Wallfahrt

Hoffnungsvolle Aussichten

Redaktion am 14.10.2024

2024 10 14 pb alb pilgerleitertagung1 Foto: Wolfgang Terhörst
Angeregter Austausch: Das Straubinger „Dreigestirn“ (v.l.) Karin Probst, Jürgen Leiminger (1. Pilgerführer) und Erwin Haindl bei der Altötttinger Pilgerleitertagung 2024.

Bei der diesjährigen Pilgerleitertagung sieht Wallfahrtsrektor Klaus Metzl Altötting gut gerüstet für die Zukunft. Die Gäste hörten spannende Neuigkeiten und lieferten sich ein kleines Scharmützel mit der Polizei.

Wenn die Pil­ger­lei­ter aus dem Umland zu Dut­zen­den nach Alt­öt­ting kom­men, dann ist wie­der Zeit für Rück­schau und Aus­spra­che mit den Wall­fahrts­ver­ant­wort­li­chen in Alt­öt­ting. So tra­fen sich wie jedes Jahr zum Ende der aktu­el­len Sai­son auf Ein­la­dung von Wall­fahrts­rek­tor Klaus Metzl heu­er am 12. Okto­ber knapp 50 Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer zur Pil­ger­lei­ter­ta­gung im Begeg­nungs­zen­trum St. Chris­to­pho­rus. Nach einer geist­li­chen Stär­kung durch einen Got­tes­dienst in der Klos­ter­kir­che St. Kon­rad und einer leib­li­chen Kräf­ti­gung beim gemein­sa­men Mit­tag­essen begrüß­te Prä­lat Metzl noch­mals die Anwe­sen­den und stell­te den Tagungs­ver­lauf sowie die Gäs­te auf dem Podi­um vor – dar­un­ter sei­ne bei­den Stell­ver­tre­ter Kapu­zi­ner­pa­ter Br. Mari­nus Par­zin­ger und Pau­li­ner­pa­ter Ben­ja­min Bakowski.

2024 10 14 pb alb pilgerleitertagung3 Foto: Wolfgang Terhörst
Gute Gespräche am Rande bei der Altöttinger Pilgerleitertagung 2024: (v.l.) Bürgermeister Stephan Antwerpen, Tourismusdirektorin Ulrike Kirnich und Paulinerpater Benjamin Bakowski.

Dann über­gab er das Wort an Ers­ten Bür­ger­meis­ter Ste­phan Ant­wer­pen, der die Bedeu­tung der Wall­fahrt für Alt­öt­ting und die gute Zusam­men­ar­beit mit den kirch­li­chen Ver­ant­wort­li­chen beton­te. Für vie­le Wall­fah­rer erfreu­lich: Im kom­men­den Jahr wer­de ein oft monier­ter Miss­stand besei­tigt und an der Bus­an­kunft Dult­platz eine neue Toi­let­ten­an­la­ge gebaut, so Antwerpen.

Prä­lat Klaus Metzl erläu­ter­te in sei­nem anschlie­ßen­den Bericht, das Wall­fahrts­mot­to im kom­men­den Jahr – Pil­ger der Hoff­nung“ – grei­fe das Leit­mo­tiv des von Papst Fran­zis­kus aus­ge­ru­fe­nen Hei­li­gen Jah­res 2025 in Rom auf. Es pas­se her­vor­ra­gend zu einem Wall­fahrts­ort. Dass die­ser Ort frei­lich im Wan­del ist, zeigt eine Maß­nah­me, die er dann vor­stell­te: Begin­nend mit Gna­den­ka­pel­le, Stift­s­pfarr­kir­che und St. Mag­da­le­na sol­len suk­zes­si­ve an den rele­van­ten Orten im Gna­den­ort QR-Codes ange­bracht wer­den, mit denen Besu­cher Infor­ma­tio­nen in Form von Tex­ten, Bil­dern und Fil­men bei­spiels­wei­se zur Geschich­te oder zu ein­zel­nen Objek­ten im Inter­net abru­fen könn­ten. Das sei eine Reak­ti­on auf die stark stei­gen­de Zahl von Individualpilgern.

Alltöttinger Pilgerleitertagung 2024 – Impressionen

Kurz ging Metzl dann auf die anste­hen­den Umbau­maß­nah­men im Admi­nis­tra­ti­ons­ge­bäu­de ein mit dem Ziel, am 16. April kom­men­den Jah­res, dem Geburts­tag Papst em. Bene­dikt XVI. die Neue Schatz­kam­mer und das Wall­fahrts­mu­se­um mit neu­em Kon­zept wie­der­zu­er­öff­nen. Ein wei­te­res Gebäu­de beschäf­tigt die Ver­ant­wort­li­chen der­zeit eben­falls stark: die Wall­fahrts­ba­si­li­ka St. Anna. Die­se gehört der Kapu­zi­ner­pro­vinz und steht auf dem Grund der Maria­ni­schen Män­ner­kon­gre­ga­ti­on (MC). 2028 läuft das Erb­bau­recht aus und weder Orden noch MC sehen sich in der Lage, danach wei­ter für den Unter­halt des gro­ßen Got­tes­hau­ses auf­zu­kom­men. Gemein­sam mit der Diö­ze­se Pas­sau habe man schließ­lich eine Lösung in Form einer gemein­nüt­zi­gen Stif­tung gefun­den, erklär­te der Wall­fahrts­rek­tor. Pri­vat­per­so­nen könn­ten hier steu­er­lich von Zustif­tun­gen pro­fi­tie­ren. Aus den Zins­er­trä­gen des ange­dach­ten Stif­tungs­ver­mö­gens von zwei bis drei Mil­lio­nen Euro sol­le dann die Basi­li­ka erhal­ten werden.

Ins­ge­samt genie­ße Alt­öt­ting eine hohe Attrak­ti­vi­tät, bilan­zier­te Metzl. Er führ­te hier nicht nur die mehr­tä­gi­gen Ver­an­stal­tun­gen wie den Ado­ra­tio-Kon­gress oder das Papst-Bene­dikt-Forum an, son­dern auch die mitt­ler­wei­le zehn Got­tes­dien­st­über­tra­gun­gen pro Woche in Radio und Fern­se­hen, die sich gro­ßen Zuspruchs erfreu­ten. Zum Schluss ver­riet der Wall­fahrts­rek­tor noch das Ziel der Alt­öt­tin­ger Pil­ger­fahrt 2025: Es geht nach Lands­hut, zum Gegen­be­such bei einer der ältes­ten Wall­fahr­ten zum Gnadenort.

Als ers­ter Gast­red­ner erläu­ter­te dann der neue Strau­bin­ger Pil­ger­lei­ter Jür­gen Lei­min­ger die aus sei­ner Sicht größ­ten Her­aus­for­de­run­gen einer Fuß­wall­fahrt und vor allem, war­um sie sich gegen eine Ver­eins­struk­tur und für die Ein­bet­tung in Pfar­rei- und Diö­ze­san­struk­tu­ren ent­schie­den hät­ten – ein Vor­trag, dem sei­ne Pil­ger­lei­ter­kol­le­gen mit gro­ßem Inter­es­se folgten.

2024 10 14 pb alb pilgerleitertagung2 Foto: Wolfgang Terhörst
„Polizeischutz“ für den Wallfahrtsrektor: Prälat Klaus Metzl moderierte bei der Altöttinger Pilgerleitertagung 2024 die Fragerunde, bei der Hauptkommissar Jürgen Neumerkel im Fokus stand.

Noch mehr Auf­merk­sam­keit frei­lich erreg­ten die Aus­füh­run­gen von Haupt­kom­mis­sar Jür­gen Neu­mer­kel zur Fra­ge der Anmel­dung einer Wall­fahrt aus poli­zei­li­cher Sicht. Vor allem aus­ufern­de Büro­kra­tie und pra­xis­fer­ne Anwei­sun­gen etwa zu Stra­ßen­sper­run­gen sorg­ten für eini­ge Wort­mel­dun­gen. Mit Geduld und Humor kon­ter­te Neu­mer­kel den Unmut – er sei schließ­lich nur Über­brin­ger der Bot­schaft. Aber: Aus sei­ner Sicht lie­ßen sich vor Ort immer prag­ma­ti­sche Lösun­gen finden.

War schon die­ser Aus­klang sehr ver­söhn­lich, so sorg­te die abschlie­ßen­de Aus­zeit für die See­le“ in der Klos­ter­kir­che St. Mag­da­le­na für einen besinn­li­chen Abschluss. Instru­men­ta­lis­ten und Sän­ger unter der Lei­tung von Stifts­ka­pell­meis­ter Ste­phan Thin­nes freu­ten sich eben­so über vie­le Besu­cher bei Musik & Wort“, wie Bru­der Mari­nus, der die aus­ge­sucht schö­nen Musik­stü­cke mit sei­nen eben­so tief­sin­ni­gen wie anre­gen­den Impul­sen ergänzte.

Wolfgang Terhoerst

Wolfgang Terhörst

Redaktionsleiter

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