„Seelisch auftanken“
Nächstes Jahr wird Stefan Hauptmann 25 Jahre Pfarrer in Markt Indersdorf sein. „Entweder ich bin ein so guter oder ein so schlechter Priester, dass man mich nicht gehen lässt …“, mutmaßte er mit einem Augenzwinkern. Immer nach Fronleichnam, heuer am 31. Mai führte er mit seiner Pfarrei eine Buswallfahrt nach Altötting durch. Dies „in der Hoffnung, dass auch ein paar Erstkommunionkinder in der Ferienzeit mitfahren“, wie er sagte. Nur dass sich immer weniger Kinder und deren Eltern motivieren ließen. Jedenfalls sei es für Pfarrer Hauptmann ein Anliegen, den Gnadenort Unserer Lieben Frau aufzusuchen, um einfach mal „seelisch aufzutanken“. Auch privat komme er oft hierher. Kapuzinerpater Bruder Georg Greimel begrüßte die Gruppe in der Bruder-Konradkirche. Dort feierte sie auch Gottesdienst; nachmittags eine Andacht in der Gnadenkapelle.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Gut gelaunt trotz Regen
Die Altöttinger Hofmusik spielte am 1. Juni für die Buspilger aus den österreichischen Gemeinden Seeboden-Treffling-Gmünd und Lieseregg während der Statio vor der Gnadenkapelle Marienlieder zum Mitsingen. Wegen des schlechten Wetters waren Regenschirme nötig, trotzdem ließen sich die Pilger ihre gute Stimmung am Gnadenort nicht verderben. Kapuzinerpater Bruder Marinus Parzinger empfahl bei seiner kurzen Begrüßung über die Worte von David Steindl-Rast nachzudenken: „Stopp – look – go/Stille halten – betrachten – gehen“, denn als Suchende auf unserem Lebensweg sollten wir uns im gestressten Alltag regelmäßig eine Auszeit nehmen. Im Kongregationssaal versammelte sich die Gruppe zum Gottesdienst.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Nachtaktiv
„Normalerweise müsste man um diese Zeit im Bett sein“, stellte am Morgen des 8. Juni der stellvertretende Wallfahrtsrektor Paulinerpater Benjamin Bakowski nach der Einbegleitung der etwa 40 Fußpilger aus Landau/Isar mit Anerkennung fest, als er hörte, dass diese die Nacht hindurch rund 60 Kilometer marschiert waren. Katharina Schmerbeck trug auch dieses Jahr das Pilgerkreuz voran; Kaplan Florian Schwarz hatte die Landauer Fußwallfahrer ein Stück begleitet. Kurze Zeit danach empfing Wallfahrtsrektor Prälat Klaus Metzl die Pilgergruppe II aus Landau, die unter der geistlichen Leitung von Pfarrer August Lindmeier mit dem Bus bis nach Geratskirchen gefahren war und von dort um 4.45 Uhr die Fußwallfahrt nach Altötting angetreten hatte. Congregatio-Jesu-Schwester Engelberta, die ihren Lebensabend in der Altöttinger Schwesterngemeinschaft verbringt, begrüßte die Landauer Pilger herzlich, schließlich kennt sie noch viele Ehemalige aus ihrer früheren Wirkungsstätte, wie z.B. die langjährige Mesnerin Anita Schweikl oder den kleinen Andreas mit seinem Hund Kuki. Der Bub erzählte selbstbewusst: „Ich bin der Andreas, der Papa heißt auch Andreas und der Opa ebenso!“ Beide Landauer Pilgergruppen feierten mit Pfarrer Lindmeier Gottesdienst in der Bruder-Konrad-Kirche.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Reißnägel im Pilgerkreuz
Ihre Anliegen drücken die Pilger aus Schönberg im Bayerischen Wald symbolisch in Form von Reißnägeln in das mitgetragene Pilgerkreuz. Organisiert wurde die Fußwallfahrt von der KAB Schönberg und Pfarrer Michael Bauer, der als geistlicher Begleiter und Vorbeter zum 17. Mal mit dabei war; leider war es heuer seine letzte offizielle Fußwallfahrt, wie er berichtete, denn ab September diesen Jahres tritt er als Pfarrer in den verdienten Ruhestand. Ob die Wallfahrtstradition aufrechterhalten wird, steht in den Sternen; Pfarrer Bauer hofft, dass sein Nachfolger ebenfalls vom „Pilgervirus“ infiziert ist. Jedenfalls wurde den Wallfahrern am 8. Juni, dem Herz-Mariä-Fest, einiges abgefordert: Schwülwarm war das Wetter bis kurz vor Altötting, beim Einzug über den Kapellplatz erlebten sie einen heftigen gewittrigen Regenschauer. Kapuzinerpater Bruder Georg Greimel begrüßte die Pilger im Kongregationssaal.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Premiere für den Pfarrer
Bei Regen waren die 60 Teilnehmer an der Fußwallfahrt der Stadtkirche Mühldorf/Inn (besteht aus sechs Pfarreien inklusive Mettenheim) am 9. Juni in den frühen Morgenstunden aufgebrochen, ab Polling pilgerten sie ohne Regenschirme weiter und bei der Ankunft am Pilgerziel in Altötting kurz vor 8 Uhr strahlte die Sonne vom Himmel. Zum ersten Mal mit dabei war der neue Pfarrer Klaus Vogl, der sonst gerne, wenn es die Zeit erlaubt, am Gnadenaltar unserer Lieben Frau Gottesdienste feiert. Beim Pilgergottesdienst in der St. Anna-Basilika wurde er von Pfarrvikar P. Dr. John Kuttikottayil, den beiden Diakonen Manfred Scharnagl und Marc Stegherr sowie einigen mitgepilgerten Ministranten unterstützt. „Mit Mariens Hilfe und ihrer Fürsprache bei Gott kann man Mauern überspringen und Grenzen überwinden“, sagte er in seiner Predigt. So lautete der gute Rat von Pfarrer Vogl: „Vertrauen wir uns Maria an und übernehmen wir Verantwortung in der Familie Jesu.“
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
360 Kilometer unterwegs
Die vermutlich von der Entfernung her am weitesten durchgeführte Fußwallfahrt nach Altötting mit etwa 360 Kilometern Wegstrecke kommt aus dem unterfränkischen Frickenhausen – seit 2010 wird diese „Seniorenfußwallfahrt“ alle zwei Jahre unter der geistlichen Leitung von Pfarrer Franz Schmitt durchgeführt, dieses Jahr von 3. bis 11. Juni mit 14 Teilnehmern einschließlich Begleitfahrzeug-Lenkern. Die Tageskilometerzahl lag bei 40. Diese Fußwallfahrt ist deshalb lehrreich, weil sie durch fünf bayerische Bistümer (Würzburg, Bamberg, Eichstätt, Regensburg und Passau) und fünf bayerische Regierungsbezirke (Unterfranken, Mittelfranken, Oberpfalz, Ober- und Niederbayern) führt, wie Pfarrer Schmitt und seine „Mitstreiter“ einstimmig betonten. Ein Entgegenkommen erlebten die Frickenhausener vor allem auf ihrer Strecke durch Niederbayern. Als sie bei einem Bauernhof anfragten, ob sie sich wegen des einsetzenden Regens unterstellen dürften, wurden sie gleich zu Bier und Eis eingeladen; gratis obendrauf gab es Topfpflanzen für zu Haus. Zum diesjährigen Wallfahrtsmotto „Unterbrich den Lärm der Tage, Gott mit deiner Melodie“ hat Pfarrer Schmitt jeden Tag nach dem Frühstück der Gemeinschaft einen geistlichen Impuls mit auf den Weg gegeben.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Nachfolge
So weit, dass die Michaelbeuerer einen „Ersatz“ als geistlichen Begleiter auf ihrer zweitägigen Fußwallfahrt nach Altötting benötigen, ist es noch nicht. Der Abt der Benediktinerabtei, Johannes Perkmann, war für dieses Jahr entschuldigt, da er als Firmspender einen Termin hatte. So zeigte sich die Fußpilgergruppe unter der Leitung von Hermann Wallmann sehr dankbar, dass Benediktiner-Pater Clemens Koch, der Leiter des Exerzitien- und Bildungshauses von Michaelbeuern, eingesprungen war und nach der Ankunft am 15. Juni in Altötting für die 25 Wallfahrer in der Bruder Konrad-Kirche den Gottesdienst zelebrierte.
„Nachfolge“ war heuer das Motto; der heilige Bruder Konrad das Vorbild. Pater Clemens stellte fest: Gerade junge Menschen würden sich fragen, was das Richtige im Leben sei. Von Bruder Konrad könne man lernen, die Gottesbeziehung zu gestalten. „Gott ist der Freund der Menschen“, betonte der Prediger.
Text und Foto: Roswitha Dorfner
Erste „Anlaufstelle“
Am letzten April-Sonntag feierten die Kinder aus Ering ihre Erstkommunion, am 22. Juni hatte sie Pfarrer Peter Kieweg vom selbigen Pfarrverband zu einer Dankwallfahrt nach Altötting eingeladen – die Gottesmutter Maria quasi „als erste Anlaufstelle ihres Erstkommunion-Ausflugs“. Verstärkung bekamen die Kinder auch aus den Jahrgängen, die bereits ihre Erstkommunion 2022/23 begehen konnten. „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben, Frucht sollt ihr bringen, keine dürren Reiser sein …“, lautete das Motto 2024 der Erstkommunion und Pfarrer Kieweg zeigte sich zuversichtlich, dass dies bei seiner jungen Glaubensgemeinschaft auch im Innersten ankommt. Vor der Gnadenkapelle musste er seine quirlige „Rasselbände“ aber doch ermahnen: „Das ist ein heiliger Bezirk, darum etwas leise sein!“ Nach einem Gottesdienst im Kongregationssaal folgte ein Besuch bei den Alpakas in Haiming und anschließend ein Abenteuerspielplatz in Braunau.
Text und Foto: Roswitha Dorfner
Priesterjubilar radelt mit
Am späten Samstagnachmittag, 22. Juni, umrundete die Radpilgergruppe aus Kirchdorf/Amper traditionell dreimal die Gnadenkapelle, bevor sie sich bei der Gnadenmutter mit einem kurzen Gebet und einem Dankeslied für die unfallfreie Wallfahrt und das schöne Pilgerwetter bedankte. So selbstverständlich war das nicht, denn kurz vor Abfahrt um 5.45 Uhr hatte es noch geregnet, wie Organisatorin Rita Bauer erzählte. Begleitet wurden die Frauenbund-Damen wieder von Prälat Helmut Huber (r.), Kanonikus in der Alten Kapelle Regensburg und trotz seines „stattlichen Alters“ immer noch aktiver Priester in St. Kassian. Für ihn war es zugleich eine Dankwallfahrt nach Altötting, denn Prälat Huber kann am 29. Juni auf 60 Priesterjahre Rückschau halten (Dankmesse am 30.6.). Er war lange am Freisinger Domberg verantwortlich für Theologie und Pastorale Fortbildung und hatte zudem die Pfarrgemeinde in Kirchdorf/Amper seelsorglich mitbetreut.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Ende gut, alles gut
Etwas chaotisch ging es bei der diesjährigen 7. Erdinger Bulldog-Oldtimer-Wallfahrt am 22. und 23. Juni nach Altötting zu, wie Wallfahrtsorganisatorin Maria Vieregg berichtete: Irgendwie hatte es dieses Jahr mit der Anmeldung nicht geklappt. Jedenfalls waren die Fahrer mit Familienangehörigen weder für einen Gottesdienst am Sonntag in der Bruder-Konrad-Kirche noch mit einer Bulldog- und Fahrer-Segnung am Kapellplatz gemeldet. Auch die Übernachtungsquartiere in Altötting zu buchen, erwies sich dieses Jahr als schwierig. Aber Ende gut, alles gut: Wer nach Altötting pilgert, darf auf jeden Fall auf die Hilfe der Gnadenmutter setzen und auf Mithilfe von hilfsbereitem „Bodenpersonal“: Kapellmesner Markus Dorfner und Bruder Ägidius als Sakristan der Bruder-Konrad-Kirche kümmerten sich darum, dass es mit Gottesdienst mit P. Alexander Madathil und Segnung mit Stiftskanonikus Roman Blasikiewicz trotzdem noch klappte. Am Samstag, 22. Juni war Treffpunkt in Stefanskirchen für die Fahrer der 19 Bulldog-Oldtimer; die Ankunft mit ihren landwirtschaftlichen Fahrzeugen der Marken Schlüter, Eicher, Fendt und einem Unimog war gegen 17 Uhr in Altötting am Postparkplatz. Erst am Sonntagmorgen, 23. Juni tuckerten die Oldtimer-Bulldogs dreimal um die Gnadenkapelle und fanden zur Segnung Aufstellung am Kapellplatz.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Ein Gottesgeschenk
Bischof Moses Prakasam aus der indischen Diözese Nellore, der Heimatbischof von Altöttings Pfarrvikar Deva Gudipalli, hat am Dienstagmittag, 25. Juni, nach dem Gebet „Engel des Herrn“ in der Altöttinger Gnadenkapelle zusammen mit Pfarrvikar Deva und zwei polnischen Priestern eine heilige Messe gefeiert. Dabei sah Bischof Moses Grund genug, Gott zu danken „für das wunderbare Geschenk, das Maria ist!“ Maria sei unser Vorbild im Glauben und Gott habe sie von Anbeginn der Schöpfung zur „neuen Eva erwählt!” So seien auch wir verpflichtet, unser Leben wie Maria auf Gott hin auszurichten, so wie es uns die Gottesmutter etwa gelehrt habe bei der Hochzeit zu Kana: „Tut, was ER euch sagt!” Jesus habe uns Maria zur Mutter, als Mutter der Kirche, gegeben. So bat Bischof Moses die anwesenden Gläubigen: „Betet für die Kirche in Indien und Polen!“ Auch der Diözese Regensburg fühlt sich Bischof Moses sehr verbunden und so wird er dort acht Mal ab 1. Juli in verschiedenen Pfarreien das Sakrament der Firmung spenden.
Text und Foto: Roswitha Dorfner
Jeder wird gebraucht
Teils zu Fuß, teils mit dem Fahrrad oder Pkw pilgerte der Pfarrverband Feichten am 29. Juni nach Altötting. Die Fußpilger machten sich ab Heiligkreuz unter der geistlichen Leitung von P. George bereits um 3.15 Uhr auf den Weg. Pfarrvikar Sudhakar Battula begleitete die Radpilger und Pfarrer Michael Witti sorgte mit dem Begleitfahrzeug für die Versorgung – insbesondere Getränke waren bei hochsommerlichen Temperaturen sehr gefragt. Am Festtag Peter und Paul nahm Witti beim Pilgergottesdienst in der Bruder-Konrad-Kirche Bezug auf die beiden „Völkerapostel“: Jesus habe Petrus (den Jesus-Leugner) und Paulus (den Christen-Verfolger) – eigentlich zwei völlig zweifelhafte Talente – trotzdem zu seinen Jüngern berufen. Das bedeute für uns: „Jeder Mensch wird gebraucht, egal ob mit herausragenden Talenten oder auf den ersten Blick bedeutungslos“. Für Pfarrer Witti umso wichtiger angesichts der hohen Zahl von Kirchenaustritten, leider auch von Menschen, die dringend in der Kirche gebraucht würden.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Unterwegs mit Maria
Um die 3.000 in Bayern lebende katholische Kroaten – vorwiegend aus dem Raum München, Rosenheim und Ingolstadt – waren traditionsgemäß am letzten Juni-Wochenende nach Altötting gepilgert. Zu ihrer Nationalwallfahrt mit Pontifikal-Gottesdienst in der St. Anna-Basilika am Sonntag, 30. Juni, reiste als Hauptzelebrant und Prediger Erzbischof Msgr. Zdenko Krizic aus Split an. Mit mehreren kroatischen Seelsorgern und den vielen Pilgern, darunter zahlreiche junge Familien mit ihren Kindern, feierte er in ihrer Muttersprache gemeinsam Gottesdienst, musikalisch gestaltet von einem Chor- und Instrumentalensemble aus der bayerischen Landeshauptstadt. Eine Jugend-Gruppe aus München und eine Kindergruppe aus Rosenheim waren in Tracht ihrer kroatischen Heimat gekleidet. Die Kinder gaben am Ende des Festgottesdienstes, nach Aussetzung und eucharistischem Segen, vor dem Basilika-Hauptportal einige Tänze zum Besten. Den „Glauben leben” stellte Erzbischof Krizic am Beipsiel einer Wallfahrt dar, egal, in welche Richtung: „Es kommt darauf an, dass wir diesen Pilgerweg des Glaubens nicht zur Muttergottes sondern mit ihr machen!“ Diesen Pilgerweg an der Hand Mariens sind zwei Fußpilgergruppen aus München unter der Leitung von Stefan Krizanac (heuer zum 30. Mal) und Anton Jeucrc bei 34 Grad Hitze in zwei Tagen marschiert, haben Durchhaltevermögen gezeigt und am Samstag, 29. Juni am späten Nachmittag ihr Ziel erreicht. Entschädigt wurden sie dann bei der stimmigen abendlichen Lichterprozession am Kapellplatz und kurzen Statio vor der Gnadenkapelle.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner