„Wir sind am Sonntag, 14. Januar, wieder gut nach Eichstätt heimgekommen und haben in Altötting mit der Teilnahme am Paulinerfest in St. Magdalena mit anschließendem Stehempfang ein besonderes Highlight erleben dürfen“, berichtete Willi Pfaller, seit 2014 Organisator der „Eichstätter Männerwallfahrt“. Bei der 59. Auflage sei er einer der jüngeren Teilnehmer gewesen, der älteste zählte 82 Jahre. Auch für geistlichen Beistand unterwegs sei gesorgt, denn vor einigen Jahren habe sich der ehemalige Dompfarrer Franz Mattes der Wallfahrt angeschlossen, die in der Regel immer am Wochenende nach Dreikönig stattfindet.
Dass ein Priester mit dabei ist, ist nicht einmal so verkehrt, denn entstanden ist diese Männerwallfahrt eigentlich aus einer Stammtischgruppe. Zu den ersten Teilnehmern zählten der Kronenwirt, der Landtagsabgeordnete Hans-Martin Schmidramsel, Bruder Egdon (ehemals Kapuziner am Eichstätter Kloster) und zwei Geschäftsleute. Zum heutigen Wallfahrtskreis, erklärt Pfaller, zählen ca. 20 Personen aus den unterschiedlichsten Berufszweigen wie Ärzte, Steuerberater, Bäckermeister, Architekten, Banker, Landwirte und normalerweise auch der ehemalige Landrat Dr. Xaver Bittl, der aufgrund einer Erkrankung dieses Jahr leider absagen musste.
In früheren Jahren gingen die Wallfahrer zu Fuß, später fuhren sie mit dem Auto und seit etwa 20 Jahren nun mit dem Zug – dieses Jahr war aufgrund der Bahn-Streiks nicht sicher, ob die Wallfahrt 2024 überhaupt durchgeführt werden konnte. Aber: Maria hat geholfen! Bis auf eine halbstündige Verspätung bei der Hinfahrt in München hat alles gut geklappt, so der Wallfahrtsablaufs-Bericht. In der Landeshauptstadt gab’s traditionsgemäß noch eine Statio am Grab des hl. P. Rupert Mayer und nach der Mittagspause in einer Münchner Traditionsgaststätte ging es weiter – die 13 Pilger kamen schließlich am Samstag, 13. Januar um 17 Uhr gut in Altötting an.
Zweimal musste diese Traditions-„Männerwallfahrt“ ausfallen und zwar Corona-bedingt in den Jahren 2021/2022. Umso schöner, dass es mit der Wallfahrt seit 2023 wieder klappt – denn, so Pfaller, für die Gruppe gebe es ein zweifaches Ziel: zum einen die Muttergottes in der Gnadenkapelle und zum anderen auch ein Besuch bei den Kapuzinern, denn der Orden wirkte von 1625 – 2009 in Eichstätt. Heute noch leben einige ehemalige Eichstätter Klosterbrüder in Altötting, zu denen noch guter Kontakt gepflegt wird – aber auch der verstorbenen Kapuzinerbrüder am Friedhof hinter der Basilika werde während der Altötting-Wallfahrt gedacht.
Der Wallfahrtsbericht von Organisator Willi Pfaller endet mit einem Schlusswort von „Ehrenwallfahrtsführer“ und „Wallfahrts-Motor“ Richard Daum, der von der ersten Stunde an bis zur Eichstätter Jubiläumswallfahrt im 2013 die Wallfahrtsorganisation in Händen hatte (bis 2018 regelmäßig dabei war, leider aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr mitfahren könne) und seine Einladungen zur Altötting-Wallfahrt im Filserbrief-Stil an die Teilnehmer verschickte: … „Verbindliche Anmeldung ist nicht notwendig: Wer am Bahnhof (in Eichstätt Anm.d.Red.) is, fahrd mit, wer net da is bleibt daheim, gfahrn wird auf jeden Fall!“
Text und Fotos: Roswitha Dorfner