Bistum

Aufbruch in neue Räume

Redaktion am 08.07.2024

S09 Pastoraler Raum Foto: Feilmeier
Feilen gemeinsam am Konzept für den Pastoralen Raum Passau (v.l.): Andreas Nock, Martin Eibelsgruber, Michaela Geyer, Dompropst Dr. Michael Bär, Diözesanratsvorsitzender Markus Biber, Pfarrer Markus Kirchmeyer und Generalvikar Josef Ederer.

Den Pastoralen Räumen gehört die Zukunft. Doch sie müssen erst mit Leben erfüllt werden. Wie das gehen kann, erproben die Beteiligten im Dekanat Passau.

Die Pas­to­ra­len Räu­me sind eine Ant­wort auf den Pries­ter- und Per­so­nal­man­gel in der Kir­che von Pas­sau. Sie sol­len künf­tig hel­fen, die Pfarr­ver­bän­de und Pfar­rei­en bes­ser zu ver­net­zen und die Kräf­te zu bün­deln. Wir wol­len unter­schied­li­che Erfah­rungs­räu­me von Gebet und lit­ur­gi­schem Fei­ern eröff­nen, in denen Men­schen die Gegen­wart Got­tes fei­ern und ihm die Ehre geben kön­nen“, heißt es dazu in einem Stra­te­gie­pa­pier. Man hat dabei die Viel­falt der Men­schen eben­so im Blick wie die unter­schied­li­chen Generationen. 

Wie eine gro­ße Pfar­rei“, so die Kurz­for­mel von Dom­propst Dr. Micha­el Bär, umspannt ein Pas­to­ra­ler Raum meh­re­re Pfar­rei­en und deren Orte, an denen kon­kret und auf ver­schie­de­ne Wei­se Seel­sor­ge geleis­tet wird – z. B. in der Jugend‑, Sakra­men­ten- und Trau­er­pas­to­ral. Im glei­chen Atem­zug betont Bär frei­lich auch, dass kei­ne lebens­fä­hi­ge Pfar­rei auf­ge­löst wird. Bereits bestehen­de und bewähr­te Struk­tu­ren spie­len im gesam­ten Ent­wick­lungs­pro­zess der Pas­to­ra­len Räu­me eine wesent­li­che Rol­le. Jugend­bü­ros, Bil­dungs­häu­ser mit ihren Netz­wer­ken, Ver­bän­de, geist­li­che Gemein­schaf­ten und der­glei­chen sind als wert­vol­le Koope­ra­ti­ons­part­ner an der Gestal­tung der Pas­to­ra­len Räu­me maß­geb­lich betei­ligt – etwa in der Firm­vor­be­rei­tung. Im Bis­tum Pas­sau sind 18 sol­cher Pas­to­ra­ler Räu­me geplant. 

Eine Vor­rei­ter­rol­le in die­sem Pro­zess hat das Deka­nat Pas­sau, das mit sei­nen sie­ben Pfarr­ver­bän­den deckungs­gleich ist mit dem Pas­to­ra­len Raum und damit bes­te Start­be­din­gun­gen vor­weist. Gemein­sam hat eine Steue­rungs­grup­pe in den ver­gan­ge­nen zwei­ein­halb Jah­ren ein Pas­to­ra­les Kon­zept für die­sen Raum ent­wi­ckelt. Spe­zi­fi­ka erhal­ten, Gemein­sa­mes wagen“, lau­tet der Titel des Kon­zepts, das aus­drück­lich einen dyna­mi­schen Cha­rak­ter haben soll, damit es wei­ter­ent­wi­ckelt wer­den kann. In der Haupt­sa­che geht es dar­um, aus­zu­lo­ten, wel­che Berei­che bes­ser gemein­sam bewäl­tigt wer­den kön­nen. Dazu gehö­ren koor­di­nier­te Got­tes­diens­te genau­so wie etwa Besuchs­diens­te, Cari­tas, Not­fall­seel­sor­ge, Aus­flü­ge, Firm­vor­be­rei­tung oder die Kir­chen­mu­sik. Kon­kret geht es dar­um, aus­zu­lo­ten, was ein Pfarr­ver­band in der Seel­sor­ge nicht mehr allei­ne schafft und was man mit­ein­an­der bes­ser bewäl­ti­gen kann“, erklärt Dr. Bär. Die Zusam­men­ar­beit hat den Dom­propst durch­aus ermu­tigt. Man habe in vie­len Berei­chen gemerkt, dass es grünt und blüht“. 

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Ein The­ma bei die­ser Reform ist frei­lich auch das Kir­chen- und Dienst­recht. So fällt wohl künf­tig die Dienst- und Fach­auf­sicht in die Zustän­dig­keit des jewei­li­gen Dekans. Kir­chen­recht­lich kein ganz ein­fa­cher Schritt. Aus die­sem Grund wird das Deka­ne­sta­tut der­zeit von Gene­ral­vi­kar Josef Ede­rer über­ar­bei­tet. Das neue Regel­werk war bereits zur ers­ten Lesung im Bis­tums­rat und soll jetzt auch ande­ren Gre­mi­en vor­ge­stellt werden.

Ganz wich­tig für die Akzep­tanz der neu­en pas­to­ra­len Ein­hei­ten ist, dass sich die Men­schen mit­ge­nom­men füh­len. Davon ist auch Dr. Bär über­zeugt. Man habe das The­ma mehr­fach auf Dies und bei Deka­nats­ta­gen bespro­chen und wer­de dies auch wei­ter tun: Es wis­sen alle Bescheid.“ Und die Pas­sau­er wol­len auch ande­re an ihren Erfah­run­gen teil­ha­ben las­sen. So haben sie im Kon­zept bei­spiels­wei­se sechs Tipps für eine gelin­gen­de Zusam­men­ar­beit benannt. Dabei wird auf­ge­führt, was alles wich­tig ist, damit die Zusam­men­ar­beit gelingt und ein Bewusst­sein für die neue Ein­heit geschaf­fen wird. Wich­ti­ge Punk­te sind hier u. a.: Ehren­amt­li­che mit­neh­men auf dem Weg, Geduld haben, über den Tel­ler­rand hin­aus­schau­en, sich was Neu­es trau­en, die Balan­ce hal­ten zwi­schen Pfar­rei (Hei­mat) und Pas­to­ra­lem Raum (Berei­che­rung).

Mitt­ler­wei­le ist Pas­sau auch nicht mehr allein unter­wegs. Laut Dr. Bär tut sich auch in Frey­ung und in Neuöt­ting schon eini­ges auf dem Weg zur grö­ße­ren Ein­heit. Und Bär macht auch deut­lich, dass das Kon­zept aus Pas­sau kei­ne Blau­pau­se ist, die für alle gel­ten muss“. Aller­dings blei­ben die Pas­sau­er Ent­wick­lun­gen nicht unbe­merkt. So gebe es etwa aus dem Bis­tum Regens­burg schon Anfra­gen, wie denn die Umset­zung laufe.

Wolfgang krinninger

Wolfgang Krinninger

Chefredakteur

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