Wallfahrt

„Ein anderes Leben ist möglich“

Redaktion am 22.05.2024

2024 05 20 pb alb pfingstwallfahrt muenchen Foto: Roswitha Dorfner
Mit Schwung und Begeisterung. Münchner Fußwallfahrer ziehen am Pfingstmontag in die Altöttinger Basilika ein.

Fast 30 angemeldete Pilgergruppen mit etwa 20.000 Teilnehmern ließen den Heiligen Geist am Pfingstwochenende kräftig durch den Gnadenort Altötting wehen. Zu den größten Gruppen zählen auch die Fußwallfahrer aus München, die am Pfingstmontag in Altötting ankamen.

Über vie­le Erst­ge­her“ bei der dies­jäh­ri­gen Pfingst­wall­fahrt freu­te sich Andre­as Wim­mer: ins­ge­samt waren es rund 2500 Fuß­wall­fah­rer in drei Grup­pen aus Mün­chen sowie in Grup­pen aus Frei­sing, Rosen­heim und Salz­burg, die am Pfingst­mon­tag in Alt­öt­ting anka­men; über 100 Kilo­me­ter an drei Tagen hat­ten die meis­ten bewäl­tigt; in Alt­öt­ting waren es dann fast 4000 Teil­neh­mer. Andre­as Wim­mer, Pil­ger­füh­rer der Grup­pe 2 aus Mün­chen, ist übri­gens seit 2004 bei die­ser Wall­fahrt dabei – er zähl­te allei­ne schon 66 Erst­ge­her in sei­ner rund 380-köp­fi­gen Trup­pe. Doch nicht nur jun­ge Gesich­ter sei­en dabei gewe­sen, son­dern mit etwa Hugo Bau­meis­ter auch alte Vete­ra­nen“ – der Vor­be­ter habe gera­de erst sei­nen 80. Geburts­tag gefei­ert und sei zum 60. Mal mit­mar­schiert. Gesamt­pil­ger­lei­ter Flo­ri­an Robi­da aus Ebers­berg freu­te sich über einen gelun­ge­nen Ablauf und bes­tes Pil­ger­wet­ter. Pünkt­lich zum Start der Rosen­hei­mer um 3 Uhr Sonn­tag­früh habe es zu reg­nen aufgehört.

Münchner Pfingstwallfahrt – Impressionen

Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

In Alt­öt­ting begrüß­te Wall­fahrts­rek­tor Klaus Metzl die Wall­fah­rer in der Basi­li­ka und nahm aus der Münch­ner Grup­pe 2 das Pil­ger­kreuz ent­ge­gen: seit dem Jahr 1957 im Ein­satz, haben kei­ne wei­te­ren Jah­res­zah­len mehr Platz. Nun wird das gro­ße, 23 Kilo­gramm schwe­re Kreuz im Umgang der Gna­den­ka­pel­le abge­stellt, wie Metzl ver­si­cher­te. Man sieht: Es geht immer wei­ter“, freu­te sich der Wall­fahrts­rek­tor, als er dann auch gleich das neue Pil­ger­kreuz segnete.

Den vom Chor undi­que“ aus Ebers­berg und Umge­bung unter Lei­tung von Alex­an­der Nad­ler musi­ka­lisch sehr stim­mungs­voll gestal­te­ten Got­tes­dienst zele­brier­te Pater Mar­kus Hau. Der Pro­vin­zi­al der Pal­lot­ti­ner war sel­ber einen Tag lang mit­ge­gan­gen und rief den Wall­fah­rern in sei­ner Pre­digt zu: Ein ande­res Leben ist mög­lich“ – auf- und aus­bre­chen, den All­tag ein paar Tage hin­ter sich las­sen, den Blick wei­ten und das Leben neu angehen.

2024 05 20 pb alb pfingstwallfahrt muenchen34 Foto: Roswitha Dorfner
Eine ebenso nachdenkliche wie aufmunternde Predigt in der Altötinger St. Anna Basilika hielt am Pfingstmontag für die Pfingstwallfahrer aus München der Provinzial der Pallottiner, Pater Markus Hau.

Letz­te­res sei drin­gend nötig, wie Pater Mar­kus in sei­ner Pre­digt fest­stell­te: Unse­re Art zu leben wird sich wan­deln müs­sen“, sag­te er mit Blick auf Kli­ma­wan­del sowie aktu­el­le Kri­sen und Krie­ge. Dabei warn­te er ein­dring­lich vor Popu­lis­ten: Die­se gäben uns das Gefühl, alles kön­ne so blei­ben wie es ist, wenn wir nur den Grenz­zaun um unse­ren irdi­schen Para­dies­gar­ten“ immer höher bau­en – Doch das ist eine Lüge“, stell­te er fest. Statt­des­sen riet der Pre­di­ger sei­nen Zuhö­rern: Umar­me die Unsi­cher­heit, wenn du die Zukunft haben willst!“ Das Leben sei immer ein Sprung in eine neue Wirk­lich­keit und in Unsi­cher­heit“ – doch der Hei­li­ge Geist gibt uns Mut, und die Got­tes­mut­ter Kraft und Hoff­nung“. Gott habe eine gute Zukunft für uns“ und er rufe uns aus die­ser Zukunft zu, alte Mus­ter zu durch­bre­chen und den Blick zu wei­ten – so wie dies Wall­fah­rer auf ihrem Weg üben. Die Welt braucht euer Zeug­nis“, ermun­ter­te Pater Mar­kus die Gottesdienstbesucher.

Michael Glass

Michael Glaß

Readkteur

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