Die Initiative „Deutschland betet Rosenkranz“ hat nicht weniger als eine Verwandlung im Sinn: eine jedes einzelnen Beters sowie eine Verwandlung der Gesellschaft, die nicht erst seit der Corona-Pandemie zunehmend von Spannungen und Verwerfungen geprägt ist. Mit der „Kraft des Gebets“ möchte die Initiative für eine Entspannung sorgen, sodass Menschen sich wieder auf das Wesentliche besinnen (können): „Lassen wir die Freude des Herrn unsere Stärke sein“, appellierte Weihbischof Schwaderlapp in seiner Predigt in der Basilika.
Die Kirche war gut gefüllt – der Guardian des St. Konradklosters und stellvertretende Wallfahrtsrektor, Kapuzinerbruder Marinus Parzinger, begrüßte mehrere Hundert Teilnehmer der Wallfahrt. Diese nahmen nicht nur vormittags an der Messe – musikalisch gestaltet von Kapellchor und ‑orchester mit Franz Schuberts Messe in G‑Dur – teil, sondern nachmittags auch an einem Rosenkranzgebet mit Betrachtungen von Br. Marinus, außerdem an einem Vortrag von Pater Dr. Anton Lässer CP, Geistlicher Assistent bei „Kirche in Not“ International. Spätnachmittags fand eine Vesper in der Basilika statt, in dessen Anschluss die Teilnehmer in einer Prozession zur Gnadenkapelle zogen, wo die Marienweihe stattfand.
Die Gottesmutter stand an diesem Tag mehrmals im Zentrum – erstens natürlich aufgrund des Ziels der Wallfahrt zur Schwarzen Madonna; außerdem auch in Form einer Fatima-Madonna, die extra zur Wallfahrt mitgebracht wurde; schließlich angesichts des Festtags Mariä Heimsuchung, u.a. Thema der Predigt des Weihbischofs.
„Meine Seele preist die Größe des Herrn und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter“, zitierte der Weihbischof das „Magnificat“ im Tagesevangelium (vgl. Lk 1,39−56) und fügte hinzu: „Wir sind Kinder Gottes – wir können in das Loblied Marias mit einstimmen.“
Drei „Wegmarken“ der Begegnung zwischen Maria und Elisabet machte er aus: „Bewegung– Begegnung – Begeisterung“. Bewegung, bzw. Veränderung seien „immer auch Erneuerung“, und echte Erneuerung gelinge nur in der Kraft des Heiligen Geistes, der zu Jesus Christus führt, betonte Schwaderlapp zum ersten Punkt. Zum zweiten Punkt sagte er: eine wirkliche Begegnung könne nur geschehen, „wenn wir unsere Herzen öffnen“. Dies gelte für Begegnungen untereinander ebenso für solche mit Gott. Angesichts der immer wieder festgestellten großen Diskrepanz zwischen der Lebenswirklichkeit der Menschen und der Botschaft der Kirche, betonte der Weihbischof: Nicht die Kirche müsse wieder „anschlussfähig“ werden an die Lebenswirklichkeit, sondern umgekehrt: der Kirche müsse es darum gehen, „die Menschen wieder anschlussfähig zu machen an die Botschaft Gottes“. Zum dritten Punkt erklärte der Prediger: „Es gibt Dunkelheit und Versagen in- und außerhalb der Kirche – und doch: Gott ist größer als unser Hass“. Die Freude an Gott sollten sich Gläubige nicht nehmen lassen.
Sternwallfahrt der Initiative „Deutschland betet Rosenkranz“ – Impressionen
Fotos: Roswitha Dorfner
Diesen Standpunkt vertrat auch Pater Lässer in seinem Vortrag: „Die Freude am Herrn ist unsere Stärke“, betonte er mehrmals. Gerade in dieser Zeit sei es „wichtig, das Gute zu sehen und sich am Guten zu erfreuen: wir haben ein neues Leben in Christus – bis in alle Ewigkeit“. Sich nicht allzu viel mit Missständen zu beschäftigen, riet er seinen Zuhörern, und: „Beschäftigt euch besser mit den Schätzen der Kirche“. Zu diesen Schätzen zählte er u.a. das, „was die Gottesmutter in Fatima den Seherkindern anvertraut hat“, worauf er ausführlicher einging. Außerdem berichtete er darüber, „was die Weihe an das Unbefleckte Herzen Mariens schon alles bewirkt hat“.
P. Lässer war es auch, der einen großen Dank an Manfred Benkert aussprach, der u.a. diese Wallfahrt organisiert hatte und in Altötting etwa auch die Ewige Anbetung und das regelmäßige Rosenkranz-Gebet organisiert. An die Zuhörer gewandt betonte P. Lässer: „Danke euch allen, dass ihr Beter seid, dass ihr das Entscheidende tut!“
Michael Glaß
Readkteur