Nach dem morgendlichen Engelamt am 19. Dezember in der Altöttinger Stiftspfarrkirche hat Stadtpfarrer Klaus Metzl in feierlicher Prozession das Allerheiligste in die Anbetungskapelle übertragen. Allerdings nicht mit der bekannten „Anbetungs-Monstranz“, sondern mit einer kunstfertig gestalteten Monstranz aus der Schatzkammer. Es handelt sich um eine Stiftung von Kaiser Franz Joseph von Österreich aus dem Hause Habsburg und Ehemann von Kaiserin Sisi (deren Brautkranz sich übrigens auch in der Schatzkammer befindet) an den Gnadenort. Beide waren große Verehrer Unserer Lieben Frau von Altötting was vermutlich der Tatsache geschuldet ist, dass Kaiserin Elisabeth Wittelsbacher Herkunft entstammte.
Was die vom Augsburger Meister Georg Berchtold um 1680 kunstvoll gefertigte Monstranz aus Silber getrieben, gegossen und feuervergoldet mit einer Höhe von 91 cm und stattlichem Gewicht darüber hinaus so besonders macht: Papst Benedikt XVI. hat bei seinem Altötting-Besuch 2006 mit dieser Monstranz das Allerheiligste in die Anbetungskapelle übertragen und diese somit als erster Beter eröffnet. Die „Papst-Monstranz“ wurde nun restauriert – die Kosten haben drei Spenderinnen, die nicht genannt werden möchten, übernommen. Ein herzliches Vergelt’s Gott dafür. Das Allerheiligste wird nun an „Festtagen“ in dieser besonderen Monstranz zur Anbetung in der Anbetungskapelle ausgesetzt, wie Stadtpfarrer Klaus Metzl betonte.
Der Zeitpunkt für die Fertigstellung der Restaurierung und die erste Übertragung mit der Monstranz ist gut getroffen: als ehrendes Gedenken zum ersten Todestag von Papst Benedikt XVI., der am 31. Dezember 2022 verstorben ist.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner