Mit ruhiger Hand fügt Markus Blach das dünne Glas in den Holzrahmen. Jetzt ist er fertig, der Siegerpokal. Markus strahlt und Christina Nigl klopft ihm auf die Schulter. Markus arbeitet im Bereich Holz bei den Caritas Wolfsteiner Werkstätten. Die Einrichtung bietet über 400 Menschen mit Behinderung die Möglichkeit, sich beruflich zu verwirklichen.
Das moderne Gelände liegt direkt neben dem Freyunger Festplatz, auf dem von 17. bis 19. Oktober das Rallyezentrum sein wird. Weil das Areal viel zu klein ist, hat der ADAC Südbayern auch bei der Caritas angefragt, ob man die Mitarbeiter-Parkplätze für die Rallye-Teams haben kann. „Und daraus ist eine Partnerschaft entstanden, bei der wir nicht nur von der Lage her mittendrin im Rallyezentrum sind, sondern aktiv dabei“, freut sich Einrichtungsleiter Helmut Weber. „So hat jeder was davon. Das Leben ist halt ein Geben und ein Nehmen!“
So wie mit der Caritas ergeht es dem ADAC Südbayern mit vielen Ansprechpartnern im „Rallye-Neuland“ Freyung. Vor eineinhalb Jahren entstand der erste Kontakt zu Landrat Sebastian Gruber und Bürgermeister Olaf Heinrich. Mittlerweile ist die Veranstaltung Bestandteil der Image-Kampagne „#mehralsduerwartest“. Mit dem Campingmobil-Hersteller Knaus Tabbert hat ein regionaler Leuchtturmbetrieb die Titelpartnerschaft übernommen. Auch hier eine Parallele zu den Wolfsteiner Werkstätten, die für die Innenausstattung der „fahrenden Wohnzimmer“ viele Arbeiten erledigen. Und geistliche Unterstützung gibt es zudem: Weil die Zielankunft auf dem Stadtplatz direkt vor der Kirche stattfindet, hat Pfarrer Magnus König den Gottesdienst kurzerhand in die St. Gunther-Kapelle verlegt. Zuvor führt die Rallye mit über 100 Teams zwei Tage über spektakuläre Strecken mit ausgewiesenen Zuschauerpunkten nach Waldkirchen, Grafenau, Perlesreut, Fürsteneck, Röhrnbach, Neureichenau und Breitenberg. Gefahren wird auch in Österreich auf dem Gebiet von Ulrichsberg und Julbach. Bei gutem Wetter werden 15.000 Zuschauer erwartet. Alle Mitarbeiter der Caritas sind als Dank für ihre Hilfe dazu eingeladen.
„Die Pokale sind für uns eine schöne Aufgabe, mit der wir zeigen können, wie kreativ unsere Menschen hier sind“, freut sich Christina Nigl. Mit viel Liebe zum Detail hat ihr Team gebastelt und gefeilt. ADAC Südbayern-Vorsitzender Dr. Gerd Ennser ist begeistert: „Wir bekommen mit Sicherheit die schönsten Pokale, die es bei einer Rallye jemals gegeben hat. Die Arbeit dieser Menschen ist ein wunderbares Beispiel für gelebte Inklusion!“
Die 3 Städte Rallye findet im jährlichen Wechsel in Freyung, Passau und Straubing statt. „Wir wollen damit für Abwechslung sorgen und die Belastungen für die Anwohner und Gemeinden soweit es geht reduzieren“, erklärt Ennser. 2022 soll es deswegen wieder nach Freyung in die Heimat der Wolfsteiner Werkstätten gehen. Spätestens dann ist wieder handwerkliches Geschick gefragt für die Siegerpokale aus Holz und Glas.