Auf den Spuren Benedikts
Auf den Spuren Papst Benedikts – unter den Leitwörtern: „Wer glaubt, ist nie allein“, und: „Ihr seid das Salz der Erde und Licht der Welt“ (Mt. 5, 13 – 16) – nahmen rund 80 Teilnehmer an der „Kombi-Wallfahrt“ des Bayerischen Pilgerbüros München unter Leitung der Geschäftsführerin Dr. Irmgard Jehle und geistlicher Begleitung von Pfarrer Dr. Markus Brunner, Ismaning, teil. Mit der Bahn fuhren sie am 1. April von München nach Heiligenstatt. Nach einer Andacht marschierten sie die restlichen sieben Kilometer, den Kreuzweg betend, zu Fuß nach Altötting. Altöttings Kapuzinerpater Bruder Sunil Kachapally geleitete die Pilger über den Kapellplatz zur Bruder-Konrad-Kirche. Bei der anschließenden Pilgermesse betonte Pfarrer Brunner, es seien alle Christen in der Pflicht, den Auftrag Jesu zu erfüllen: „Ja zu sagen zum Leben“, und: „unsere täglichen Aufgaben unter Einsatz unserer Talente annehmen“. Die Schöpfung sei Gottes Zusage zum Leben, erklärte er. Wir müssten dabei zum Salz der Erde und zum Licht für die Welt werden. Um dies den Wallfahrern zu verinnerlichen, verteilte das Organisatorenteam nach der Nachmittagsandacht in der St. Magdalenakirche Papst-Benedikt-Bücher sowie Tütchen mit Salz und Kerzen.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Mit Rückenwind
Für die Fußpilger aus Schonstett, Landkreis Rosenheim, war am 1. April traditionsgemäß Abmarsch in Frieberting, dem Ursprungsort dieser Wallfahrt. Ein Bauer hatte im Jahr 1958 gelobt, für die Gesundung seines kleinwüchsigen Buben eine jährliche Fußwallfahrt zur Altöttinger Gnadenmutter zu machen. Dieses Gelübde wurde heuer nach zweijähriger Corona-Pause wieder eingelöst. Um 0.30 Uhr machten sich die Wallfahrer unter Leitung von Albert Fortner auf den Weg, bis Schnaitsee wurden sie von einem stürmischen Westwind angetrieben, wie Timo Winkler berichtete. Eine Teiletappe waren auch die 14-jährige Anna und deren Mama Christine mitmarschiert. Nach 54 Kilometern Fußmarsch erreichten sie gegen 14 Uhr ihr Pilgerziel und wurden herzlich von Kapuzinerpater Georg Greimel begrüßt und zur Gnadenkapelle einbegleitet.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Mit „Geburtstagskind“
Nach Corona-bedingter Zwangspause konnte die 76. Fußwallfahrt aus dem niederbayerischen Hofkirchen heuer am 1. und 2. April, verstärkt mit Pilgern aus Ergoldsbach und Niederviehbach, „endlich wieder auf normalem Wege stattfinden“, wie Pilgerleiter Sepp Rohrmeier und Mitorganisator Hans Haller dankbar betonten. Letztes Jahr wurde die 75. Jubiläumswallfahrt zwar durchgeführt, aber leider ohne den Pilgerleiter, der an Corona erkrankt war. So war beim Einzug am Palmsonntag, 2. April, die Freude nach zweitägiger Fußwallfahrt das Ziel erreicht zu haben, bei „Geburtstagskind“ Sepp Rohrmeier (5. Bild, r.) umso größer, zumal auch seine Ehefrau und Tochter als Wegbegleiter mit dabei waren und sich in die Pilgergruppe eingereiht hatten. Und: nächstes Jahr steht als persönliches Jubiläum die 20. Wallfahrt als Pilgerleiter an. Da spielte das nasskalte, windige Wetter nur eine untergeordnete Rolle. Das Gebet unterwegs auch um gedeihliches Wetter für die Bauern wurde zumindest erhört. In Bezug auf das diesjährige Wallfahrtsmotto „Seht, ich bin bei Euch alle Tage, bis zum Ende der Welt“ riet Kapuzinerpater Br. Georg Greimel, immer wieder auf Jesus zu schauen.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
26.416 Schritte
Aus Tacherting bei Trostberg erreichten zwölf Männer am Palmsonntag, 2. April, gegen 9 Uhr den Kapellplatz – ein Freundeskreis, bestehend u.a. aus Mitgliedern der Feuerwehr. Seit etwa 25 Jahren kommen sie alljährlich hierher – bis auf die zwei Jahre während Corona – und das bei jedem Wetter, wie sie erzählten. Dabei hätten sie exakt 26.416 Schritte bei 25 Kilometern Fußmarsch zurückgelegt — da war hernach der Wunsch nach einem Weißwurst-Frühstück nur allzu gut verständlich.
Text und Foto: Roswitha Dorfner
Wie der Vater, so der Sohn
Am Karsamstag, 8. April kamen auch 65 Fußpilger aus Laberweinting vor der Gnadenkapelle in Altötting an. Pilgerleiter Hans Eichinger bedankte sich bei der Muttergottes für eine unfallfreie Wallfahrt. Josef Rothmeier, Mesner und Kirchenpfleger von Langquaid und schon 30 Mal dabei, musste dieses Jahr pausieren und wartete als „Abholer“ vor der Gnadenkapelle. In seine Fußstapfen tritt Sohn Elias, heuer sein vierter Pilgermarsch.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Ständchen für Maria
Mit etwa 200 Teilnehmern erreichten die beiden Fußwallfahrer-Gruppen aus Martinsbuch unter Leitung von Michael Auer und Neufahrn mit Pilgerführer Markus Lackermeier am Karsamstag, 8. April ihr Pilgerziel. Auf das Glockengeläut als Pilgergruß mussten sie am Karsamstag verzichten, dafür brachten sie der Altöttinger Muttergottes ein gesungenes Ständchen und stimmten das Pilgerlied „Zur Mutter nach Äding wir alle nun gehen … Ave, Ave, Ave Maria …“ an.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
„Ein schönes Zeichen“
Sicherlich hatten sich die 250 Teilnehmer der 50. Viechtacher Jubiläums-Fußwallfahrt (13. – 15. April) ein besseres Pilgerwetter erhofft – nicht durchgehend Regen und kalte Windböen –, und dennoch: „Die Gefühle bei der Ankunft, beim Einzug unter Glockengeläut sind unbeschreiblich“, zeigte sich Pilgerleiter Alfred Kasperbauer nach den dreitägigen Strapazen sichtlich gerührt. Das galt umso mehr, da beim Einmarsch in die St. Anna-Basilika wie auch beim Gottesdienst die Viechtacher Stadtkapelle mit ihrer Musik die Herzen erwärmte. „Das muss man genießen, da bleibt die Zeit einfach stehen“, resümierte Kasperbauer. In Altötting anzukommen, es geschafft zu haben, da spüre man weder die Erschöpfung noch die Blasen an den Füßen nach dem 135 Kilometer-Marsch. Zudem sei auch während der Rastpausen unterwegs ein harmonisches Miteinander spürbar gewesen, „das schweißt halt zusammen.“
Viele Abholer jubelten am Samstagnachmittag beim Einzug der Fußpilger über den Kapellplatz ihren Angehörigen zu: „Papa ist spitze!“, konnte man auf einem mit Herzchen geschmückten Plakat lesen, und die beiden Kinder und die Mama marschierten stolz mit dem Papa mit, der zum achten Mal an der Fußwallfahrt teilnahm. Resi Heimerl durfte anlässlich ihrer 30. Teilnahme das Viechtacher Pilgerkreuz zum Kapellplatz tragen, neben ihr hielt die zehnjährige Sophia als eine der jüngsten Teilnehmerinnen das Jubiläumsplakat in die Höhe.
Auch Altöttings Stadtpfarrer, der mit den Viechtachern den Pilgergottesdienst feierte, zeigte sich begeistert: „Zum 50. Mal habt ihr Euch auf den Weg gemacht, was für ein schönes Zeichen.“ Es zeige, „dass Glaube lebt“, rief Prälat Klaus Metzl ihnen zu. Selbst wenn die Welt verrücktspiele: „habt keine Angst, schaut auf den Herrn der uns sagt: Ich bin bei Euch, alle Tage, bis ans Ende der Welt“, sagte er in Anlehnung an das Wallfahrtsmotto.
Auch Altöttings Bürgermeister Stephan Antwerpen hatte sein Versprechen an Pilgerleiter Kasperbauer eingehalten und war zur Begrüßung gekommen. Er dankte den Viechtachern für die Treue: „Was wäre eine Wallfahrtsstadt ohne Pilger?!“ Großer Dank gelte vor allem auch den Pilgerleitern als „Antreiber einer Wallfahrt“. Dem Viechtacher „Antreiber“ überreichte er ein Altöttinger Wallfahrtssackerl.
Bevor die langjährigen Pilgerjubilare mit einer Urkunde geehrt wurden, erklang als „Muss einer Altötting-Wallfahrt“ das Lied „Schwarze Madonna“. Das Schlusswort blieb Pilgerleiter Kasperbauer. Dessen Dank galt allen, die so wunderbar am Gelingen der Wallfahrt beigetragen haben, auch dem Pilgernachwuchs mit Sophia und Ludwig (beide zehn Jahre alt), denn Pilgern schenke Harmonie, Zufriedenheit, stärke Körper, Geist und Seele – und sei auf jeden Fall einem Urlaub auf den Kanaren vorzuziehen, wie er schmunzelnd anfügte.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Jesus als Wegbegleiter
Zum 10. Mal hat Herbert Berger bei der Fußwallfahrt aus Edelshausen/Pfarrei St. Mauritius (Ortsteil von Schrobenhausen) das Vortragskreuz nach Altötting getragen, ebenso lange, wie diese Wallfahrt existiert. 150 Kilometer in drei Tagen haben die 17 Wallfahrtsteilnehmer unter Leitung von Anita Seitz erneut bewältigt, mit Übernachtungen zuerst in Marzling, dann in Sterneck. Bei der Ankunft in Altötting am frühen Nachmittag des 15. April hat sie Bruder Gabriel
Hüger als stellvertretender Wallfahrtsrektor hier am Gnadenort herzlich willkommen geheißen. 2012 wurde die Edelshausner Wallfahrt zum ersten Mal organisiert, von Pilgern, die eigentlich immer im Herbst bei der Fußpilgergruppe von Waidhofen mitgepilgert waren, aber aus zeitlichen Gründen eine Fußwallfahrt im Frühjahr bevorzugten. Für Pfarrer Georg Leonhard Bühler – seit fünf Jahren Seelsorger in Edelshausen bzw. im Pfarrverband Schrobenhausen – war es die erste Fußwallfahrt und, wie er ehrlich zugab, nach mehreren zurückgelegten Kilometern habe er nicht mehr weitermarschieren können und ist somit im Begleitfahrzeug mitgefahren: „Hab ich mich g’schämt“, gab er freimütig beim Pilgergottesdienst in der Bruder-Konradkirche zu. Aber die letzten 15 Kilometer ab Mühldorf habe er dann doch noch mal angepackt und sei zu Fuß mitmarschiert. Dabeisein mitten drin in der Pilgergemeinschaft ist halt alles, egal, wie viele Kilometer man zurücklegt. Eine Wallfahrt bedeute, wie Pfarrer Bühler es bei der Teilnahme an der Edels-
hausener Fußwallfahrt erlebt habe: immer wieder nachts aufzubrechen. „Wir haben geschwitzt, gefroren und trotz Fußleiden – es ging weiter!“ Eben ein Sinnbild für das Leben: man sehe das Licht nicht, das dem Ziel entgegenführt und trotzdem komme man an, erreiche das Ziel. „Vergelt’s Gott für die schönen Texte und Gebete, was besonders im Gedächtnis blieb: Jesus, du begleitest uns auf dem Weg – gehen müssen wir ihn selber! Er geht eben mit uns und hat uns hier erwartet“, lautete die Zusicherung des „Pilgerpfarrers“.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Im Herzen reich beschenkt
Er wusste zwar nicht die genaue Teilnehmerzahl, aber für Diakon Hans-Dieter Göring als ehemaligen Pilgerleiter waren es nach coronabedingter dreijähriger Auszeit überraschend viele, die sich an der diesjährigen 41. Schwandorfer Fußwallfahrt beteiligten und die 168 Kilometer-Wegstrecke in vier Tagen bewältigten. Übernachtet wurde dabei in Wörth, Tunding/Mengkofen und zuletzt in Massing. Wallfahrtsgründer war der damalige Kaplan Hans Meier, der auch die Viechtacher Fußwallfahrt ins Leben gerufen hatte. Es sei dieses Jahr eine nasse Angelegenheit mit viel Regen gewesen, erzählte Diakon Göring, denn die Schwandorfer Fußpilger seien die letzten Jahre eigentlich stets von einem top Pilgerwetter verwöhnt gewesen. Aber das schlechte Pilgerwetter tat der guten Stimmung innerhalb der Pilgergemeinschaft keinen Abbruch, im Gegenteil. Diakon Göring und Pilgerleiter Stefan Schenk waren kurz vor Altötting das letzte Stück Weges mit dem Begleitfahrzeug vorausgefahren und erwarteten zusammen mit der Altöttinger Delegation, vertreten durch den stellvertretenden Wallfahrtsrektor Bruder Gabriel Hüger von den Brüdern Samariter, am 15. April gegen 10.15 Uhr die Schwandorfer Fußpilger am Griesparkplatz. Nach dem Einzug zum Kapellplatz und Umrundung der Gnadenkapelle wurde kurz Statio gehalten. Den Pilgersegen verband Bruder Gabriel mit dem Wunsch, dass die Schwandorfer Pilger im Herzen so reich beschenkt nach Hause kehren mögen, wie sie auf dem Weg nach Altötting durch Regentropfen vom Himmel Gottes symbolischen Segen für Wachstum in der Natur erhalten hätten. Mit Pfarrer Reinhard Forster wurde in der Gnadenkapelle abschließend Pilgergottesdienst gefeiert, als geistliche Wallfahrtsbegleiter hatten sich der indische Priester P. Joseph vom Schwandorfer Kreuzberg sowie der afrikanische Pfarrvikar Deogratias von St. Jakob angeschlossen. Wie Pfarrer Forster eingangs des Pilgergottesdienstes feststellte: „Ostern bringt Menschen und Dinge in Bewegung, auch wir waren unterwegs im Glauben um dem Herrn zu begegnen.“
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Die Nacht hindurch
Aus Mamming (Lkr. Dingolfing-Landau) kamen am Samstag, 22. April, um 8 Uhr morgens die ersten Fußpilger dieses Tages am Wallfahrtsort Altötting an. Am Vortag waren sie gegen 16.30 Uhr abmarschiert, insgesamt bewältigten sie in einer „Nachtwallfahrt“ bei drei Pausen mit Einkehr und 60 Kilometer Wegstrecke. In Kronberg schlossen sich dann den 40 Fußpilgern mit Pilgerleiter Josef Sedlmeier (u.l.) und dessen Vorgänger Hans Kohlmeier (u.r.) noch 50 Buspilger einschließlich Pfarrer Thomas Gleißner (u.M.) an, um gemeinsam die letzte Wegetappe nach Altötting zu gehen. „Morgenstund hat Gold im Mund“, beschrieb der stellvertretende Wallfahrtsrektor Bruder Gabriel Hüger von den Samaritern FLUHM das Mamminger „Pilgerwetter“ und der sonnige Tag gelte jedem so, wie er es eben verdient habe. Bei der kurzen Statio vor der Gnadenkapelle sangen die Pilger gemeinsam „Milde Königin gedenke“ bevor sie sich in die St. Anna-Basilika zur Pilgermesse auf den Weg machten.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Ins Herz Bayerns
Altötting wird auch das „Herz Bayerns“ genannt. Diese Bezeichnung und deren Bedeutung griff Pfarrer Franz Pfeffer von der niederbayerischen Pfarreiengemeinschaft Kelheim-Affecking (Hl. Kreuz/St. Pius) beim Pilgergottesdienst in der St. Anna-Basilika am 22. April auf. Das sauerstoffarme Blut der 80 Wallfahrtsteilnehmer werde beim Fußmarsch nach Altötting angereichert mit der Liebe der Gnadenmutter und ihres göttlichen Kindes. Therese Krückl als Pilgerleiterin sorgte für die Organisation der Wallfahrt: die Busfahrt nach Massing und von dort ab 6 Uhr den Pilgergang nach Altötting. Im Begleitfahrzeug mit Gerhard Schils und Stefan Weigert fanden nicht nur Lautsprecher, Fahrräder und anderes Platz, sondern auch der eine oder andere Pilger, der aufgrund gesundheitlicher Probleme nicht mehr weitermarschieren konnte.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
„Ruhepunkt“ Altötting
Da kann der Pfarrer von Hebertsfelden, Josef Rainer, wirklich stolz sein: beim Einzug seiner Pilgergruppe am Gnadenort am frühen Nachmittag des 22. April waren viele junge Gesichter dabei. Und die Hebertsfeldener wurden gleich von einer Altöttinger „Doppeldelegation“ mit dem stellvertretenden Wallfahrtsrektor Bruder Gabriel Hüger und Diakon Raimund, beide von den Brüdern Samariter, willkommen geheißen. Die 70 Pilger aus dem Rottal durften sich dann laut Bruder Gabriel nach anstrengendem Fußmarsch (seit 5 Uhr morgens auf den Beinen) verdientermaßen am Ruhepunkt in Altötting zur Rast niederlassen – in diesem Fall nach dem Einzug zur Pilgermesse in die Bruder-Konrad-Kirche. „Der Weg ist das Ziel“, sei ein geflügeltes Wort, wie Pfarrer Rainer zu Beginn des Gottesdienstes erklärte. „Wir haben unser Pilgerziel mit dem Gnadenort der Muttergottes und des hl. Bruders Konrad erreicht, durch die Teilnahme einiger Kinder bzw. Erstkommunionkinder auch eine stattliche Pilgerzahl!“
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
„Wechselwarm“ gepilgert
Die Wallfahrt startete am Freitagabend, 21. April um 21 Uhr in Rott/Obb., dann schlossen sich Pilger aus Edling und schließlich der größere Teil in Wasserburg an, wie Pilgerleiterin Heidi Herker bei der Ankunft am Samstag, 22. April gegen 13.30 Uhr in Altötting erzählte. Mit Einbegleitung durch den stellvertretenden Wallfahrtsrektor Kapuzinerpater Bruder Marinus Parzinger zum Kapellplatz und Umrundung der Gnadenkapelle begaben sich die 55 Pilger in den Kongregationssaal zu einer Pilgerandacht. Br. Marinus fasste sich kurz: Bei den kühlen Temperaturen während der Nachtwallfahrt, den sommerlichen Temperaturen über die Mittagszeit und wieder relativem kühlem Gotteshaus sollten sich die durch den Fußmarsch verschwitzten Pilger nicht „verkühlen“. Er gab ihnen mit auf den Weg: „Sind wir eigentlich noch Hörende, lassen wir uns von Gott rufen? Als Pilgergemeinschaft bitten wir im Gebet unterwegs Gott herein in unser Leben, so können wir seine Botschaft hören, die uns immer wieder stärkt auf unserem Lebensweg!“
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Geerdet gegen Hagelschlag
Bereits als kleiner Bub sei der Aunkirchner Pilgerleiter Josef Königseder bei der Traditionswallfahrt nach Altötting, immer zwei Wochen nach Ostern, dabeigewesen, und daran habe sich nichts geändert. Am Samstag, 22. April fand die Fußwallfahrt zum 179. Mal statt. Für Königseder war es eine Ehre, bei der zweiten Umrundung der Gnadenkapelle das schöne Vortragskreuz tragen zu dürfen. Ein schwerer Hagelschlag im Jahr 1844 in Aunkirchen, der die gesamte Ernte vernichtete, war der Grund des Pilgerversprechens, bei der Altöttinger Gnadenmutter Fürbitte einzulegen, damit dies Unglück sich nie mehr wiederhole. Mit dabei war heuer auch der ehemalige Pilgerleiter Ewald Arbinger, der für seine treuen kirchlichen Dienste in der Pfarrei Aunkirchen letztes Jahr die Stephanusplakette erhalten hatte. Kapuzinerpater Bruder Georg Greimel, der mit den Aunkirchner Pilgern im Kongregationssaal Gottesdienst feierte, bezeichnete die Fußwallfahrt als „geerdet“.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Vom Pilgervirus infiziert
Die Fußwallfahrt aus Emmersdorf im Landkreis Rottal-Inn gehört zu den Traditionswallfahrten – die Corona-Pandemie aber hat sie „ausgebremst“. Übrig geblieben sind nur mehr Pilgerleiterin Sieglinde Hageneder und Doris Huber. Letztes Jahr kam Doris Huber allein, nachdem Sieglinde Hageneder krankheitsbedingt ausgefallen war. Sie habe ihre Freundin immer bei den üblichen Rastplätzen angerufen, so konnte diese im Geiste mitpilgern, berichtete sie. Mit dem Pilgervirus infiziert sind aber beide – so haben sich die treuen Fußpilgerinnen dieses Jahr am 22. April um 6.30 Uhr zu Fuß ab Eggenfelden auf den Weg gemacht. Dankbar kamen sie gegen Mittag am Kapellplatz an und ein Besuch bei der Gnadenmutter in der Gnadenkapelle stand auf „Wunschliste“ Nr. 1.
Text und Foto: Roswitha Dorfner
Frauen-Power
Zur 44. Fußwallfahrt hatte der katholische Frauenbund der Pfarreiengemeinschaft Offenstetten-Biburg/Ndb. am 22. April nach Altötting eingeladen – und konnte sich über etwa 60 Teilnehmer freuen. Eine Buswallfahrt bis Massing verkürzte die Wegstrecke zunächst, dann ging es ab 6.45 Uhr zu Fuß weiter, bei frühsommerlichen Temperaturen kam man da schon ins Schwitzen. Mit der Marienfahne voran erreichten Teilnehmerinnen gegen Mittag den Kapellplatz und feierten gegen 12.30 Uhr im Kongregationssaal mit Pfarrer Wolfgang Schillinger eine Pilgermesse.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Im göttlichen Plus
Es ist schöne Tradition, dass die Erstkommunionkinder aus Nabburg mit Pfarrer Hannes Lorenz alljährlich in einer Dankwallfahrt nach Altötting pilgern. Zwar hatte es am Tag ihrer Erstkommunion, Sonntag 23. April, ebenso geregnet wie am 24. April bei ihrer Ankunft am Busparkplatz Gries – aber das tat der guten Laune der jungen Pilgergemeinschaft, begleitet von ihren Eltern oder Großeltern, keinen Abbruch. Gekleidet in den weißen Kutten mit einer orangefarbenen Rose in Händen zogen die 34 Erstkommunionkinder aus der Oberpfalz laut singend „Ja freuet Euch im Herrn und jubelt immerdar … Danket, danket, singt ein neues Lied, großes hat der Herr an uns getan …“ zum Kapellplatz. Nach Umrundung der Gnadenkapelle hielten sie kurz Statio, gaben die Rosen dabei in eine bereitgestellte Vase und stellten diese dann bei der Dankmesse in der Gnadenkapelle an den Gnadenaltar. „Als Rosenkavaliere/-kavalierinnen der Muttergottes seid ihr auch Jesus entgegengekommen, größer geht es nicht!“, versicherte Kapuzinerpater Siegbert Mayer in seinen Grußworten. „Mit Jesus seid ihr immer im Plus – denn das ist wie beim Rechnen, bei den Plusaufgaben, in diesem Fall beim göttlichen Plus, kommt was dazu, d.h. die Liebe zu Jesus wird mehr!“
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Vielfach engagiert
„So lange ich es noch machen kann, werde ich es tun“ – kurz und bündig ist die Aussage von Franz-Xaver Guggenberger (1. Bild, v. + letztes Bild, l.) aus Malgersdorf, der sich seit vielen ehrenamtlich in Kirche, Pfarrei und Marianischer Männerkongregation engagiert. Trotz schwerer Corona-Erkrankung und Wiedergenesung organisiert er weiterhin die Fußwallfahrt der Malgersdorfer aus dem Pfarrverband Schönau und zu seiner Freude beteiligten sich heuer am 29. April beim letzten Wegstück zum Pilgerziel viele junge Teilnehmer wie Erstkommunionkinder und Ministranten. Mit Fahnen, Pilgerkreuz und ‑taferl zogen etwa 150 Pilger, davon allein 100 aus Malgersdorf, über den Kapellplatz. Pilgernachwuchs-Sorgen braucht der Organisator nicht zu haben: allein aus der eigenen Familie waren als Teilnehmer seine Ehefrau, Sohn und Enkel mit dabei. Der stellvertretende Wallfahrtsrektor, Bruder Gabriel Hüger Sam. FLUHM, begrüßte die Pilger in Altötting. Zelebrant des Pilgergottesdienstes in der St. Anna-Basilika war P. Siby Augustine mit Konzelebrant Pfarrer Reinhold Aigner. An der Pilgermesse nahmen auch Fußpilger aus Loiching und Kollbach teil.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Regenreiche Radwallfahrt
„Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir …“ – dieses Pilgergebet an die Muttergottes von Altötting, das Kapuzinerpater Alexander Madathil nach der Einbegleitung der Rad- und Buspilger aus Görau-Weismain/Fränkische Schweiz, am 29. April vor der Gnadenkapelle anstimmte, hatte besondere Bedeutung für die 18 Radpilger. Vom 27. bis 29. April hatten sie insgesamt 340 Kilometer zurückgelegt, wobei es am Freitag nur geschüttet habe, wie sie erzählten. Da wäre ein himmlischer Schutzschirm gegen den vielen Regen sehr hilfreich gewesen.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Schritt für Schritt
Am 29. April um 3 Uhr früh am Morgen waren die Wallfahrer in Vilsbiburg aufgebrochen, über 40 Kilometer bewältigten sie, Schritt für Schritt dem Gnadenort Altötting entgegen, berichtete Pfarrer Peter König. Die letzten Kilometer Fußweg seien wie immer sehr schwer gewesen, doch „neuen Schwung“ haben beim Umrunden der Gnadenkapelle die vielen Erstkommunionkinder gebracht. So bat Pfarrer König beim Pilgergottesdienst in der Bruder-Konrad-Kirche insbesondere die Kinder, ihre „Freude im Glauben“ zu bezeugen. Als Gott der Hoffnung und des Trostes bleibe er bei uns auf dem Pilgerweg des Lebens und geht alle Wege mit, betonte er.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Blick auf den Guten Hirten
Die vielen Erstkommunionkinder, Firmlinge und Ministranten, außerdem die Abholer und Buspilger der Pfarreiengemeinschaft Pilsting-Großköllnbach standen mit Dekan Jürgen Josef Eckl am 30. April in Altötting Spalier: freudig begrüßten sie die 70 Fußpilger, die unter Leitung von Albert Pöschl zwei Tage marschiert waren und nun ihr Ziel erreichten. Unter dem Geläut der Altöttinger Kirchenglocken gab’s einen festlichen Pilger-Einzug; einbegleitet über den Kapellplatz zur Basilika wurden sie vom stellvertretenden Altöttinger Wallfahrtsrektor Bruder Gabriel Hüger von den Brüdern Samariter. Beim anschließenden Gottesdienst dankte Dekan Eckl für die gute Weggemeinschaft bei der 51. Wallfahrt nach Altötting. Auf einer Wallfahrt stärke nicht nur das Miteinander unter den Pilgern, sondern vor allem auch der Blick auf Jesus, dem „Guten Hirten“. An diesem „Sonntag des Guten Hirten“ stellte er auch einen direkten Bezug zum Pilgerleiter her: auch dieser trage Verantwortung, dass unterwegs keiner seiner Pilger verloren gehe und jeder sicher am Ziel ankomme …
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Im Gebet verbunden
„Die Kirche soll dynamisch bleiben, und eben darum ist eine Wallfahrt, darum sind Pilger als Glaubenszeugen unterwegs so wichtig“, betonte Kapuzinerpater Br. Georg Greimel am 30. April nach der Einbegleitung der Fußpilgergruppe aus Sünching bei einer kurzen Statio vor der Gnadenkapelle. Pilgerleiterin Brigitte Milde sprach abschließend ein Gebet zur Muttergottes in großer Dankbarkeit, dass die Sünchinger Wallfahrt trotz der Corona-Pause weitergeht. Einen tüchtigen Helfer an der Seite hat sie mit Patrick Zimmermann (27), der seit 18 Jahren mitmarschiert und auch dieses Jahr abwechselnd mit anderen Wallfahrern das Pilgerkreuz vorantrug. Dieses Pilgerkreuz bleibt ein Jahr lang in Altötting, bevor es gegen das „aktuelle Pilgerkreuz“ ausgetauscht wird. Ihre Pilgermesse mit Pfarrer Erwin Gietl feierten die Sünchinger im Kongregationssaal.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner