Vilshofen. Wie eine mittelalterliche Kirchenburg thront die Missionsbenediktinerabtei Schweiklberg über der Stadt Vilshofen. Es liegt in der Natur der Sache, diesen Ort mit Himmlischem in Verbindung zu bringen. Einen guten Namen hat das Kloster aber auch, wenn es um Irdisches geht. Der „Schweiklberger Geist“, ein 77 Prozent starkes Heilkräuter-Destillat, ist seit 100 Jahren in aller Munde.
Der Geist hilft bei Übelkeit und Erschöpfung, fördert die Verdauung und wirkt beruhigend bei Husten, Heiserkeit und Schlafstörungen. Äußerlich angewendet ist er zudem wirkungsvoll bei Muskel- und Gelenkschmerzen. Auf Stirn und Schläfen verrieben wirkt er erfrischend und wohltuend.
Bruder Leo Horochlin (65), der in der Abtei den „Schweiklberger Geist“ brennt, macht kein Geheimnis ums „Geheimnis“, von dem oft die Rede ist, denn: Die Zutaten sind bekannt, stehen auf jeder Packung – sogar die Mengenangaben. Muskat, Zimt, Nelken, Wacholder, Enzian, Kalmus, Ginseng, Melisse und Zitrone. Dann lässt er sich doch entlocken, dass sich das berühmte Destillat „nicht so ohne weiteres nachmachen lässt wie eine Radler-Mass“. Die besondere Wirkung machen „die Qualität der Kräuter und die Art der Destillation“ aus. Zudem gilt das Wort von Paracelsus: „Allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei.“
Das mit der Dosis gilt nicht nur für den Hersteller, sondern auch für den Verbraucher. Fettgedruckt steht auf dem Beipackzettel: „Achtung – Kraftfahrer! Schweiklberger Geist enthält 77 Volumen-Prozent Alkohol!“ Darum der weitere Hinweis von Bruder Leo: „Ein bis drei Teelöffel soll man nehmen, mehr nicht!“
„Ein Kunde, so erzählt der Benediktiner, habe ihn einmal sprachlos gemacht. Auf einem bayerischen Klostermarkt sei ein Mann an den Verkaufsstand gekommen, habe ein Fläschchen gekauft, den Schraubverschluss heruntergedreht und den gesamten Inhalt getrunken wie Wasser. Als er diesen ganz besonderen Kunden darauf hinwies, dass so etwas gefährlich sei, habe ihm dieser die lakonische Antwort gegeben: „Ich bin Stärkeres gewöhnt!“”
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Ein Kunde, so erzählt der Benediktiner, habe ihn einmal sprachlos gemacht. Auf einem bayerischen Klostermarkt sei ein Mann an den Verkaufsstand gekommen, habe ein Fläschchen gekauft, den Schraubverschluss heruntergedreht und den gesamten Inhalt getrunken wie Wasser. Als er diesen ganz besonderen Kunden darauf hinwies, dass so etwas gefährlich sei, habe ihm dieser die lakonische Antwort gegeben: „Ich bin Stärkeres gewöhnt!“
Jahr für Jahr verlassen rund 30.000 Fläschchen die Abfüllanlage. Geliefert wird bis nach Amerika. Engpässe gab‘s nicht, obwohl durch die Corona-Seuche der Bedarf an Rohalkohol für Desinfektionsmittel in Deutschland und weltweit extrem gestiegen ist. Bruder Leo: „Weil es hier kein Verfallsdatum gibt, hat sich eine vorausschauende Vorratshaltung ausgezahlt!“
Wo die Zielgruppe der Käufer liegt? „Das ist die Generation 55 plus“, so der Ordensmann. Und auch junge Sportler wüssten jedoch, dass Gutes aus Klöstern komme und der Geist bei Muskelschmerzen helfe. Berühmtester Abnehmer dürfte Papst Benedikt XVI. sein. Bei einer Audienz auf dem Petersplatz drückte ihm der frühere Abt Christian Schütz die türkisfarbene Schachtel vom Schweiklberg in die Hand.
Bruder Leo schwört auf den Geist. Als bei ihm nach einer Zahnbehandlung die Wirkung der betäubenden Spritze nachließ, kamen die Schmerzen; auf entsprechende, vom Zahnarzt angebotene Medikamente ließ er sich nicht ein. Stattdessen kurierte er sich – wie könnte es anders sein – mit dem von ihm selber gebrannten Geist. Nach einer halben Stunde ging‘s ihm gut. Als er davon seinem Zahnarzt erzählte, erhielt er den Auftrag: „Wenn‘S das nächste Mal kommen, dann nehmen‘S mir bitte den Schweiklberger Geist mit!“
Ein Kunde, so erzählt der Benediktiner, habe ihn einmal sprachlos gemacht. Auf einem bayerischen Klostermarkt sei ein Mann an den Verkaufsstand gekommen, habe ein Fläschchen gekauft, den Schraubverschluss heruntergedreht und den gesamten Inhalt getrunken wie Wasser. Als er diesen ganz besonderen Kunden darauf hinwies, dass so etwas gefährlich sei, habe ihm dieser die lakonische Antwort gegeben: „Ich bin Stärkeres gewöhnt!“