Aicha vorm Wald. Eigentlich sollte niemand von der Kreativität und dem Einsatz der Verantwortlichen im Pfarrgemeinderat und dem Engagement von hilfsbereiten Unterstützern überrascht sein. Seit Beginn der Corona-Pandemie gelang es in der Pfarrgemeinde Aicha vorm Wald – trotz bestehender Auflagen – nicht nur an kirchlichen Festtagen besondere Höhepunkte zu schaffen: Kommunion, Patrozinium und Erntedank sind da stellvertretend zu nennen. Zum Weihnachtsfest war folglich eine entsprechende Idee gefragt. Alexandra Strauß und Barbara Westermeier fühlten sich gefordert. Mit fleißigen Helfern wurde die Idee „Weg nach Bethlehem“ gewählt und umgesetzt.
Örtliche Wegweiser „Nach Bethlehem“ deuteten auf den aus Naturmaterialien gefertigter Weg in der schönen Pfarrkirche St. Peter und Paul hin. Durch den gesamten Mittelgang führt der Weg in Richtung Hochaltar. Gestaltet und organisiert in Form eines Adventskalenders soll er sich tatsächlich mit unterschiedlichen Ereignissen dem Weihnachtsfest, der Ankunft Jesu, nähern. Den Anfang des Weges weist den Besuchern eine große Engelsfigur. Der Engel begleitet Maria und Josef, ebenfalls fast mannshoch, künstlerisch gestaltet von der Familie Leopold und Marion Hafner, nach Bethlehem. Die Namenstage des Heiligen Franz Xaver, am 3. und der Heiligen Barbara am 4. Dezember, die mit Heiligenfiguren auf dem Weg nach Bethlehem platziert sind und deren Heiligenlegende auf laminierten Blättern zu lesen sind, markieren eine fortschreitende Wegstrecke.
Auch die Lichterrorate hat den Weg nach Bethlehem erneut in den festlichen Mittelpunk gestellt. Ein weiterer Höhepunkt auf dem Weg war der Nikolaustag am zweiten Adventssonntag. Dabei wurde im Verlauf des Wortgottesdienstes deutlich, was wir tatsächlich von dem heiligen Mann im Bischofsgewand wissen. Und natürlich verfehlte der Auftritt des Nikolaus seine Wirkung bei den Kindern nicht. Beim Auszug des Nikolaus aus der Pfarrkirche sah man nur noch zufriedene Gesichter bei Kindern und Eltern – ein würdiger Auftritt des Heiligen, dessen Insignien Mitra und Bischofsstab auf dem Weg hinterlegt wurden.
Jeder und jederzeit kann der Weg besichtigt und ideell beschritten werden, jeder für sich oder in der kirchlichen Gemeinschaft. Gelegenheit dazu bietet vor allem die „Offenen Kirche“ für Kinder und Erwachsene. An allen Adventssonntagen für Kinder von 15 bis 16 Uhr und für Erwachsene, mit Livemusik und adventlichen Impulsen von 16.30 bis 17.30 Uhr. Ergänzend zur bekannten Gottesdienstordnung gibt es: an allen Adventssonntagen Wortgottesdienste für Familien und Kinder um 9 Uhr. Den Abschluss und den Höhepunkt des „Weges nach Bethlehem“ bildet die vorweihnachtliche Andacht für Kinder und Eltern am 22. Dezember um 17 Uhr.
Nach etwas zögerlichem Beginn ist der Weg gut angenommen worden. Auch das Angebot der „Offenen Kirche“ findet mehr und mehr bei Kindern und Erwachsenen Zuspruch. So darf man gespannt sein, was sich auf dem Weg nach Bethlehem bis zur vorweihnachtlichen Andacht noch ergibt. Schon heute darf man der Aufbauarbeit und der kirchlichen Begleitung uneingeschränkt Anerkennung und Respekt zollen, verbunden mit der Bitte: Weiter so!
Fotos und Text: Kurt Höpfl