Bistum

Ideen für eine bessere Welt - In Tiefenbach

Redaktion am 26.08.2024

2024 08 25 pb alb pfarrei tiefenbach Foto: Stefanie Hintermayr / pbp
Sie freuen sich über die aktive Beteiligung Tiefenbachs als Pilot-Pfarrverband beim Projekt „Seine Schöpfung! Deine Zukunft!“ (v.l.): Pfarrgemeinderatsvorsitzender Josef Bildl (Kirchberg v. W.), Pfarrgemeinderatsvorsitzende Ursula Kronawitter (Ruderting), Pfarrer Markus Krell (PV Tiefenbach) und Christine Krammer (Referat Weltkirche).

Unter dem Motto „Seine Schöpfung! Deine Zukunft!“ startet am 8. September ein ökosoziales und spirituelles Projekt im Pfarrverband Tiefenbach. Den Start machen die Pfarrei St. Peter (Passau), der KLB-Diözesanverband und der Diözesanrat Passau.

Es ist mehr als nur ein Umwelt­pro­jekt. Das sagt schon der Titel Sei­ne Schöp­fung! Dei­ne Zukunft!“. Öko­lo­gie ist zwar eine der drei Säu­len des lang­fris­tig ange­leg­ten Pro­jekts der soge­nann­ten Öko­so­zi­al-spi­ri­tu­el­len Trans­for­ma­ti­on (kurz ÖSST), doch sind die zwei wei­te­ren Säu­len – sozia­le Gerech­tig­keit und Spi­ri­tua­li­tät – min­des­tens genau­so wich­tig, wie Chris­ti­ne Kram­mer vom Refe­rat Welt­kir­che erklärt. Gemein­sam mit dem Umwelt­re­fe­rat betreut sie das Pro­jekt im Bis­tum Pas­sau feder­füh­rend. Ziel sei es, den christ­li­chen Schöp­fungs­ge­dan­ken kon­kret in die Pra­xis umzusetzen. 

Das Pro­jekt bezieht sich auf die bei­den Papst-Enzy­kli­ken Lau­da­to si und Fratel­li tut­ti. Ziel ist es, zu schau­en, wie die Inhal­te die­ser bei­den Enzy­kli­ken im Bis­tum Pas­sau schon umge­setzt sind und in Zukunft noch geför­dert wer­den kön­nen“, so Kram­mer. Das kön­ne nur gelin­gen, wenn man alle drei Dimen­sio­nen – Öko­lo­gie, sozia­le Gerech­tig­keit und Schöp­fungs­spi­ri­tua­li­tät – in die jewei­li­gen Aktio­nen mit­ein­be­zieht, so Kram­mer. Wenn wir von Lau­da­to si reden, müs­sen wir – auch was Pro­jek­te angeht – immer in die­sem Drei­klang den­ken.“ Sozia­le Gerech­tig­keit und Öko­lo­gie sei­en die Zukunfts­the­men der Kir­che; das mache auch Papst Fran­zis­kus immer wie­der deut­lich. Christ-Sein und Katho­lisch-Sein sei­en ohne sozia­le Gerech­tig­keit, Enga­ge­ment für die Umwelt und Schöp­fungs­spi­ri­tua­li­tät nicht möglich.

Öko­lo­gie, sozia­le Gerech­tig­keit und Schöp­fungs­spi­ri­tua­li­tät: Wenn wir von Lau­da­to si reden, müs­sen wir – auch was Pro­jek­te angeht – immer in die­sem Drei­klang denken.”

Christine Krammer vom Referat Weltkirche

So ent­stand vor zwei Jah­ren die Idee zu einer Koope­ra­ti­on bei die­sem Öko­so­zi­al-spi­ri­tu­el­len Trans­for­ma­ti­ons­pro­zess zwi­schen dem Bis­tum und der Uni­ver­si­tät Pas­sau, die das Pro­jekt wis­sen­schaft­lich beglei­tet. Eine ers­te Pha­se sei mit der Bestim­mung des Ist-Zustands bereits abge­schlos­sen, erklärt Chris­ti­ne Kram­mer. Auf sie fol­ge jetzt die Pra­xis­pha­se mit drei Pilot-Pro­jekt­part­nern, dem Pfarr­ver­band Tie­fen­bach, der Pfar­rei St. Peter (Pas­sau) und dem Land­volk-Ver­band (KLB) des Bis­tums Pas­sau. Mit die­sen drei Pro­jekt­grup­pen schau­en wir jetzt gemein­sam dar­auf, wie sich das The­ma in der Pra­xis noch­mals ver­tie­fen und aus­bau­en lässt.“ Abge­schlos­sen wer­de die Koope­ra­ti­on zu die­sem Pro­jekt mit einer wis­sen­schaft­li­chen Aus­wer­tung, vor­aus­sicht­lich bis Ende 2025. Die­se Aus­wer­tung, aber auch Best-Prac­ti­ce-Bei­spie­le aus der Pra­xis der Pfar­rei- oder Ver­bands­ebe­ne sol­len dann auf eine Inter­net-Platt­form ein­ge­stellt wer­den, auf die alle Pfar­rei­en im Bis­tum Zugriff haben, um sich infor­mie­ren und anre­gen las­sen zu kön­nen für die eige­ne Arbeit in den Pfar­rei­en“, so Chris­ti­ne Kram­mer. Selbst­ver­ständ­lich steht den Pfar­rei­en hier der Ser­vice der Welt­kir­che und des Umwelt­re­fe­rats voll­um­fäng­lich zur Ver­fü­gung.“ Eine mög­lichst flä­chen­de­cken­de und brei­te Betei­li­gung der Pfar­rei­en und Ver­bän­de im Bis­tum Pas­sau sei Ziel und Visi­on des lang­fris­tig ange­leg­ten Projekts.

Der Pfarr­ver­band Tie­fen­bach enga­giert sich mit Erfolg schon seit Jah­ren für die Umwelt und die Bewah­rung der Schöp­fung. Bei­spie­le hier­für sind die all­jähr­li­che Fluss­seg­nung an der Ilz, die Radl-Stern­wall­fahrt mit anschlie­ßen­der Dank­an­dacht zu Ern­te­dank 2023 und die schon seit vie­len Jah­ren bewähr­ten monat­li­chen Öko-Tipps im Pfarr­brief. Das Jahr 2019 wur­de gar zum Jahr der Schöp­fung“ aus­ge­ru­fen, wel­ches mit zahl­rei­chen Aktio­nen sehr gut ange­nom­men wur­de, erzählt Pfar­rer Mar­kus Krell. Genau das hat mich ermu­tigt, da wei­ter­zu­ar­bei­ten und mehr zu die­sem The­ma zu machen“, meint er zu sei­ner Moti­va­ti­on, sich am Pro­jekt Sei­ne Schöp­fung! Dei­ne Zukunft!“ als Pilot-Pfarr­ver­band zu betei­li­gen. Ideen habe er schon. So könn­te das für vie­le inter­es­san­te The­ma Was­ser ein Schwer­punkt wer­den, so Krell. Eine Mög­lich­keit wäre hier bei­spiels­wei­se, an einer Schu­le einen künst­le­risch gestal­te­ten Trink­was­ser­brun­nen zu instal­lie­ren“, wobei er offen für Ideen und Aktio­nen sei, so der Pfarrer. 

Der Start­schuss für das Pro­jekt wird im Pfarr­ver­band am 8. Sep­tem­ber mit einem Got­tes­dienst in Kirch­berg vorm Wald mit anschlie­ßen­dem Herbst­markt gege­ben, bei dem regio­na­le Arti­kel ver­kauft wer­den. Zudem wird es eine Info­ver­an­stal­tung Lau­da­to si und eine Ideen­schmie­de zum Pro­jekt geben“, freut sich Johann Bildl, Pfarr­ge­mein­de­rats­vor­sit­zen­der in Kirch­berg vorm Wald. Mit Blick auf die Zukunft betont Ursu­la Kro­na­wit­ter, Pfarr­ge­mein­de­rats­vor­sit­zen­de in Ruder­ting, es sei wich­tig, auch Part­ner wie Gemein­den, Kin­der­gär­ten, Schu­len, Ver­ei­ne und Ver­bän­de ins Boot zu holen. Nur gemein­sam kön­ne Öko­lo­gie und sozia­le Gerech­tig­keit lang­fris­tig im Pfarr­ver­band kul­ti­viert und ver­an­kert wer­den. Wir wol­len das im gesam­ten Pfarr­ver­band ver­brei­ten und Ideen sam­meln, von denen sich dann ande­re Pfar­rei­en inspi­rie­ren las­sen kön­nen – und hof­fent­lich nachahmen.“

SH Web

Stefanie Hintermayr

TV- / Online-Redakteurin

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