Die Nikolaus-Darsteller besuchen rund um den Festtag des hl. Bischofs Nikolaus von Myra Kinder in den Familien, in den Kindergärten, außerdem alte, kranke und einsame Menschen insbesondere in Einrichtungen wie Krankenhäusern oder Altenheimen. Wenn ihr Einsatz nach dem 6. Dezember beendet ist, dann ist Zeit für eine Dankwallfahrt nach Altötting. Heuer waren rund 30 edel gewandeten Wallfahrer vor allem aus dem nieder- und oberbayerischen Raum angereist, aber auch aus der Oberpfalz und Schwaben waren einige dabei. Sie feierten mit dem Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer eine festliche Pontifikalmesse in der Bruder Konrad-Kirche – mit anschließender Prozession zur Gnadenkapelle. Dann beschenkten sie Kinder auf dem Christkindlmarkt mit kleinen Gaben – so, wie es sich für Nikoläuse eben gehört …
Impressionen von der Nikolauswallfahrt
„Dass die Nikolauswallfahrt ohne grimmige Begleitung von Krampussen stattfindet, ist uns so lieber“, betonte der stellvertretende Wallfahrtsrektor Kapuzinerpater Bruder Marinus Parzinger schmunzelnd bei seiner Begrüßung – und sprach dabei sicherlich auch den anwesenden Kindern aus dem Herzen. Auffällig sei ja vor allem der „Rauschebart“ der Nikolaus-Darsteller, merkte er an, und verwies dabei augenzwinkernd auf Gemeinsamkeiten mit „uns Kapuzinern“. Dem hl. Bruder Konrad sei aber nicht das Äußerliche wichtig gewesen, betonte er dann, sondern die gläubige Ausrichtung auf Jesus, auf das Kreuz als Glaubenssymbol.
Herzlich begrüßte Bruder Marinus den Hauptzelebranten des Gottesdienstes, Bischof Rudolf Voderholzer. Der Regensburger Oberhirte freute sich über die vielen Teilnehmer der Nikolaus-Wallfahrt und lobte den Brauch des „Nikolaus-Gehens“ auch als Dienst der Verkündigung. Die Nikolaus-Darsteller mit den bischöflichen Insignien Mitra, Stab, Ring und Brustkreuz vermittelten schließlich auch eine positive Sicht auf das Bischofsamt. Voderholzer erzählte von einem Pastoralbesuch in der Mittleren Oberpfalz, als ihn ein Kind lautstark mit „Nikolaus“ abgesprochen hatte. Darin habe er ein großes Kompliment gesehen, betonte er. Die Legende, wie der hl. Nikolaus zum Bischof ernannt wurde verdeutliche: ein Bischof solle der erste Beter in seinem Bistum sein, damit die Gegenwart Gottes spürbar werde. So dankte Bischof Voderholzer den Nikolausvertretern für die „Mithilfe an der Verkündigung und deren missionarischen Dienst, damit die Botschaft Jesu auch bei den Kindern und Jugendlichen ankommt … und damit Jesus Christus selber in uns zur Welt kommen kann.“ Außerdem erinnerte Voderholzer in seiner Predigt: wie der hl. Bischof Nikolaus sei auch der hl. Bruder Konrad ein großer Freund der Kinder gewesen und habe täglich an der Klosterpforte die Hungernden, darunter auch Kinder aus ärmlichen Verhältnissen, beschenkt.
Nach dem Gottesdienst zogen die Nikolaus-Vertreter, angeführt von Bischof Rudolf Voderholzer, Kapuzinerpater Bruder Marinus Parzinger, Christian Wieser als Organisator der Nikolaus-Wallfahrt und Vertretern des Altöttinger Wirtschaftsverbandes hinauf zur Gnadenkapelle, um nach Umrundung und einer kurzen Statio die Kinder mit süßen Gaben in Form von Schokoladen-Nikoläusen zu erfreuen. Den Kindern hat’s sichtlich geschmeckt!
Text und Fotos: Roswitha Dorfner