Mit dem MC-Frühjahrshauptfest startet traditionell die jährliche Wallfahrtssaison in Altötting. Die erste Gruppe ist meist die der Schausteller und Zirkusleute, die auch heuer früh ins Herz Bayerns kam. Auch weitere Pilger waren bereits da – u.a. fand die Bauern-Wallfahrt statt.
Freude schenken
„Die Seele ernährt sich von dem, worüber sie sich freut“ – diese Worte des hl. Bischofs und Kirchenlehrers Augustinus waren Thema und Motto bei der 15. Cirkus- und Schaustellerwallfahrt nach Altötting am 20. März. Freude zu schenken, die auch auf den Alltag zurückwirke, sei die Berufung von Schaustellern, Zirkus- und Marktkaufleuten auf Festplätzen oder Freizeitparks, was gerade zu Zeiten der Corona-Pandemie schmerzlich vermisst worden sei, erklärten Nationalseelsorger Pfarrer Sascha Ellinghaus, Pfarrer Martin Fuchs (seit 2006, Wallfahrtsgründer) und Msgr. Manfred Simon. Zudem freuten sie sich, dass es heuer nach zweijähriger Corona-bedingter Pause auch mit der Traditionswallfahrt vor Saisonbeginn wieder geklappt hat, um den Segen für das „umherziehende Volk Gottes“, deren Familien und Betriebe bei der Gnadenmutter von Altötting zu erbitten. Nach der feierlichen Prozession um die Gnadenkapelle mit kurzer Statio und Einzug in die Stiftspfarrkirche begrüßte Altöttings Wallfahrtsrektor Prälat Klaus Metzl die Teilnehmer mit den Fahnenabordnungen (aus Augsburg, Landshut, München, Straubing und Ulm) sowie den Hauptzelebranten des Pontifikalgottesdienstes in der Stiftspfarrkirche, H.H. Propst des Stiftes Reichersberg, Prälat MMag. Markus Grasl CanReg, der mit seinem Mitbruder und Diakon Herrn Andreas Unterhuber gekommen war. Im Gedenken an einen ums Leben gekommenen Familienvater wurde während des Gottesdienstes eine Votivkerze entzündet. In seiner Predigt erklärte der Propst: Der Fixpunkt unserer Wallfahrt, unseres Schaffens und Tuns, liege in unserer Hand – für das Wachsen und Gedeihen unseres Lebens sei ein anderer „zuständig“, eben Gott, der uns zum Segen und Zuspruch werde.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Wofür brennst du?
Am 11. März hat Altöttings Wallfahrtsrektor Prälat Klaus Metzl eine junge Pilgergemeinschaft aus dem oberösterreichischen Dekanat Ostermiething/Diözese Linz begrüßt. Mit ihren Eltern, Paten und mit dem Jugendseelsorger Simon Weiss waren Firmlinge rund 15 Kilometer zu Fuß von Emmerting nach Altötting marschiert. Unter dem Motto „Wofür brennst du?“ sammelten die Jugendlichen unterwegs u.a. auch Vorschläge für die gemeinsamen Fürbitten. Gerechtigkeit, Frieden, Gemeinschaft und Herzenswärme waren deren wichtigste Anliegen. In seiner Predigt in der Stiftspfarrkirche appellierte Mag. Markus Männer „Gottes Feuer und Flamme zu sein“ – füreinander und für die Glaubensgemeinschaft. Mit dabei war auch Kaplan Franziskus Schachreiter – er stimmte zum Thema der Wallfahrt ein Lied auf seiner Gitarre an.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Ohne Liebe keine Vergebung
Am 14. März weilte der Bischof aus Budweis/Tschechien, Mos. Vlastimil Krocil, mit einer Gruppe Priester und Ordensschwestern aus Italien und Budweis am Gnadenort. In der Gnadenkapelle feierten sie nach dem Rosenkranzgebet eine hl. Messe in italienischer Sprache. Der Bischof predigte über die Themen Vergebung und Barmherzigkeit. Gottes Liebe sei hierbei die Voraussetzung, betonte er. „Nicht sieben Mal, sondern siebenundsiebzig Mal sollst du deinem Bruder vergeben …“, zitierte er u.a. das Tages-Evangelium (Mt 18,21−35). Beim Rosenkranz-Gebet und in der hl. Messe wurde auch intensiv die Fürbitte um ein Ende des Krieges in der Ukraine und um Frieden miteingeschlossen.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Hoch zu Ross
Für ihr unvergessliches aber nicht ungefährliches Abenteuer im letzten Jahr hat Katharina Ecker (l.)aus dem niederbayerischen Landau eine Dankwallfahrt zur Muttergottes nach Altötting versprochen und eingehalten. Hoch zu Ross hatte sie im Jahr 2022 die Alpen überquert; dabei bewältigte sie 180 Kilometer Wegstrecke und bis zu 2500 Höhenmeter. Heuer pilgerte sie zum Dank nach Altötting und erreichte auf ihrer braunen Traber-Stute Katalina und in Begleitung von Magdalena Dietl auf Stute Lena am 20. März ihr Ziel: überglücklich, wie die beiden jungen Reiterinnen bestätigten und man ihren strahlenden Gesichtern entnehmen konnte. Von Landau aus waren es zwar „nur“ 70 km, 35 km pro Etappe, die es in zwei Tagen zu bewältigen galt, aber genossen haben die beiden jungen Frauen diesen Pilgerritt bei perfektem Wetter allemal. Und dass der Segen von Altötting Wirkung zeigt, hat sich bewiesen: Schon vor der Alpenüberquerung hatte Katharina Ecker bei einer Bitt-Reiterwallfahrt zum Gnadenort Unserer Lieben Frau um Begleitschutz gebeten – und erhalten.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Stabwechsel
Mit 18 Teilnehmern zog die Traditionsfußwallfahrt aus dem niederbayerischen Haader am Passionssonntag, 26. März am Kapellplatz ein. Tags zuvor hatten sie sich auf den 90-Kilometer-Marsch aufgemacht, übernachtet wurde in Massing. Sein 25jähriges Pilgerleiter-Jubiläum war für Anton Maier (1. Bild, 2.v.r.) zugleich die Stabsübergabe an seinen Nachfolger Franz Diessen (1. Bild, l.), der auch weiterhin von Mitorganisator Franz Bucher (r.) tatkräftig unterstützt wird. Zusammen mit Kapuzinerbruder Marinus Parzinger feierten die Haaderer Fußpilger am frühen Nachmittag eine Andacht in der Gnadenkapelle.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner