Wallfahrt

Ein starkes Hoffnungszeichen

Redaktion am 25.11.2024

2024 11 25 pb alb wallfahrt zum pfarrer von ars Foto: Thomas Steinberger
Ein sichtbares Zeichen des Glaubens und der Hoffnung: Gemeinsam mit Bischof Stefan Oster begaben sich viele Priester aus dem Bistum Passau auf Wallfahrt zum Pfarrer von Ars und anderen geistlichen Zentren Frankreichs.

Ein Teil der Priesterschaft sowie alle Priesteramtskandidaten des Bistums Passau absolvierten eine besondere Wallfahrt – mit einem zentralen Anliegen im Herzen: Das Gebet um geistliche Berufungen.

Orga­ni­siert wur­de die­se Wall­fahrt von Tho­mas Stein­ber­ger, dem Spre­cher des Pries­ter­rats und Pfar­rer des Pfarr­ver­bands Emmer­ting. Die Idee ent­stand im Rah­men einer Pries­ter­rats­sit­zung, nach­dem das Anlie­gen um eine Gebets­in­itia­ti­ve aus dem Kle­rus an den Pries­ter­rat her­an­ge­tra­gen wur­de“, erklärt Pfar­rer Stein­ber­ger. Ich freue mich sehr, dass der Ein­la­dung so vie­le Mit­brü­der gefolgt sind und sich dem Anlie­gen ver­bun­den wis­sen.“ Die­se Wall­fahrt sei ein sicht­ba­res Zei­chen des Glau­bens und der Hoff­nung, dass Gott wei­ter­hin Arbei­ter in sei­nen Wein­berg sen­det, waren sich die Pil­ger einig.

Ein ers­ter Höhe­punkt der Rei­se war der Bitt­got­tes­dienst in der Wall­fahrts­kir­che Maria Him­mel­fahrt in Ein­sie­deln, Schweiz. Die­ser bedeu­tungs­vol­le Wall­fahrts­ort, zu dem vie­le Gläu­bi­ge der gan­zen Schweiz, aber auch dar­über hin­aus ihre Anlie­gen und Bit­ten tra­gen, bot einen wür­di­gen Rah­men für das Gebet um Beru­fun­gen. In sei­ner Pre­digt beton­te Prä­lat Gün­ther Man­dl die Not­wen­dig­keit, für kirch­li­che Beru­fe zu beten: Es ist ent­schei­dend, dass wir uns bewusst sind, wie wich­tig Pries­ter und Seel­sor­ger für unse­re Gemein­den und Fami­li­en sind“.

2024 11 25 pb alb schrein pfarrer von ars Foto: Thomas Steinberger
Altar mit dem Schrein des heiligen Jean-Marie Vianney (Pfarrer von Ars) in der Basilika St-Sixte in Ars-sur-Formans im französischen Département Ain.

Nach dem Auf­ent­halt in Ein­sie­deln führ­te die Pil­ger­rei­se wei­ter nach Ars in Frank­reich. Ars ist bekannt als Wir­kungs­stät­te des hei­li­gen Jean-Marie Vian­ney, des Pfar­rers von Ars“, dem Patron der Pries­ter. Bischof Ste­fan Oster SDB und der Lei­ter des deut­schen Pil­ger­bü­ros in Rom, Pfar­rer Chris­ti­an Böck, stie­ßen hier zur Grup­pe dazu. Ein gemein­sa­mer Got­tes­dienst in der Basi­li­ka, am Grab des Hei­li­gen, mit Gebet um Beru­fun­gen war der Höhe­punkt des Tages in Ars. Der Bischof bestärk­te alle mit den Wor­ten: Es ist ein star­kes Zei­chen, wenn wir gemein­sam für die Kir­che beten und den Herrn bit­ten, Arbei­ter in sei­nen Wein­berg zu sen­den.“ Nach der hei­li­gen Mes­se wur­de im Pil­ger­zen­trum ein Film über das Wir­ken des außer­ge­wöhn­li­chen Pfar­rers gezeigt, der es schaff­te, eine lan­ge ver­wais­te Pfar­rei wie­der zum Leben zu erwe­cken. Er führ­te die Men­schen zur per­sön­li­chen Begeg­nung mit Chris­tus in den Sakra­men­ten. Vor allem in der Beich­te. Das beton­te auch Bischof Ste­fan in sei­ner Pre­digt: Die per­sön­li­che Got­tes­be­zie­hung sei das Haupt­an­lie­gen von Vian­ney gewe­sen. Vor allem im Dienst der Ver­söh­nung konn­te er vie­len die Lie­be zu Chris­tus vermitteln.

Der Tag in Ars war eine gro­ße Inspi­ra­ti­on für alle Teil­neh­mer. Alle nutz­ten die Zeit, auch ihre per­sön­li­chen Anlie­gen an das Grab des Hei­li­gen zu tra­gen. Der Tag klang im Pries­ter­se­mi­nar Johan­nes Paul II. in der Haus­ka­pel­le mit einer gemein­sa­men Gebets­zeit, mit Aus­set­zung des Aller­hei­ligs­ten, dem Rosen­kranz und der Gele­gen­heit zur Beich­te aus.

Nach dem inten­si­ven Auf­ent­halt in Ars führ­te die Wall­fahrt die Grup­pe wei­ter nach Lyon. Die Stadt am Zusam­men­fluss von Rhô­ne und Saô­ne hat als einer der ältes­ten Bischofs­sit­ze Frank­reichs eine rei­che christ­li­che Geschich­te und ist so auch eine der Wie­gen des Chris­ten­tums in Euro­pa. Auf dem Are­al der Ursprün­ge erhebt sich heu­te die präch­ti­ge Wall­fahrts­ba­si­li­ka Not­re-Dame-de-Four­viè­re. Hier fei­er­te die Grup­pe die hei­li­ge Mes­se. Bischof Ste­fan Oster griff die Wor­te des Pfar­rer von Ars auf und nann­te Maria als Pfor­te zur Kir­che und damit Pfor­te zu Chris­tus und somit als Ein­tritt in den Glau­ben. So leg­te er den Teil­neh­mern ans Herz, sich an Maria zu ori­en­tie­ren und sie für das pries­ter­li­che Leben und Wir­ken als Für­spre­che­rin und Hel­fe­rin zu haben.

2024 11 25 pb alb wallfahrt zum pfarrer von ars bischof Foto: Thomas Steinberger
Wallfahrt zum Pfarrer von Ars: Bischof Stefan Oster auf der Fahrt mit einer kleinen Statue des Heiligen.

Das Resü­mee der Pil­ger­grup­pe war sehr posi­tiv. Die Initia­ti­ve der Wall­fahrt war sowohl für alle per­sön­lich sehr bestär­kend als auch ein schö­nes Zei­chen des Gebe­tes und Ver­trau­ens in das Wir­ken Got­tes für die Zukunft des Bis­tums Pas­sau. Außer­dem war man sich schnell einig, dass es ein der­ar­ti­ges Pil­ger­an­ge­bot für die Pries­ter im Bis­tum auch in Zukunft wie­der ein­mal geben soll.

Viel bespro­chen wur­den auch Aktio­nen und Initia­ti­ven im Bis­tum, die das Anlie­gen, um Beru­fun­gen zu beten, bereits auf­grei­fen. Die Wer­bung für einen Info­tag im Pries­ter­se­mi­nar in Regens­burg wur­de von Regens Chris­toph Leucht­ner aus­ge­spro­chen. Beru­fungs­be­auf­trag­ter Dom­vi­kar Peter Kunz erin­ner­te an den Tag in Pas­sau für Inter­es­sier­te am kirch­li­chen Dienst. Außer­dem gebe es am vier­ten Oster­sonn­tag den Welt­ge­bets­tag für geist­li­che Beru­fun­gen. Schön war es, wie ein­zel­ne Seel­sor­ger von dem gemein­sa­men Gebet um Beru­fun­gen in ihren Pfar­rei­en erzähl­ten. Etwa am Pries­ter­don­ners­tag, dem ers­ten Don­ners­tag im Monat.

Ich möch­te alle Gläu­bi­gen dazu ein­la­den und in den Pfar­rei­en ermun­tern, die­ses Gebet um Beru­fun­gen auf­zu­grei­fen“, so Pfar­rer Stein­ber­ger. Die För­de­rung geist­li­cher Beru­fun­gen sei eine gro­ße Her­aus­for­de­rung, der sich die Kir­che stel­len muss. Bischof Oster möch­te die­ses Anlie­gen in die Mit­te des kirch­li­chen Lebens stel­len: Wir brau­chen jun­ge Men­schen, die bereit sind, den Ruf Got­tes zu hören und ihm in den ver­schie­de­nen kirch­li­chen Beru­fen zu fol­gen. Unse­re Gemein­den und Fami­li­en sind auf enga­gier­te Pries­ter, Dia­ko­ne und pas­to­ra­le Mit­ar­bei­ter ange­wie­sen, um die Seel­sor­ge und Beglei­tung der Men­schen auch in Zukunft sicher­zu­stel­len.“ Der hei­li­ge Pfar­rer von Ars sei mit sei­nem Lebens­bei­spiel ein Zei­chen dafür, dass Gott in den Sakra­men­ten und in der Gemein­schaft der Kir­che wirkt, dass er im Gebet ant­wor­tet und dass die Gläu­bi­gen in die gro­ße Zuver­sicht hin­ein­ge­stellt sei­en. Gott wol­le durch uns sei­ne Lie­be sicht­bar machen. Umso mehr war die­se Wall­fahrt eine Bestär­kung für alle Teil­neh­mer und ein sicht­ba­res Zei­chen des Glaubens.

Text: red

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