen in einer Eucha­ris­ti­schen Pro­zes­si­on von der Basi­li­ka hin­auf zur Gna­den­ka­pel­le. Bei der Sta­tio vor der Kapel­le erteil­te Erz­bi­schof em. Schick den Schluss­se­gen mit der Mons­tranz. Im Anschluss fand ein Steh­emp­fang für alle Besu­cher am Papst-Bene­dikt-Platz neben dem Kon­gre­ga­ti­ons­saal statt.

Michael Glass

Michael Glaß

Redakteur

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