Die Ökumenische FriedensDekade engagiert sich seit über 40 Jahren für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung. Alljährlich im November besteht in einem zehntägigen Aktionszeitraum – vom drittletzten Sonntag des Kirchenjahres bis Buß- und Bettag – in Kirchengemeinden und Gruppen die Möglichkeit, sich mit Friedensgebeten und Veranstaltungen intensiv mit dem „Frieden in der Welt“ auseinanderzusetzen. Es soll als ein aufrüttelnder Beitrag zur Vertiefung des christlichen Friedenszeugnisses zur friedenspolitischen Willensbildung sein.
Dieses Jahr waren die zunehmenden Unsicherheiten angesichts der weltweiten Krisen und Kriege Thema. Am aktuellen Beispiel des russischen Angriffskrieges und der Unterstützung der Ukraine bei der militärischen Verteidigung gegen die völkerrechtswidrige russische Besatzung kam umgekehrt auch die Frage auf, ob Waffenlieferung die Lage im Land womöglich noch verschlimmerten. Aber auch wirtschaftliche und politische Unsicherheiten auf der ganzen Welt standen intensiv im Fokus.
„Ökumenische FriedensDekade“ in Altötting – Impressionen
„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Friede ist der Weg“, hat der indische Staatsmann und Volksführer Mahatma Ghandi (1869−1948) unermüdlich gepredigt. Und im Matthäusevangelium heißt es in der Bergpredigt Jesu (Mt 5,9): „Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ Zwei Zitate, die auch die Andacht im Rahmen der Ökumenischen FriedensDekade unter Leitung von Prädikantin Beate Adler am 17. November in der Evangelischen Kirchengemeinde „Zum Guten Hirten“ in Altötting-Süd prägten.
Im Anschluss formierten sich die Teilnehmer zu einem Friedensmarsch mit Texten und Gesang zum Kapellplatz mit kurzer Statio vor dem Rathaus. Auch Altöttings Bürgermeister Stephan Antwerpen war es ein persönliches Anliegen, sich diesem öffentlichen Zeugnis und Einsatz für Frieden in der Welt anzuschließen.
Es bestand in der Woche vom 12. – 22. November unter anderem auch die Möglichkeit zur Teilnahme bei einem Vortrag von Prof. Dr. Armin Nassehi über „me first -! Ist unsere Gesellschaft noch zu retten?“ beim Interkulturellen Friedensgebet in der Bruder-Konrad-Kirche mit Gespräch- und Singnachmittagen im Dekanatshaus, einer Friedensandacht in der katholischen Kirche St. Michael und einem Ökumenischer Abschlussgottesdienst in der Evangelischen Kirche „Zum Guten Hirten“.
Neu war in diesem Jahr: Auch Kinder konnten sich über den gesamten Zeitraum der Friedens-Dekade in Zusammenarbeit mit Schulen, Rathaus, Katholischer Erwachsenenbildung (KEB) und Geschäften in Altötting kreativ zum Thema „Frieden in der Welt“ einbringen. In der Kirche Zum Guten Hirten, in den Schaufenstern verschiedener Altöttinger Geschäfte sowie im Rathaus konnte man sich über ausdrucksstarke Zeichnungen, gebastelte Friedenstauben usw. junger „Friedensaktivisten“ überzeugen.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner